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BRK-Kreisverband richtet den 30. Schulsanitätsdienst ein

Schulleiterin Ursula Berzl (4. von links) und stellvertretender BRK-Kreisvorsitzender Dr. Hans Schneider (2. von rechts) unterzeichneten die Kooperationsvereinbarung für den Schulsanitätsdienst. Mit auf dem Bild: Helene Filimon (rechts), die Lehrkräfte Angela Feldbauer (2. von links) sowie Michaela Frey (3. von links), Jörg Owerdieck (links), Notfallsanitäter Timo Tauer (4. von rechts; er hatte Notarzt Jörg Owerdieck begleitet), BRK-Verwaltungskraft Andrea Obermeier (5. von links), Stefan Raab (5. von rechts) und Thomas Winkler (3. von rechts)
Felix Schönemann und seine Mitschüler nahmen am Freitag stolz ihre Zertifikate entgegen.
Rodings BRK-Bereichsvorsitzender Dr. Jörg Owerdieck ermutigte die Kinder, ihre Kenntnisse nicht nur in der Schule zu nutzen, sondern auch beim Sport oder in der Öffentlichkeit.

Schulleiterin Ursula Berzl und stellvertretender BRK-Kreisvorsitzender Dr. Hans Schneider setzten am Freitag in Michelsneukirchen ihre Unterschrift unter die Kooperationsvereinbarung. Rodings Bereichsvorsitzender Dr. Jörg Owerdieck verdeutlichte den 42 Kindern: „Ihr seid mit das erste Bindeglied in der Rettungskette“.

Von Frank Betthausen

Michelsneukirchen. Schulleiterin Ursula Berzl sprach von „einem ganz besonderen Anlass“: 42 Dritt- und Viertklässler haben sich an der Grundschule Michelsneukirchen von BRK-Ausbilderin Helene Filimon auf ihren Einsatz als Schulsanitäter vorbereiten lassen. Am Freitag erhielten die Kinder bei einer Feierstunde ihre Zertifikate, eine Notfalltasche und neongelbe Warnwesten.

Der Schulsanitätsdienst in der Gemeinde – Berzl unterzeichnete mit stellvertretendem BRK-Kreisvorsitzenden Dr. Hans Schneider die entsprechende Kooperationsvereinbarung – ist der 30., den das Jugendrotkreuz (JRK) in der Region betreut. Die Hälfte davon ist wie in Michelsneukirchen an einer Grundschule beheimatet.

Die Begeisterung ist ihnen anzusehen

Schneider fand für die Nachwuchsretter viele lobende Worte. „Ich finde, es ist eine tolle Sache, dass ihr euch schon in diesem zarten Alter in der Schule mit der Idee beschäftigt, anderen zu helfen. Keiner ist zu klein, um ein tüchtiger Helfer zu sein“, sagte er.

In einem Notfall nichts zu unternehmen – vielleicht aus der Sorge heraus, nicht gut genug ausgebildet zu sein –, sei das Allerfalscheste. „Richtig ist, erst recht, wenn man geübt ist, auch einzugreifen“, meinte er. Den Kindern in Michelsneukirchen – die Viertklässler werden von Lehrkraft Angela Feldbauer betreut, die Drittklässler von Michaela Frey – jedenfalls sei die Begeisterung für ihre Aufgabe anzusehen.

„Ihr könnt ganz viel bewirken"

Rodings BRK-Bereichsvorsitzender Dr. Jörg Owerdieck beglückwünschte die Mädchen und Jungen ebenfalls zu ihrem Erfolg. Als Schulsanitäter seien sie in der ersten Reihe mit dabei, wenn es darum gehe, einem Menschen in Not zu zeigen, dass er in seiner Lage nicht allein sei. „Ihr könnt schon ganz, ganz viel bewirken allein durch eure Anwesenheit. Ihr seid mit das erste Bindeglied in der Rettungskette“, erklärte er.

Der Notarzt ermutigte die Kinder, ihre Kenntnisse nicht nur in der Schule zu nutzen, sondern auch beim Sport oder in der Öffentlichkeit. „Wenn ihr seht, es geht jemandem schlecht: Habt den Mut, hinzugehen und zu fragen: Kann ich helfen?“, appellierte er an die Grundschüler.

Thomas Winkler, Leiter der Jugendarbeit beim BRK Cham, dankte den jungen Sanitätern, dass sie es sich zugetraut hätten, die Ausbildung zu absolvieren. Dass das JRK an den Bildungsstätten im Landkreis mittlerweile so stark vertreten sei, freue ihn außerordentlich. „Das Jugendrotkreuz ist aus der Schule entstanden und hat dort seine Wurzeln. Somit findet das eine wieder zum anderen“, sagte er.

Es gibt viele Möglichkeiten, sich zu engagieren

Winkler nutzte die Gelegenheit, seinen jungen Zuhörern die „vielen Möglichkeiten“ aufzuzeigen, die sie hätten, sich in der Nachwuchs-Organisation des Roten Kreuzes zu engagieren. „Wir bieten sehr viele andere Aktivitäten an, bei den sich der Schulsanitätsdienst beteiligen kann“, verdeutlichte er und nannte als ein Beispiel den Kreiswettbewerb aller BRK-Jugendgruppen. „Das ist immer eine schöne, interessante Veranstaltung.“

Referatsleiter Stefan Raab sah in der Indienststellung am Freitag wie Ursula Berzl einen besonderen Akt. „Wir schreiben hier mit dem 30. Schulsanitätsdienst ein Stück weit Geschichte“, sagte er und spannte mit seinem Dank an die Gemeinde-Verantwortlichen einen Bogen über die gesamte Kommune. Dass die Räumlichkeiten der Schule regelmäßig für die Blutspende-Termine des BRK zur Verfügung stünden, sei keine Selbstverständlichkeit. „Das ist ein großes Ganzes, ein in sich stimmiges System“, befand Raab.

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