Für ihr Engagement als Sanitäter gab es jede Menge Applaus von den Mitschülern
Beim Roten Kreuz in Cham hat der 28. Schulsanitätsdienst seine Arbeit aufgenommen. An der Grundschule in Windischbergerdorf unterzeichneten Schulleiterin Karin Schuh und Kreisvorsitzender Theo Zellner am Montag den Kooperationsvertrag. „Euch ist nicht alles egal, sondern ihr schaut hin und helft“, würdigte der langjährige BRK-Präsident den Einsatz der Drittklässler.
Von Maja Schoplocher
Cham. Als Grundschüler schon ein Teil des Roten Kreuzes zu sein, das ist etwas ganz Besonderes. Dabei reiche es nicht, nur „helfen zu wollen, man muss Erste Hilfe auch können und lernen“. Diese Worte hat BRK-Kreisvorsitzender Theo Zellner am Montag den Mädchen und Jungen an der Grundschule in Windischbergerdorf zugerufen.
Mit Schulleiterin Karin Schuh unterzeichnete er in dem Chamer Stadtteil den Kooperationsvertrag für den 28. Schulsanitätsdienst des BRK im Landkreis. Begleitet von Projektlehrerin Heidi Wein und unter Anleitung von BRK-Lehrkraft Helene Filimon hatten sich 20 Drittklässler im Januar mit den Grundlagen in Erster Hilfe vertraut gemacht.
Zu der kleinen Feierstunde waren auch alle anderen Klassen gekommen. Sie erlebten ein buntes Programm, das die Schüler mit einem Body-Percussion-Stück und dem bekannten Lied „Alle Vöglein sind schon da“ eröffneten. Bei so viel guter Stimmung machte auch Theo Zellner auf seinem Stuhl begeistert mit.
Schon kleine Handgriffe sind eine große Hilfe
Nach einer kurzen Begrüßung durch Karin Schuh fand er viele lobende Worte für die Mädchen und Jungen. Sie zeigten durch ihren Einsatz bedeutendes Engagement: „Euch ist nicht alles egal, sondern ihr schaut hin und helft“, betonte Zellner. Und manchmal könnten schon kleinste Handgriffe für einen Menschen in Not eine große Hilfe sein.
Der Schulsanitätsdienst in Windischbergerdorf sei der 13. an einer Grundschule in der Region, freute sich der langjährige BRK-Präsident und frühere Landrat. Die Gesellschaft, meinte er, brauche nicht nur Sportler oder Schützen, die sich ehrenamtlich einbrächten, sondern auch Menschen, die andere nach Kräften unterstützten – im Großen wie im Kleinen.
Dass sie sich beim Roten Kreuz bereits gut auskennen, zeigten die Grundschüler auf Nachfrage Zellners. So konnten sie eine ganze Reihe von Aufgabenbereichen der Hilfsorganisation nennen – von Großveranstaltungen wie Fußballspielen, bei denen ehrenamtliche Kräfte im Einsatz sind, bis hin zur Arbeit der Rettungs- und Notfallsanitäter.
„Das ist etwas Großartiges“
„Das alles zeigt unsere Vielfalt. Da dabei zu sein, ist etwas Großartiges“, erklärte der Bad Kötztinger, der am Montag als ehemaliger Lehrer voll in seinem Element war. Für die Ausbildung an der Grundschule sprach er Heidi Wein und Karin Schuh seine Anerkennung aus: „Danke, dass Sie so eine angenehme Atmosphäre zugelassen haben“. Ausbilderin Filimon habe das ganz perfekt gemacht.
Dass ihre Schulsanitäter-Kenntnisse weit über die bloßen Unterrichtszeiten hinausgehen, ist den Kindern bewusst. Denn: Neben der Schule oder dem Sportfest könne es zu Hause, bei Hobbys oder im Freundeskreis ebenso zu Verletzungen kommen, für die sie nun gerüstet seien, erklärte der Kreisvorsitzende.
Nach seinem Grußwort gab es für die Drittklässler die ersehnte Belohnung für ihre Leistungen. Zusammen mit Karin Schuh, BRK-Referatsleiter Stefan Raab, Helene Filimon, BRK-Sachbearbeiterin Katrin Zollner und Thomas Winkler, dem Leiter der Jugendarbeit beim BRK-Kreisverband, überreichte Zellner ihnen ihre Zertifikate.
Da wird so mancher Erwachsene staunen
„Ihr sollt mitnehmen können und stolz vorzeigen, was ihr gelernt habt“, befand Raab. Und Zellner ergänzte: „Da können die Erwachsenen dann staunen, dass ihr euch ganz jung schon bemüht habt, für andere da zu sein.“
Thomas Winkler reagierte ebenfalls mit Stolz auf die Erfolge der Nachwuchssanitäter. Er überreichte ihnen eine Notfalltasche und zwei Warnwesten für den Dienst. „Damit ihr nach außen hin bei Einsätzen oder Veranstaltungen sichtbar seid – so wie die Großen“, sagte er und lud die Grundschüler dazu ein, sich in andere Veranstaltungen des Jugendrotkreuzes einzubringen.
Zuletzt zeigte sich Schulleiterin Schuh genauso glücklich über „ihre“ Sanitäter. „Jetzt könnt ihr die Lehrer in der Pause unterstützen“, gab sie den Drittklässlern mit auf den Weg.