Rettungsdienst-Urgestein Rudi Stelzl hört nach fast 30 Jahren auf
Rodings Wachleiter Reinhold Humbs verabschiedet den 64-Jährigen mit einer Ehrenurkunde und launigen Worten. „Ganz überraschend wollte Rudi einer seiner letzten Schichten ehrenhaft liegenderweise vollenden und so wohl unserem ältesten Dienstkollegen Eduard Baumann in besonderer Erinnerung bleiben.“
Von Frank Betthausen
Roding. Zum Ende seiner Dienstzeit beim BRK Cham hat er Freunden und Wegbegleitern noch einmal einen gehörigen Schrecken eingejagt: Nachdem Rudolf Stelzl, den alle nur Rudi rufen, fast 30 Jahre lang als Rettungssanitäter anderen Menschen in Not beigestanden hatte, brauchte er kurz vor seiner allerletzten Schicht und dem Wechsel in den verdienten Ruhestand während der Arbeit selbst Hilfe…
Die Sache ist gut ausgegangen – und der Rudi ist längst wieder wohlauf. Und so konnten er und alle Gäste herzhaft lachen, als Rodings Wachleiter Reinhold Humbs bei der offiziellen Verabschiedung des 64-Jährigen augenzwinkernd festhielt: „Ganz überraschend wollte Rudi die Schicht damals ehrenhaft liegenderweise vollenden und so wohl unserem ältesten Dienstkollegen Eduard Baumann in besonderer Erinnerung bleiben.“
Malertätigkeiten als "Nebenjob"
Überhaupt wählte Humbs bei der Feierstunde immer wieder launige Worte, um Stelzl zu beschreiben und ihn gleichzeitig freundschaftlich-sympathisch in alter Verbundenheit zu würdigen. Zu seinen bekannten Nebenaufgaben hätten immer schon diverse Malertätigkeiten gehört – in den Räumen der Rettungswache in Roding genauso wie in Cham, erzählte Humbs.
Darüber hinaus sei Rudi Stelzl ein richtiger Frauenversteher gewesen, der im Umgang mit Patientinnen stets charmant und mit Ausstrahlung den richtigen Ton getroffen habe – egal, ob sie 20 oder 95 gewesen seien. „Seit dem ersten Tag kenne ich Rudi als freundlichen, hilfsbereiten und ruhigen Kollegen“, sagte Humbs, der seinem Teammitglied eine Ehrenurkunde als Anerkennung seiner Leistungen für das BRK Cham überreichte.
Er kehrte auf eigenen Wunsch zurück
Mit alten Dienstplänen blendete der Wachleiter ins Jahr 1993 zurück, als Stelzls hauptamtliche Zeit in Roding begann. Im März 2021 war der Sattelpeilnsteiner auf eigenen Wunsch dorthin zurückgekehrt, nachdem er den Großteil seiner Dienstzeit in der Rettungswache in Cham verbrachte hatte. So war es Ehrensache, dass auch die stellvertretende Wachleiterin aus der Kreisstadt, Sonja Muhr, dem scheidenden Mitarbeiter ein Präsent übergab.
Stellvertretender Rettungsdienstleiter Tobias Muhr schickte Stelzl ebenfalls mit den besten Wünschen – „vor allem für eine lange, gute Gesundheit“ – in die dienstfreie Zukunft und stellte ihm noch eine gesonderte Zusammenkunft mit der Rettungsdienstspitze in Aussicht.
Rudi Stelzl wird den Termin sicherlich gerne wahrnehmen – vorausgesetzt, er hat Zeit und geht nicht gerade seinem großen Hobby, dem Angeln, nach…