Bestens gerüstet: Die Kreis-Wasserwacht hat vier neue SEG-Führer
Isabell Alt und Lukas Dobmeier (beide Wasserwacht Cham) sowie Melanie Kurzendorfer (Wasserwacht Waldmünchen) und Philipp Gützlaff (Wasserwacht Bad Kötzting) haben sich über zwei Monate hinweg fortgebildet. In Pandemiezeiten war Geduld gefragt.
Von Frank Betthausen
Cham. Die Kreis-Wasserwacht Cham hat vier neue SEG-Führer. Nach ihrer offiziellen Bestellung in dieser Woche dürfen Isabell Alt und Lukas Dobmeier (beide Wasserwacht Cham), Melanie Kurzendorfer (Wasserwacht Waldmünchen) sowie Philipp Gützlaff (Wasserwacht Bad Kötzting) künftig die jeweiligen Schnelleinsatzgruppen Wasserrettung anleiten. Über zwei Monate hinweg hatte das Quartett das „Modul III“ der Führungsausbildung gemeistert. Am Ende stand ein Praxistag.
Der SEG-Führer der Wasserwacht ist mit dem Gruppenführer bei den BRK-Bereitschaften und der Feuerwehr gleichzusetzen, wie Fabian Seebauer, Technischer Leiter der Kreis-Wasserwacht, bei der Übergabe der Urkunden in Cham erläuterte. „Modul I“ beinhaltet den Truppführer, „Modul II“ den Wachleiter.
Die jungen Mitglieder erwarben ihre Kenntnisse – auf dem Lehrprogramm standen Führungssimulationstrainings genauso wie rechtliche Grundlagen – beim BRK-Bezirksverband Niederbayern/Oberpfalz und im Fall von Kurzendorfer beim Bezirksverband Ober- und Mittelfranken.
Corona durchkreuzte ihre Pläne dreimal
Die Waldmünchnerin hatte sich in besonderer Weise in Geduld zu üben. Die Pandemie durchkreuzte ihre Fortbildungspläne gleich dreimal: So schloss sie ihre Ausbildung in Nürnberg erst am Samstag vor einer Woche als Vierte im Bunde ab.
Immerhin: Ihre Lehrgänge, die sie als „sehr interessant und nachhaltig bezeichnete“, fanden in Präsenz statt. Die Schulungen ihrer drei Kollegen gingen an fünf Online-Abenden über die Bühne – lediglich beim Praxistag am Murner See im Landkreis Schwandorf kamen die Wasserretter direkt zusammen.
Rund um die Bestellung auf dem BRK-Gelände in der Tiergartenstraße herrschten bei den Teilnehmern so auch unterschiedliche Ansichten zum Ablauf der Lehrgangstermine. Philipp Gützlaff konnte den virtuellen Zusammenkünften einiges abgewinnen. „Die Ausbilder haben das sehr gut gemacht“, sagte er.
Lukas Dobmeier sprach sich dagegen dafür aus, „die praktische Seite auch künftig nicht außer Acht zu lassen“. Die Einschätzung von Isabell Alt, dass der Praxistag sehr gut organisiert gewesen sei, teilten jedoch alle.
Fabian Seebauer ließ durchblicken, dass auch die Kreis-Wasserwacht nach den Erfahrungen in Pandemiezeiten häufiger auf Online-Schulungen setzen werde. Den neuen SEG-Führern gratulierte er mit dem stellvertretenden Vorsitzenden der Kreis-Wasserwacht, Joseph Kraus, und dem stellvertretenden technischen Leiter Richard Raum zu ihrem Erfolg.
Hochwertige Klemmbretter und Abzeichen
Die vier Nachwuchsführungskräfte – der Kreis-Wasserwacht stehen ab sofort inklusive der sechs Einsatzleiter 19 SEG-Führer zur Verfügung – erhielten neben ihren Urkunden hochwertige Klemmbretter für ihre Einsatznotizen und Abzeichen für ihre Jacken. „Übung macht den Meister“, erklärte Seebauer und forderte die Mitglieder, die viel Zeit und Kraft in die Ausbildung investiert hätten, dazu auf, „dranzubleiben“.
Reinhard Lesinski, Vorsitzender der Wasserwacht-Ortsgruppe Cham, freute sich mit Blick auf die neuen SEG-Führer vor allem über „die Verjüngung der Mannschaft“. Junge Leute sicherten in den engagierten Ortsgruppen die Zukunft. „Das ist die größte Freude, die ich habe, dass wir den Aufbau geschafft haben“, sagte er.
Dr. Hans Schneider, 1. stellvertretender BRK-Kreisvorsitzender, hieb in die gleiche Kerbe und lobte den Fortbildungsstand der Wasserwacht. „Gut ausgebildete Leute kann man gar nicht genug haben“, betonte er.
Kreisgeschäftsführer Manfred Aschenbrenner bezeichnete die vier Aktiven als „ein Vorbild im Ehrenamt“. Das Hilfeleistungssystem im Landkreis sei durch das Ehrenamt geprägt. „Durch euch ist in diesem Hilfeleistungsnetz wieder ein fester Knoten entstanden“, meinte Aschenbrenner.