Bereitschafts-Mitglieder leisten mehr als 3000 Stunden Dienst
„Unser Gemeinwesen baut auf Mitwirkung und der Mitgestaltung durch seine Bürger auf. Sich für die Allgemeinheit oder für den Nächsten einzusetzen, zeugt von Verantwortungsbewusstsein“, betonte BRK-Referatsleiter Stefan Raab bei der Jahresschlussfeier der Bereitschaft Cham 2 in der Klostermühle in Altenmarkt. Dort standen auch Ehrungen für langjährige Aktive auf der Tagesordnung.
Von Frank Betthausen
Cham. Die Herausforderungen waren auch 2023 groß, die Einsatzzahlen erneut hoch: Doch die Freiwilligen der BRK-Bereitschaft Cham 2, für die in der Jahresstatistik am Ende 3350 Helferstunden standen, haben sie mit Bravour gemeistert.
„Wir stehen gut da – sowohl von der Mitgliederzahl her als auch vom steten Zuwachs bei den Aktiven. Die Mannschaft engagiert sich, bringt sich mit Eifer in verschiedenste Aus- und Fortbildungen ein und zeigt rege Beteiligung bei den Einsätzen“, freute sich Bereitschaftsleiter Michael Hilpl bei der Jahresschlussfeier mit Abendessen in der Klostermühle in Altenmarkt.
Zusammen mit Referatsleiter Stefan Raab vom BRK-Kreisverband und Kreisbereitschaftsleiter Norbert Winkler verlieh er dort Auszeichnungsspangen an langjährige Aktive – unter ihnen Siegfried Iglhaut, der seit 50 Jahren Dienst beim Roten Kreuz leistet.
Neuer Kühlanhänger für die Einsatzverpflegung
In seinem Rückblick dankte Hilpl seinen derzeit 60 Mitgliedern für die „zuverlässige Arbeit und die enorme Unterstützung in einem Jahr, das wieder einmal kein leichtes war“. Gleichzeitig hob er die „gute Zusammenarbeit“ mit dem Kreisverband und dessen Führungskräften hervor, die sich in besonderer Weise bei der Neuanschaffung eines Kühlanhängers für die Einsatzverpflegung niedergeschlagen habe.
Das Gros der Helferstunden entfiel laut Hilpl mit 1120 auf Sanitätsdienste. 39 Veranstaltungen, davon 24 in der Stadthalle in Cham, hielt er zum Jahreswechsel in seinen Büchern fest.
Über 645 Stunden hinweg waren die Aktiven im Betreuungsdienst gefordert. Bei sieben Einsätzen galt es, die Verpflegung von Kräften der beteiligten Blaulichtorganisationen sicherzustellen – etwa beim Brand des Hotels Bayerischer Hof in Rimbach oder während des Hochwassers und nach dem Fund einer Weltkriegsbombe in Cham.
„Demokratie lebt vom Ehrenamt“
178 Stunden investierten Hilpl und seine Mitstreiter in die Ausbildung – etwa den Grundlehrgang Betreuungsdienst oder den Grundlehrgang Psychosoziale Notfallversorgung –, weitere 135 in die Mittelbeschaffung. Blutspende-Termine schlugen mit 375 Stunden zu Buche.
Referatsleiter Stefan Raab stellte in seinem Grußwort den Wert dieses freiwilligen Engagements heraus. „Demokratie lebt vom Ehrenamt“, zitierte er den ersten Bundespräsidenten Theodor Heuss. Dessen Worte hätten bis heute nichts an Bedeutung verloren.
„Unser Gemeinwesen baut auf Mitwirkung und der Mitgestaltung durch seine Bürger auf. Sich für die Allgemeinheit oder für den Nächsten einzusetzen, zeugt von Verantwortungsbewusstsein“, sagte Raab.
Ein unbezahlbares Gefühl
Der Lohn für die ehrenamtliche Arbeit, die beim BRK erbracht werde, sei unter anderem, die Bestätigung zu erhalten, gebraucht worden zu sein. „Dieses Gefühl ist unbezahlbar“, meinte der Referatsleiter, nach dessen Worten sich die Menschen „in allen kleinen und großen Notlagen auf die Rot-Kreuz-Bereitschaften verlassen können“.
Kreisbereitschaftsleiter Norbert Winkler dankte den Chamer Aktiven ebenfalls für ihren „nimmermüden Einsatz“. Was in der Kreisstadt und in den Bereitschaften des Landkreises geleistet werde – „wohlgemerkt immer in der Freizeit“, wie Winkler betonte –, das sei durch nichts aufzuwiegen.
Dabei bekämen die Mitglieder keine Reichtümer zurück, aber stets „die schöne Gewissheit“, Menschen in Not geholfen oder anderen Gutes getan zu haben. Und: Sie dürften sich als Teil einer starken Gemeinschaft fühlen, die Zusammenhalt und Freundschaft sowie eine Reihe von Werten biete, die in „unserer mehr und mehr egoistischen Welt“ ein wichtiger Gegenpol seien.
Die Geehrten in der Übersicht:
Fünf Dienstjahre: Manuela Hilpl, Maria Schöfbeck
Zehn Dienstjahre: Andrea Lyzwa
35 Dienstjahre: Frank Aumeier
50 Dienstjahre: Siegfried Iglhaut