23 fleißige Kinder, die wissen, wie sie ihren Mitschülern helfen können
An der Grundschule Waldmünchen hat der 21. Schulsanitätsdienst des BRK Cham seine Arbeit aufgenommen. „Nichts ist schlimmer in einem Notfall, als gar nichts zu machen“, sagte BRK-Bereichsvorsitzender Dr. Peter Hering bei der Vorstellung der Kooperation. Mit seiner Gemeinschaftspraxis hat er die Ausbildung der Zweitklässler gesponsert. „Kindern kann man viel zutrauen, weil sie sehr eifrig im Lernen sind“, meinte stellvertretender BRK-Kreisvorsitzender Dr. Hans Schneider.
Von Frank Betthausen
Waldmünchen. Kleine Wunden auf dem Schulhof versorgen oder einem Mitschüler beistehen, der sich den Fuß verknackst hat: All das und noch einiges mehr dürfen ab sofort die 23 Mädchen und Jungen der 2a an der Grundschule Waldmünchen. Die Rot-Kreuz-Mitarbeiter Regina Ring, die selbst eine Tochter in der Klasse hat, und Klaus Scherr haben die Kinder über zehn Unterrichtsstunden hinweg zu Schulsanitätern ausgebildet.
An diesem Donnerstag erhielten die Zweitklässler von einer ganzen Rot-Kreuz-Delegation – angeführt von stellvertretendem Kreisvorsitzenden Dr. Hans Schneider und dem Waldmünchner Bereichsvorsitzenden Dr. Peter Hering – ihre Zertifikate. Scherr und Ring hatten ihnen außerdem zwei Taschen mit Sanitätswesten, Rettungsdecken, Pflastern und anderem Notfall-Material mitgebracht.
Schneider und Rektorin Karin Buchinger besiegelten die Zusammenarbeit zwischen der Schule und dem BRK-Kreisverband Cham mit ihren Unterschriften unter dem offiziellen Kooperationsvertrag. Der Schulsanitätsdienst in der Trenck-Stadt ist der 21. im Landkreis Cham. Betreut wird er in Waldmünchen von Konrektorin Susanne Weinzierl.
„Es war uns eine große Ehre"
Unfälle – ob groß oder klein – könnten immer wieder passieren, erklärte Dr. Peter Hering. Der Mediziner war in einer Doppelrolle in die Klasse von Lehrer Michael Lommer gekommen. Zum einen als Bereichsvorsitzender, zum anderen in seiner Funktion als Waldmünchner Hausarzt. Über die Gemeinschaftspraxis, die er mit Dr. Stephanie Franke und Dr. Matthias Deml betreibt, hatte er die Ausbildung der 23 Schulsanitäter gesponsert.
„Es war uns eine große Ehre, dass wir das machen durften“, sagte Hering und bescheinigte den Zweitklässlern, dass sie künftig an ihrer Schule eine wichtige Aufgabe wahrnähmen. Längst nicht nur den Kindern, sondern der gesamten Öffentlichkeit schrieb er ins Stammbuch: „Nichts ist schlimmer in einem Notfall, als gar nichts zu machen.“
Hans Schneider bezeichnete es als „eine ganz tolle Idee“, im Sanitätsdienst über das Jugendrotkreuz schon die Kleinsten mithelfen zu lassen. „Kindern kann man viel zutrauen, weil sie sehr eifrig im Lernen sind“, meinte er. Dass die Mädchen und Jungen der Klasse 2a viel Spaß bei ihrer Aufgabe hätten, sei ihnen an ihren Gesichtern anzusehen.
Angst, attestierte BRK-Referatsleiter Stefan Raab den Grundschülern, brauche nach dieser Ausbildung keiner zu haben. Sie alle hätten gelernt, wie sie helfen könnten. „Ihr seid jetzt in der Rettungskette das erste Glied“, erklärte Raab.
Ein Engagement außerhalb der Schule
Thomas Winkler, Leiter der Jugendarbeit beim BRK-Kreisverband, freute sich darüber, mit den Kindern möglicherweise engagierte Nachwuchs-Rotkreuzler gewinnen zu können. „Wir werden in Verbindung bleiben“, sagte er und lud die 2a ein, sich ins Jugendrotkreuz einzubringen. „Auch außerhalb der Schule dürft Ihr euch engagieren“, sagte er.
Klaus Scherr lobte die Schützlinge von Michael Lommer sehr für ihren Einsatz. „Ihr wart eine sehr aufmerksame Klasse, die gut mitgemacht hat“, betonte er und stellte den jungen Zuhörern in Aussicht, ihren besonderen Unterricht demnächst mit der Besichtigung der Waldmünchner Rettungswache und eines Rettungswagens beschließen zu dürfen.
Rektorin Karin Buchinger dankte dem BRK-Kreisverband und seinen Mitarbeitern für die Initiative an ihrer Schule. In besonderer Weise freute sie sich darüber, dass die Mädchen und Jungen ihre Rollen als ausgebildete Schulsanitäter in der dritten und vierten Klasse weiterbekleiden könnten.