Wie das BRK Elke Meyer ihren Geldbeutel „zurückbrachte"
Die Bad Kötztingerin war mit ihrem Mann im Urlaub am Bodensee. Bei einem Tagesausflug zum Rheinfall bei Schaffhausen stahl ihr ein Unbekannter ihr Portemonnaie aus dem Rucksack und „entsorgte" es an der Autobahn. Dank ihres BRK-Mitgliedsausweises und der Kantonspolizei Zürich lag die Geldbörse mit wichtigen Karten einige Wochen später wieder bei ihr im Briefkasten.
Von Frank Betthausen
Bad Kötzting. Eine Rot-Kreuz-Fördermitgliedschaft hat viele Vorteile – und manchmal sorgt sie sogar dafür, dass du aus dem Nichts deinen Geldbeutel zurückbekommst, der dir in der Schweiz gestohlen worden ist. So ist es Elke Meyer aus Bad Kötzting ergangen. Nachdem ihr im Urlaub am Rheinfall bei Schaffhausen ein Unbekannter das Portemonnaie mit 200 Euro Bargeld entwendet hatte, bekam sie die Geldbörse von der Kantonspolizei Zürich rund drei Wochen später wieder zugeschickt.
Das Bargeld und ihre EC-Karte, die sie sofort über ihren Sohn hatte sperren lassen, waren zwar futsch. Aber: Immerhin erhielt sie andere wichtige Karten und Dokumente, auch ihres Mannes Josef, zurück.
Der Ärger und der Schock waren riesengroß
Mitarbeiter der Autobahnmeisterei hatten ihren Geldbeutel, kilometerweit von der Touristen-Attraktion entfernt, gefunden. Der Langfinger hatte ihn in einem Papierkorb entsorgt. Über ihren Rot-Kreuz-Ausweis – Führerschein und Personalausweis hatte sie damals im Auto gelassen –, gelang es der Polizei, Elke Meyer ausfindig zu machen.
Eine Sachbearbeiterin aus der Schweiz setzte sich dazu mit der BRK-Kreisgeschäftsstelle in Cham in Verbindung und recherchierte über ihre Mitgliedsnummer die Anschrift der Bad Kötztingerin. Kurze Zeit später lag der Geldbeutel bei den Meyers im Briefkasten.
„An die BRK-Karte habe ich überhaupt nicht mehr gedacht", sagt Meyer, die seit 2007 Rot-Kreuz-Mitglied ist. Und: „Ich hätte mein Lebtag nicht damit gerechnet, dass das alles wieder hier auftaucht.“
Im August war sie nicht so entspannt. Da war der Ärger riesig – genauso wie der Schock. „Zu essen habe ich abends nichts gebraucht“, erinnert sie sich an den Tag, an dem sie im Bodensee-Urlaub mit ihrem Mann den Ausflug zu dem bekannten Wasserfall unternommen hatte.
„Ich habe mich am meisten über mich selbst geärgert“, sagt Meyer. Sie hatte ihre Geldbörse in die Außentasche ihres Rucksacks gesteckt, als sie ein Foto vom tosenden Wasser schoss… Eine Einladung für den Taschendieb, der sie offenkundig beobachtet hatte! „Das mache ich normalerweise nie. Der Rheinfall war ein Reinfall – zumindest für mich.“
„Der Urlaub war trotzdem ein superschöner"
Nach drei Tagen war ihr Frust vergessen – und der Urlaub sei trotzdem ein superschöner gewesen. „Es gibt Schlimmeres. Wir haben es überlebt und sind auch nicht verhungert“, sagt Elke Meyer, der ihr Mann noch in Konstanz einen neuen Geldbeutel kaufte. Mit Kette zum Umhängen!
Was die Bad Kötztingerin besonders freute: Mit dem Portemonnaie bekam sie per Post neben all den Karten auch einen Gegenstand von großem ideellen Wert wieder. Ein winziges Glücksschwein!
Meyer, die als Tagesmutter bei einer Familie arbeitet, hatte es vor zwei Jahren vom kleinen Maxi geschenkt bekommen. Der Fünfjährige war mindestens genauso glücklich wie sie, dass sein Glücksbringer unversehrt in die Oberpfalz zurückkehrte…