Zugunglück beschert dem Chamer BRK großes Medieninteresse
Der Einsatz von 40 BRK-Kräften aus Cham in Tschechien war nicht nur für BRK-Präsident Theo Zellner ein Musterbeispiel für die Zusammenarbeit mit den Retter-Kollegen aus dem Nachbarland. Am Donnerstag und Freitag griffen Fernsehsender das Thema "Grenzüberschreitender Rettungsdienst" auf. „An dieser Stelle ist Grenze – anders als früher – nicht mehr spürbar und das ist besonders wichtig“, erklärte Zellner dem Bayerischen Rundfunk. Der Kreisvorsitzende stellte außerdem die Bedeutung des Ehrenamts bei solchen Einsatzlagen heraus.
Von Frank Betthausen
Cham/Regensburg. Das schwere Zugunglück in Tschechien am Mittwoch hat dem BRK Cham große mediale Aufmerksamkeit beschert und insbesondere das Thema „Grenzüberschreitender Rettungsdienst“ in den Fokus gerückt. Am Donnerstagabend gab BRK-Präsident und Kreisvorsitzender Theo Zellner dazu Rudolf Heinz vom Bayerischen Rundfunk ein Live-Interview, das um 17.30 Uhr in der Abendschau zu sehen war.
Am frühen Freitagnachmittag waren Katastrophenschutzleiter Tobias Muhr und Manfred Maurer, Projektleiter am Kompetenz- und Koordinierungszentrum Grenzüberschreitender Rettungsdienst in Furth im Wald, beim Regionalsender TVA in Regensburg zu Gast.
40 BRK-Kollegen aus Cham halfen im Nachbarland
In der Sendung „TVA – Nachgefragt“ – der Beitrag wurde am Freitag um 18.30 Uhr ausgestrahlt – stellten die beiden wie am Vortag Zellner heraus, wie gut bei dem Bahnunglück mit drei Toten in Milavče die Zusammenarbeit mit den tschechischen Rettern funktioniert hatte. 40 BRK-Kollegen aus Cham waren an diesem Tag zur Unterstützung ins Nachbarland ausgerückt – die Koordination war über das Rettungszentrum in Furth gelaufen.
Muhr berichtete Moderator Martin Lindner außerdem vom Einsatz der 20 BRK-Helfer aus Cham, die nach der Hochwasser-Katastrophe in Rheinland-Pfalz geholfen hatten, die größte Not der Menschen zu lindern.
„Ich habe erlebt, dass grenzenloses Helfen möglich war“, hatte BRK-Präsident Theo Zellner bei dem Drehtermin mit dem BR in der Chamer BRK-Rettungswache die tragischen Ereignisse in Tschechien Revue passieren lassen. Mit Blick auf den Einsatz an der Seite der tschechischen Kräften sprach er von einer „eingespielten Sache“, die mit vielen Jahren regelmäßiger Übungen zusammenhänge.
Bis 2016 war alles deutlich komplizierter
„An dieser Stelle ist Grenze – anders als früher – nicht mehr spürbar und das ist besonders wichtig“, sagte Zellner. Der frühere Landrat erinnerte dabei an Zeiten, in denen an der Grenze bei Krankentransporten „noch umgeladen wurde von einem tschechischen Krankenwagen in einen bayerischen“. Das sei seit 2016 dank des „Grenzüberschreitenden Rettungszentrums“, das vom BRK von Tirschenreuth bis nach Passau aufgebaut worden sei, Vergangenheit.
Und noch ein Thema lag Zellner nach dem Unglück in Tschechien am Herzen. „Ich sehe wieder einmal, dass das Ganze eigentlich nur deshalb so optimal gelaufen ist, weil wir auf die Ehrenamtlichen zurückgreifen können“, betonte er. „Innerhalb weniger Minuten können wir 40, 50, 100 Leute aktivieren.
Dieses ehrenamtliche Engagement mache die Bewältigung solcher Katastrophen erst möglich. „Und deshalb muss dieses Aufwuchssystem der Ehrenamtlichen dringend in das neue Rettungsdienstgesetz mit eingearbeitet werden“, forderte er angesichts der aktuellen Gespräche in München.