Further Bergwacht investiert viel Herzblut und 230 Arbeitsstunden in ihre Hütte
Während der Corona-Zeit ertüchtigten die Aktiven den Brandschutz in ihrer Unterkunft am Dieberg. Die Beleuchtung mit Gaslampen ist nach zahllosen „Handwerker-Einsätzen", die in Eigenregie stattfanden, Geschichte. „Das war eine sehr kostspielige Angelegenheit und außerdem eine Gefahrenquelle, die ein Sicherheitsrisiko darstellte, das wir nicht mehr tragen konnten und wollten“, sagt Bereitschaftsleiter Dominik Schönberger.
Von Frank Betthausen
Furth im Wald. Selten ein Schaden ohne Nutzen! Die Aktiven der Bergwacht-Bereitschaft Furth im Wald haben die ruhige Corona-Zeit genutzt, um 230 Arbeitsstunden, Geld und viel Herzblut in ihre Diensthütte am Dieberg zu investieren. In Eigenregie ertüchtigten die Bergretter vor allem den Brandschutz an ihrer traditionsreichen Unterkunft.
Die Fertigstellung fällt in ein besonderes Jahr. Der alte Militärstützpunkt war 1938 – vor 85 Jahren also – von der Bergwacht übernommen worden. Am 1. Mai waren damals die zuvor errichtete Mariengrotte und die Hütte eingeweiht worden.
Die Arbeiten, die während der Pandemie-Monate am und im Haus anfielen, waren umfangreich: Die Mitglieder montierten mehrere Rauchmelder, bauten eine Feuerschutztür und zwei Fluchtfenster ein, errichteten mit viel Aufwand eine Edelstahl-Fluchttreppe und kennzeichneten Fluchtwege. Für die Treppe galt es, ein Fundament zu erstellen.
Bauhof übernahm wichtige Fahrdienste
„All das geschah in zusätzlichen Arbeitseinsätzen unter der Woche und an den Wochenenden“, berichtet Bereitschaftsleiter Dominik Schönberger, dem es ein Anliegen ist, einige Kameraden namentlich zu nennen. So erfuhren die langjährigen Hüttenwarte Stefan und Christian Seidl neben den eigenen Mitstreitern besonders von den Jungunternehmern Johannes Mühlbauer und Matthias Schweitzer große Unterstützung.
Auch der BRK-Kreisverband Cham mit Geschäftsführer Manfred Aschenbrenner an der Spitze habe das Vorhaben mitgetragen. „Der Bauhof Furth im Wald war uns mit wertvollen Fahrdiensten behilflich“, sagt Schönberger.
Nach seinen Worten war es das erklärte Ziel der Bergretter, „diesen wichtigen Stützpunkt wieder vollständig nutzen zu können – für Ausbildungszwecke genauso wie für unsere Jugendarbeit und einen sinnvollen Bereitschaftsdienst für Wanderer und Besucher“.
Viele Gespräche und ein umfangreiches Gutachten
Vorausgegangen waren der Modernisierung, die sich über die beiden vergangenen Jahre erstreckte, mehrere Gespräche und ein umfangreiches Gutachten „mit unzähligen Arbeitspunkten, die überall schneller umzusetzen gewesen wären als draußen am Dieberg“.
Mit der Zeit gegangen sind die Bergwachtler auch beim Thema Beleuchtung. Bislang hatten auf der Hütte Gaslampen für Licht gesorgt. „Das war eine sehr kostspielige Angelegenheit und außerdem eine Gefahrenquelle, die ein Sicherheitsrisiko darstellte, das wir nicht mehr tragen konnten und wollten“, betont Schönberger.
Um das Problem zu beheben, schufen seine Mitstreiter die Voraussetzungen für eine elektrische Beleuchtung – inklusive Photovoltaikanlage mit Schaltkasten und mehreren Akkus. Die Materialkosten dafür beliefen sich laut einer Pressemitteilung des BRK-Kreisverbands auf rund 1500 Euro.
Raiffeisenbank spendet großen Teil der Kosten
Die Planung und Umsetzung übernahmen die Freunde und Arbeitskollegen Rudolf Schweitzer, Thomas Murr und Stefan Asam. „Sie leisteten auch den größten Teil der Arbeitsstunden – mit Unterstützung der Kameraden und der Hüttenwarte“, berichtet Dominik Schönberger. Die Raiffeisenbank Chamer Land mit Regionaldirektor Josef Pongratz an der Spitze habe einen großen Teil der Kosten für den Umbau gespendet.
Das i-Tüpfelchen war im vergangenen Jahr die Erneuerung der Rastbänke vor der Hütte. Diese Arbeiten führte Ehrenmitglied Anton Nachreiner mit seiner Frau Annelie und Erwin Reimer aus. Der Schlafraum erhielt – hier packten abermals fleißige Bergwachthelfer an – einen neuen Fußboden.
Abgerundet wird das Projekt in absehbarer Zeit von einem frischen Farbanstrich und Holzarbeiten. Eine neue Fahnenstange soll ebenfalls gesetzt werden.
Hintergrund: Die Diensthütte am Dieberg
- Standorte: Die Bergwacht Furth im Wald hat in ihrem Dienstgebiet drei Standorte. Neben der Einsatzzentrale im Sagweg und der Roberthütte, an der jedes Jahr das beliebte Bergfest stattfindet, ist am Dieberg eine Diensthütte zu finden.
- Lage: Das 1938 eingeweihte Haus befindet sich im Wandergebiet am Drachensee mit der Bayernwarte (Aussichtsturm) und wird auch grenzüberschreitend genutzt – unter anderem bei Grenzlandwandertagen.