Training bei Wind und Wetter - und mit Freunden aus ganz Bayern
„So langsam entwickeln wir uns“, sagt Fachdienstleiterin Martina Hackl über die Aufbauarbeit und die Erfolge der Rettungshundestaffel beim BRK-Kreisverband Cham. Der Abschied von Münsterländer-Mix Kira war ein großer Einschnitt. Doch der nächste geprüfte Rettungshund ist schon auf dem Sprung in den Einsatz.
Von Frank Betthausen
Cham. Für die Rettungshundestaffel des BRK-Kreisverbands Cham war es ein großer Einschnitt: Kira, der Münsterländer-Mix von Mariele Hackl, ist in den „wohlverdienten Ruhestand“ gegangen. Die Hündin, bisher der einzige geprüfte Rettungshund der Anfang 2021 wiedergegründeten Staffel, hatte am 11. November ihren letzten Einsatz.
„Von da an war klar, dass sie gesundheitlich angeschlagen ist. Wir haben ihr fortan von Herzen ihre Ruhe gegönnt“, berichtete Marieles Schwägerin, Fachdienstleiterin Martina Hackl, in ihrer Bilanz für das Jahr 2022.
Bei einer Zusammenkunft aller Aktiven in der Wasserwirtschaft ließ sie die zurückliegenden zwölf Monate Revue passieren und gab einen Ausblick auf die Planungen bis Ende 2023. Eines der Glanzlichter soll dabei die Flächenprüfung im Oktober sein, bei der die Chamer Gruppe als Ausrichter fungieren wird. Dazu werden bis zu 40 Teams aus Bayern erwartet.
Darüber hinaus sind heuer Gemeinschaftstrainings mit den Kollegen der BRK-Kreisverbände Kelheim und Straubing-Bogen geplant.
Auf das Duo war immer Verlass
Kira nimmt weiter daran teil, wird aber nicht mehr auf den Ernstfall vorbereitet. Mit ihrem Frauchen Mariele Hackl war sie 2013 zur Rettungshundearbeit gekommen. 2014 – nach der zwischenzeitlichen Auflösung der Staffel beim BRK Cham – war das Duo nach Regensburg gewechselt, wie Martina Hackl bei dem Treffen zum Start ins neue Jahr in Erinnerung rief.
Seit 2016 war die mittlerweile zwölf Jahre alte Hündin nach Angaben der Fachdienstleiterin „15 Einsätze gelaufen und war mindestens genauso viele Male einsatzbereit“. Sprich: Die gesuchte Person war vorher gefunden oder die Alarmierung auf der Anfahrt abgebrochen worden.
Mia soll Kira im Herbst beerben
Seit kurzem darf der Münsterländer-Mix die Plakette „Rettungshund im Ruhestand“ tragen. „Im Training zeigt sie dem jungen Gemüse aber immer noch, wo es langgeht, wenn man ein richtiger Rettungshund werden will“, meinte Martina Hackl.
Wie sie weiter ausführte, hat die Chamer Staffel aktuell fünf Hundeführer, einen Helfer und vier Interessenten mit drei Tieren in ihren Reihen. Die direkte Nachfolge von Kira soll nach gut zweieinhalbjähriger Aufbauarbeit Mia, der Magyar Vizsla von Maria Kreuzer, antreten. „Ich möchte sie im Herbst zur Prüfung schicken“, kündigte Hackl an.
Und die Zukunft der Gruppe könnte laut einer Pressemitteilung des BRK-Kreisverbands „noch rosiger werden“. Ebenfalls im Herbst sollen vier Hunde aus Cham den Eignungstest absolvieren.
„2024 melden wir sie im besten Fall für die Rettungshunde-Prüfung an. So langsam entwickeln wir uns“, sagte Hackl, deren Schwägerin Mariele der Staffel ebenfalls erhalten bleibt. Sie hat mit der sieben Monate alten Münsterländer-Dame Mara bereits wieder Nachwuchs, den sie für den Eignungstest aufbaut.
Die Grundlehrgänge stehen an
Neben den zweimal pro Woche stattfindenden Übungseinheiten kündigte die Fachdienstleiterin in ihrem Ausblick auf das Jahr 2023 abermals ein zwei- bis dreitägiges Trainingslager an. Im Februar ist für zwei Aktive die Fachdienstausbildung beim Kreisverband Straubing-Bogen geplant.
Und: Auch die Grundlehrgänge sind von einigen noch zu absolvieren – etwa zum Betreuungsdienst oder zum Bereich Information und Kommunikation (IuK = Umgang mit dem Funkgerät).
In ihrer Bilanz für 2022 führte Martina Hackl neun Einsätze, 82 Trainingstage, diverse Fachdienstausbildungen, einen Rückverweiser-Lehrgang und den Sanitätsdienst beim Kinderdrachenstich in Furth im Wald an.
Die Mitglieder zeigten außerdem beim Verkehrssicherheitstag in Lam, am Tag des Hundes bei den Hundefreunden in Cham und im Verkauf bei der BR-Radltour Flagge. „Beim Bettenaufbau sowie bei der Betreuung der Ukraine-Flüchtlinge haben wir uns ebenfalls mit eingebracht“, berichtete die Weidingerin.
Trümmertraining in Österreich
Neben der Beteiligung an der Arbeitsgemeinschaft Mantrailing stand in Dalking ein Orientierungslauf auf dem Programm. Rudi Amberger mit Daya sowie Maria Kreuzer mit Mia und Elke Schmied mit Ukita haben den Eignungstest bestanden. Schmied absolvierte darüber hinaus ihre Sanitätsfachausbildung.
„Sehr wichtig war uns der Austausch mit den Kollegen“, betonte Hackl, die auf die gemeinsamen Trainings mit den BRK-Staffeln aus Regensburg, Kelheim und Bayreuth verwies. Auch mit den Maltesern aus Augsburg kam die Gruppe zu einer Übungseinheit zusammen.
Hackl nahm 2022 mit ihrer Lexy drei Tage an einem Trümmertraining auf dem ABC- und Katastrophenhilfe-Übungsplatz Tritolwerk in Österreich teil. „Ein absoluter Höhepunkt war die Einsatzübung auf dem Truppenübungsplatz Cham, den die Freunde aus Straubing organisiert haben“, sagte Hackl.
Hintergrund: Verstärkung gesucht
- Training: Die BRK-Rettungshundestaffel beim Kreisverband Cham sucht Verstärkung. Samstags ist jederzeit die Teilnahme an einem Schnuppertraining möglich, wie Fachdienstleiterin Martina Hackl erläutert.
- Kontakt: Interessenten können sich unter der Nummer 0176-97919734 oder per Mail unter der Adresse rhs(at)brk-bereitschaft.de bei ihr melden.