Er hat eine ganze Generation an Tauchern geformt
Die Chamer Rot-Kreuz-Familie nimmt Abschied von Klaus Kreitmeier (62). Kreisvorsitzender Theo Zellner würdigte den Verstorbenen am Freitag als „hundertprozentigen Kameraden, hochprofessionellen Ausbilder und Wasserwachtler durch und durch“. Seinen Schützlingen habe der Friedersrieder auch in brenzligen Situationen Sicherheit vermittelt. „Klaus war ein Schutzengel – mit Tauchflasche statt mit Flügeln“, sagte Zellner.
Von Frank Betthausen
Cham/Stamsried. Der Schock und die Trauer beim BRK sind groß: Am Abend des 2. Dezember ist Klaus Kreitmeier, seit Jahrzehnten eine feste Größe der Kreis-Wasserwacht Cham und ein verdientes, vielfach ausgezeichnetes Mitglied der Rot-Kreuz-Familie im Landkreis, aus dem Leben gerissen worden.
Der 62-Jährige habe seit seinem Eintritt in die Wasserwacht 1976 durch seine Einsatz- und Hilfsbereitschaft zu den Vorbildern ehrenamtlicher Rotkreuzarbeit gezählt, würdigte ihn BRK-Kreisvorsitzender Theo Zellner in einem Nachruf, der Ende der Woche in den örtlichen Zeitungen erschien.
Mit seinem Fleiß und seinem Engagement als früherer Technischer Leiter und Tauchausbilder habe Kreitmeier die Entwicklung der Wasserwacht im Landkreis und auf Bezirksebene entscheidend mitgeprägt.
Er reagierte stets ruhig und überlegt
„Er hat eine ganze Generation an Tauchern geformt. Es gibt kaum jemanden, der in der Ausbildung nicht durch seine Hände gegangen wäre“, sagte Reinhard Lesinski, Vorsitzender der Wasserwacht-Ortsgruppe Cham.
Bei der Trauerfeier, die am Freitagvormittag in Kreitmeiers Wohnort Friedersried stattfand, bezeichnete Theo Zellner den Verstorbenen als „hundertprozentigen Kameraden, hochprofessionellen Ausbilder und Wasserwachtler durch und durch“.
Nichts, sagte der Kreisvorsitzende in seiner Grabrede, habe Kreitmeier aus der Fassung bringen können – selbst in brenzligen Situationen nicht. Mehr als einmal habe der Tauchlehrer Aktive bei Gefahr ruhig und überlegt an die Wasseroberfläche zurückgebracht.
„Klaus war ein Schutzengel – mit Tauchflasche statt mit Flügeln“, verwendete Zellner ein besonderes Bild, um das Sicherheitsgefühl zu beschreiben, das der Friedersrieder seinen Schützlingen vermittelte.
„Man hat sich immer zu ihm hinsetzen können“
„Wenn ich mit Klaus getaucht bin, wusste ich: Mir fehlt nichts“, hatte in dieser Woche auch Armin Schlüter, der Vorsitzende der Kreis-Wasserwacht Cham, erzählt. Kreitmeiers Tod reiße eine riesige Lücke.
Neben seinem fachlichen Können lobten seine Wegbegleiter vor allem seine menschliche Art. Die Ruhe beim Tauchen habe ihn auch im Alltag ausgezeichnet. „Es war einfach gemütlich bei ihm. Man hat sich immer zu ihm hinsetzen können“, sagte Reinhard Lesinski. Und Hans Nothaft, der Bezirksvorsitzende der Wasserwacht, hielt fest: „Du hast ihn immer fragen können. Es war ein Kontakt auf Augenhöhe – nie von oben herab.“
Bei allen Schatten, die sich mit Kreitmeiers Tod breit gemacht hätten, befand Theo Zellner in seinen ehrenden Worten, habe der Verstorbene so viel Licht hinterlassen, „dass seine Persönlichkeit und seine Werte uns beim BRK und besonders bei der Wasserwacht über den Tag hinaus in die Zukunft begleiten werden“.
Die aufrichtige Anteilnahme aller Rot-Kreuz- und Wasserwacht-Aktiven gilt, wie der Kreisvorsitzende bekräftigte, Kreitmeiers Frau Martina, seinen Söhnen Florian und Tobias, seiner Mutter Rosa, seinem Bruder Michael und allen Hinterbliebenen.