Sogar aus Nordrhein-Westfalen melden sich Interessenten
Am 1. Mai öffnet die Senioren-Wohngemeinschaft in Rimbach ihre Pforten. „Das Gebäude wird sich schnell füllen, da bin ich mir sicher“, sagte Bürgermeister Heinz Niedermayer am Wochenende bei einem Rundgang mit Vertretern der CSU und des BRK-Kreisverbands. Anfragen zu den zwölf Zimmern – drei sind aktuell an Einheimische vergeben – erreichen die Kommune aus teils unerwarteten Richtungen.
Von Frank Betthausen
Rimbach. Nur noch wenige Tage, dann ist Rimbach um einen Generationen-Treffpunkt reicher. Am 1. Mai öffnet die neue, vom BRK-Kreisverband ambulant betreute Senioren-Wohngemeinschaft in der früheren Pension Sonnenhof ihre Pforten. Aktuell laufen in den Räumen nach monatelanger, aufwändiger Sanierung die Schreinerarbeiten. Nach der Endreinigung steht der Inbetriebnahme nichts mehr im Weg – und die Vorfreude ist groß.
„Das Gebäude wird sich schnell füllen, da bin ich mir sicher“, sagte Bürgermeister Heinz Niedermayer am Wochenende bei einem Rundgang mit Vertretern des CSU-Ortsverbands, angeführt von Vorsitzender Margarete Kollmer, BRK-Funktionären sowie den Abgeordneten Martina Englhardt-Kopf und Dr. Gerhard Hopp.
Drei der zwölf Zimmer – die Bewohner möblieren sie nach ihren Vorstellungen selbst – seien bereits an einheimische Mieter vergeben, informierte das Gemeindeoberhaupt die Besucher. Ein vierter Vertragsabschluss zeichne sich ab.
Rimbacher Bürger haben zunächst Priorität
„Nach der Rangfolge wird es so sein, dass Rimbacher Bürger Priorität bei der Vergabe haben“, erläuterte Niedermayer. Grundsätzlich stehe die WG – sie ist nach Willmering und Arnschwang die dritte BRK-Einrichtung dieser Art im Landkreis – allerdings bei freien Zimmern und entsprechender Nachfrage auch Externen zur Verfügung.
Welchen Charme Rimbach habe, zeige der Umstand, dass er sogar Anfragen von Interessenten aus München und Nordrhein-Westfalen auf dem Tisch habe. „Am Fuße des Hohenbogen kann man schon punkten“, meinte Niedermayer.
Wie in Willmering und Arnschwang richtet sich das Angebot an ältere Bürger, die selbstbestimmt in den eigenen vier Wänden leben, sich aber trotzdem durch Präsenzkräfte des BRK rund um die Uhr gut versorgt und unterstützt wissen wollen. Dazu schafft der Kreisverband in Rimbach etwa zehn neue Arbeitsplätze.
„Wir können starten – wir sind bereit“
„Wir haben sehr gute Bewerbungen. Wir können starten – wir sind bereit“, betonte BRK-Kreisgeschäftsführer Manfred Aschenbrenner bei der Besichtigung. Und Kreisvorsitzender Theo Zellner versicherte dem Bürgermeister: „Wir sind gerne euer Partner. Dass ihr diese Einrichtung schnell vollbringt, ist für mich völlig klar. Das ganze Vorhaben zeugt von Weitblick.“
Das Projekt, zeigte Heinz Niedermayer auf, sei schon 2018, als er noch Vize-Bürgermeister war, sein Herzenswunsch gewesen. 2019 sei mit den ersten Planungen begonnen worden. „Wir haben dieses Gebäude gekauft, weil es von den Zimmern und der Lage her perfekt geeignet war. Wir wollten diese Immobilie unbedingt. Denn: Wir werden Einrichtungen wie diese in der heutigen Zeit immer mehr brauchen“, sagte er.
Was die Investitionssumme angeht, sprach Niedermayer „bei am Ende mehr als vier Millionen Euro“ zwar von einem „beträchtlichen Betrag“. Dank der Fördermittel durch das Amt für Ländliche Entwicklung und das KfW-Programm müsse Rimbach jedoch nur rund die Hälfte davon selbst stemmen.
Schuldenfreiheit macht Investition möglich
Und: „Wir sind seit 2018 schuldenfrei. Da können wir uns ein so wichtiges Projekt leisten“, bekräftigte der Kommunalpolitiker, der die Gelegenheit nutzte, den beiden anwesenden Abgeordneten, seinem Gemeinderat und dem Roten Kreuz für die Unterstützung zu danken. „Für mich war es nie ein Thema, dass das jemand anders macht als das BRK“, sagte er.
MdB Martina Englhardt-Kopf gratulierte der Gemeinde zu ihrem Mut und zeigte sich beeindruckt, was an Ort und Stelle in so kurzer Zeit entstanden sei. „Das sind genau die Beispiele, die wir brauchen“, meinte sie mit Blick auf die Entwicklung des ländlichen Raumes.
„In der Fläche haben wir viel zu wenige dieser Angebote“, erklärte sie und freute sich über den Umstand, dass es Einrichtungen wie die Senioren-WG älteren Menschen ermöglichten, ihren Lebensabend in ihrem Heimatort zu verbringen.
Sein Appell: Fördermittel erhalten
In die gleiche Kerbe hieb Landtagsabgeordneter Gerhard Hopp, der auf die „dringende Notwendigkeit“ hinwies, Fördermittel des Bundes für solche kommunalen Projekte zu erhalten. Sie seien mitten im Ort angesiedelt, brächten die Generationen zusammen und gäben ihnen Perspektiven. „Die ländliche Entwicklung muss nicht gekürzt, sondern gestärkt werden“, sagte er an die Adresse der Ampel-Koalition in Berlin.
Dem allgemeinen Austausch schloss sich ein Rundgang durch die WG an, die sowohl im Erd- als auch im Obergeschoss sechs Zimmer mit Balkon und eigenem Bad bietet. Dazu kommen ein Aufenthaltsraum und eine große Küche im Parterre sowie eine Teeküche und ein großes Bad mit Wanne im darüber liegenden Stockwerk.
Im Dachgeschoss des Hauses ist eine Hausarztpraxis vorgesehen, deren Zuschnitt Niedermayer den Teilnehmern der Führung ebenfalls präsentierte.
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⇒ Interessenten für eines der WG-Zimmer können sich jederzeit an die Gemeinde wenden. Auch der BRK-Kreisverband steht per E-Mail unter der Adresse yvonne.luithardt(at)kvcham.brk.de für Anfragen zur Verfügung.