Die Bergwacht Furth im Wald rückte in diesem Jahr zu 79 Einsätzen aus
Bei der Weihnachts- und Jahresabschlussfeier im Berghof Gibacht zogen die Bergretter aus der Drachenstich-Stadt in ihrem Jubiläumsjahr Bilanz. Und: Sie ehrten treue Fördermitglieder und Aktive. Mit ihrem Fahrzeug für Lokalisation, Kommunikation, Lagebeschreibung und Dokumentation (LKLD) war die Truppe von Bereitschaftsleiter Dominik Schönberger im Gebiet der Bergwachtregion Bayerwald abermals stark gefragt.
Von Christina Schweitzer
Furth im Wald. Seit 85 Jahren gibt es die Bergwacht-Bereitschaft Furth im Wald. Obwohl es im Laufe der Zeit viele Veränderungen und Fortentwicklungen gab, sind einige Dinge doch gleich geblieben: die Kameradschaft, die Naturverbundenheit und der Wille, Menschen in Not zu helfen.
Am Samstagabend luden die Bergretter mit Bereitschaftsleiter Dominik Schönberger an der Spitze zur Weihnachts- und Jahresabschlussfeier in den Berghof Gibacht ein. Die traditionelle Weihnachtsandacht in der Voithenbergkapelle, die Stadtpfarrer Karl-Heinz Seidl zelebrierte, gestalteten die Geschwister Anita und Petra Sporer musikalisch.
In seinem Jahresrückblick erinnerte Schönberger an ein arbeits- und ereignisreiches Jahr. So wurden die Kameraden 2023 zu 79 Einsätzen gerufen.
Neben der Sommer- und Winterausbildung ging der Bereitschaftsleiter unter anderem auf die Hubschrauber-Echtflüge, Sanitätsdienste sowie die Dienstbereitschaftstage in den Skigebieten Althütte, Unterhütte, Voithenberg und Großer Arber ein.
Auch überregional Verantwortung übernommen
Ferner beteiligten sich die Bergwachtler an vielen Naturschutz-Kampagnen – etwa der Fledermaus-Aktion am Schwarzeck oder der Amphibien-Aktion am Drachensee.
Über das Bergwacht-Anwärter-Programm erhielt Sofie Reitmeier ihr Sanitäts-Päckchen als „Handwerks-Zeug“. Sie wurde damit in der Bereitschaft willkommen geheißen. Laura Lehminger steht der Truppe künftig als fertige KID-Einsatzkraft zur Seite.
Auch überregional haben einige Further erneut Verantwortung übernommen. Florian Lehminger, Andreas Kaufmann, Josef Hofstetter und Christian Seidl waren auch auf Bayern-Ebene als Ausbilder bei Lehrgängen gefragt. Genauso wie Professor Dr. Matthias Jacob, der zusätzlich als Landesarzt für die Bergwacht Bayern fungiert.
Mit ihrem Fahrzeug für Lokalisation, Kommunikation, Lagebeschreibung und Dokumentation (LKLD) rückten die Aktiven aus der Drachenstich-Stadt zu 15 Einsätzen in der Region Bayerwald aus.
Auf die Jugendgruppe ist Verlass
Parallel zu den genannten Aktivitäten stellte die im Oktober 1996 gegründete Jugendgruppe wieder ihr Können unter Beweis – sei es bei BRK-Wettbewerben, beim DAV-Kletterkurs in Cham oder bei den umfassenden Bergwacht-Aufgaben vom Naturschutz bis zur Ersten Hilfe. „Die Jugendgruppe ist fit und unterstützt die Bereitschaft, wo sie kann – beim Bergfest genauso wie beim Schlossmarkt“, sagte Schönberger.
Im Frühjahr konnte nach seinen Angaben der dritte Erweiterungsbau am Gerätehaus vollendet werden. Im vergangenen Jahr feierte der Neubau Althütte sein 20-jähriges Jubiläum. Die Althütte ist seit 60 Jahren ein fester Stützpunkt.
Außerdem wurden die Renovierungen an der Dieberghütte abgeschlossen. Die Roberthütte hat dank einer Förderung ein neues Plateau mit Relaxliegen für Wanderer bekommen.
Ein Dank an die Förderer und Gönner
Überhaupt habe sich die Bereitschaft auch 2023 auf ihre Förderer und Gönner verlassen können. Einen besonderen Dank richtete Schönberger an den Freiherrn Robert Voith von Voithenberg, der den Bergwachtlern stets wohlgesonnen gewesen sei und ihnen das Gärtnerhaus und die Roberthütte überlassen habe.
Dominik Lommer dankte für die reibungslose und gute Kooperation von Rettungsdienst und Bergwacht. Der stellvertretende BRK-Kreisgeschäftsführer erklärte, dass er sich auf die weitere Zusammenarbeit freue und besonders stolz auf die Jugendarbeit der Further sei.
Martin Frank hob als 2. Bürgermeister der Stadt Waldmünchen die positive Einstellung der Bergretter und das soziale Engagement der Mitglieder hervor. Darüber hinaus dankte er der Further Bergwacht für ihre Verbundenheit zu den auf Waldmünchener Territorium liegenden Einsatzschwerpunkten Gibacht, Althütte und Unterhütte.
Nach Ende des offiziellen Teils ließen die Bergwachtler den Abend gemeinsam ausklingen.
Die Ehrungen im Überblick
Bei der Feier ehrten die Verantwortlichen langjährige Angehörige beziehungsweise Förderer der Further Bergwacht.
- Für 25 Jahre: Wolfgang Hierstetter, Christian Hurka, Bernhard Krämer, Alois Ringeling, Christine Sonat und Josef Wess
- Für 40 Jahre: Klaus Fischer und Ulla Römisch
- Für 50 Jahre: Gerhard Hoch, Annemarie Haimerl, Konrad Unger, Bernd Tschakert, Willi Langer, Josef Hofer und Renate Lang
Auszeichnungen gab es außerdem für langjährigen Bergwachtdienst.
Für 25 Jahre:
Matthias Kellnhofer: Mit großer Vielseitigkeit hat er die Fensterläden der Roberthütte restauriert, dem Gruppenraum eine neue Silhouette gegeben und eine App für die Diensterfassung programmiert.
Christian Seidl: Er ist nicht nur seit Jahrzehnten Hüttenwart auf der Dieberghütte, sondern auch seit acht Jahren Bereitschaftsausbilder. „Durch seine besondere Art ist er Motivator der Anwärter und der jungen Kameradinnen und Kameraden“, hieß es in der Laudatio.
Josef Hofstetter: Er hat sich besonders in der Ausbildung der Einsatzkräfte einen Namen gemacht. So wurde er zum Verantwortlichen für das Ressort Ausbildung in der Region Bayerwald ernannt und hat diesen Posten in der Bergwacht Bayern bis heute inne. Zudem ist er Einsatzleiter und Luftretter für die Further Bergwacht und durch sein handwerkliches Geschick für alle Renovierungsarbeiten zu begeistern. Für seine Dienste wurde ihm dieses Jahr die Leistungsauszeichnung der Bergwacht Bayern in Silber verliehen.
Für 60 Jahre:
Josef Kraus: Er unterstützt die Bergwacht-Bereitschaft und die Jugendgruppe, wo er kann. Egal, ob es Vereinsausflüge oder Mannschaftstransporte für Vermisstensuchen sind: Er steht mit seinen privaten Bussen und Fahrzeugen bereit. Außerdem führt er das Amt des Revisors beim Förderverein mit großer Sorgfalt aus.