· Pressemitteilung

BRK versorgt die ersten Geflüchteten aus Osteuropa

Frank Betthausen
Die etwa 40 Geflüchteten wurden in der Ludwigstraße in Empfang genommen und in kleinen Gruppen zum Kloster hinaufbegleitet.
Frank Betthausen
Als der Bus an der Haltestelle Stadtpark stoppte, warteten dort bereits die Bereitschaftsmitglieder des BRK Cham auf sie.
Frank Betthausen
Die Ukrainer reisten im Bus eines privaten Unternehmens aus dem Landkreis Regen an.
Frank Betthausen
Mitglieder der Unterstützungsgruppe Sanitätseinsatzleitung (UG SanEL) und Behörden-Mitarbeiter registrierten die einzelnen Personen bei ihrer Ankunft in den Klosterräumen.
Frank Betthausen
Wie lang das BRK im Kloster in Cham präsent sein wird und ob weitere Aufgabengebiete beziehungsweise Einsatzorte hinzukommen, ist offen. Katastrophenschutzleiter Tobias Muhr geht allerdings von keinem kurzfristigen Engagement aus. "Wir rüsten uns intern für eine lange Zeit", sagt er.
Frank Betthausen
Die Zimmerverteilung - hier Katastrophenschutzleiter Tobias Muhr mit Rettungssanitäterin Kristina Voith - erfolgte nach einem genauen Belegungsplan.
Frank Betthausen
Die wenigen Habseligkeiten, die die Menschen aus ihrer Heimat mitnehmen konnten, hatten sie in Plastiksäcken oder großen Taschen verstaut.
Frank Betthausen
Den Einsatz am Dienstagabend koordinierte BRK-Katastrophenschutzleiter Tobias Muhr (vorne, hier bei der Zimmerzuteilung an eine ukrainische Familie).

Im Redemptoristenkloster in Cham trafen am Dienstagabend rund 40 Menschen aus den schwer umkämpften Regionen in der Ukraine ein. Nach der Registrierung und Zimmerzuteilung bekamen sie in der Notunterkunft Care-Pakete. Die Kinder erhielten ärztliche Betreuung und freuten sich über Schokolade.

Von Frank Betthausen

Cham. Die Strapazen der vergangenen Tage und die Müdigkeit waren ihnen anzusehen: Am Dienstagabend sind im Chamer Redemptoristenkloster die ersten Ukrainer – Familien, Frauen, Jugendliche und Kinder – eingetroffen, die wegen der andauernden Kämpfe ihre Heimat verlassen mussten.

Etwa 40 Personen bezogen, betreut von haupt- und ehrenamtlichen BRK-Kräften, in der Notunterkunft ihre Zimmer. Unter den Ankömmlingen war auch eine junge Mutter mit einem acht Tage alten Mädchen, das im Luftschutzkeller eines Krankenhauses geboren worden war.

Landrat Löffler macht sich ein Bild der Lage

Bereitschaftsmitglieder hatten zwei der ungenutzten Gebäudetrakte – der Landkreis Cham hat die Räume an der Ludwigstraße übergangsweise von der Stadt angemietet – vergangene Woche für die Ankunft vorbereitet. Rot-Kreuz-Aktive und Bedienstete des Landkreises standen gegen 18 Uhr an der Bushaltestelle am Chamer Stadtpark bereit, um die Menschen aus Osteuropa zu empfangen und mit ihrem Gepäck in Kleingruppen hinauf zum Kloster zu begleiten. Dort hatte sich zuvor Landrat Franz Löffler ein Bild der Lage gemacht.

Die Ukrainer reisten im Bus eines privaten Unternehmens aus dem Landkreis Regen an, der am Ankerzentrum in Regensburg gestartet war. Sie werden nur für kurze Zeit im Bettentrakt des Exerzitienhauses Maria Hilf bleiben und sollen in Wohnungen im Landkreis Cham unterkommen.

Ehe die Bereitschafts-Teams von BRK-Katastrophenschutzleiter Tobias Muhr die Geflüchteten in ihre Zimmer einwiesen und sie mit Care-Paketen versorgten – für die Kinder gab es als kleine Willkommens-Überraschung Schokolade –, registrierten Mitglieder der Unterstützungsgruppe Sanitätseinsatzleitung (UG SanEL) und Behörden-Mitarbeiter die einzelnen Personen.

Dr. Etti organisiert kurzfristig Medikamente

Eine BRK-Kollegin aus dem Haus am Klosterberg und ein vom Amt bestellter Dolmetscher fungierten als Übersetzer. Die stellvertretende Chefärztin des BRK-Kreisverbands, Dr. Johanna Etti, untersuchte einige der augenscheinlich erkrankten Kinder und organisierte über Roland Gruber von der Steinmarkt Apotheke dringend benötigte Medikamente.

Das Rote Kreuz wird die Unterkunft in der Kreisstadt auf unbestimmte Zeit weiterbetreuen. „Wir zeichnen auch in den nächsten Wochen für die Aufnahme der geflüchteten Menschen verantwortlich“, erklärt Tobias Muhr. Die Aufgabe sei nach zwei Jahren Dauerbelastung im Corona-Modus herausfordernd, doch sie falle in die ureigene Rolle des Roten Kreuzes und werde von allen mit großer Überzeugung angegangen. „Wir werden sie auch diesmal stemmen – nicht zuletzt dank der Unterstützung aus dem Ehrenamt, die auch diesmal riesig ist“, sagt er.