Die Gemeinde Runding investiert etwas mehr als drei Millionen Euro in den Umbau des früheren Ichthys-Zentrums. Im künftigen BRK-Kindergarten werden 25 Mädchen und Jungen eine Heimat finden – dazu kommen zwölf Knirpse in der Krippe. Die angegliederte Seniorentagesstätte ist auf 15 Plätze ausgelegt.
Von Frank Betthausen
Runding. Bürgermeister Franz Kopp sprach von einem „denkwürdigen Termin“: Mit ihren Vertragsunterschriften haben er sowie BRK-Kreisvorsitzender Theo Zellner und BRK-Kreisgeschäftsführer Manfred Aschenbrenner am Donnerstag die Trägerschaft des Sozialverbands für eine neue Kindertagesstätte und eine Tagespflege in Runding besiegelt.
Während die Eröffnung der Krippe und des Kindergartens zum September geplant ist, wird die Senioren-Einrichtung Anfang 2026 in Betrieb gehen. Für das Projekt investiert die Kommune inklusive Grunderwerb etwas mehr als drei Millionen Euro.
„Wenn man das mit anderen Gemeinden vergleicht, die gerade neu bauen müssen, und sieht, was da für Summen aufgerufen werden, können wir zufrieden sein, dass wir mit relativ normalem Mitteleinsatz ganz viel erreichen“, sagte Kopp bei einer Baustellen-Besichtigung in der Haidsteiner Straße, die dem Termin im Rathaus vorausging.
Seit September laufen die Umbauarbeiten in und an der Immobilie, die bis 2021 Sitz des Gemeindezentrums der Glaubensgemeinschaft Ichthys gewesen war. Mit deren Umzug nach Blaibach hatte die Kommune das Gebäude samt großem Gartengrundstück erworben.
Im neuen BRK-Kindergarten werden künftig 25 Mädchen und Jungen eine Heimat finden – dazu kommen zwölf Kinder in der Krippe. Die angegliederte Tagespflege ist auf 15 Plätze ausgelegt.
„Da brauchen wir uns von der Belegung her keine Gedanken machen, dass wir möglicherweise eine Luftnummer bauen. Das ist mit Maß und Ziel angegangen worden – und die Zahlen belegen das.“
Bürgermeister Franz Kopp
Wie Franz Kopp vor Vertretern seines Gemeinderats, Geschäftsstellen-Mitarbeitern und Rot-Kreuz-Beschäftigten erläuterte, liegen für den Kindergarten bereits 23 Anmeldungen vor. In der Krippe zeichne sich mit fünf Anmeldungen ebenfalls schon eine gute Auslastung ab.
„Und auch für die Seniorentagesstätte stellen wir reges Interesse fest. Da brauchen wir uns von der Belegung her keine Gedanken machen, dass wir möglicherweise eine Luftnummer bauen. Das ist mit Maß und Ziel angegangen worden – und die Zahlen belegen das“, betonte das Gemeindeoberhaupt, das dem BRK-Kreisverband für die Übernahme der Trägerschaft dankte.
„Wir sind sehr, sehr froh, einen solchen Partner an unserer Seite zu haben, um dieses Projekt zu betreiben – zum Wohl unserer Kinder, aber auch zum Wohl unserer Senioren“, sagte Kopp.
Theo Zellner richtete seinerseits lobende Worte an die Verantwortlichen der Kommune, in der sich „in idealer Weise“ Tradition und Zukunft träfen. „Ich glaube schon, dass die Gemeinde und das Rote Kreuz hier ein Stück an der Zukunft bauen und ein gutes Zukunftsteam darstellen“, sagte der BRK-Kreisvorsitzende.
Mit einer Einrichtung wie dieser werde die Bedeutung, die der Vereinbarkeit von Beruf und Familie heute zukomme, in besonderer Weise untermalt. Durch den Umstand, dass in Runding „die ganz Jungen und eine Tagespflege zusammengeführt werden“, könne mit Blick auf die umgebaute Immobilie von „einem Mehrgenerationenhaus“ gesprochen werden, meinte er.
Das Rote Kreuz, stellte der frühere Landrat fest, sei für viele Menschen immer noch vor allem im Pflegesektor verortet. „Aber hier sieht man auch, dass wir gerade im Kinder- und Jugendbereich im Landkreis sehr stark engagiert sind – und dieses Engagement weitet sich ständig aus“, sagte er. So ist die neue Kindertagesstätte die 13. des Sozialverbands in der Region.
In Summe schaffe das Bayerische Rote Kreuz in Runding mit den drei Einrichtungen 20 bis 25 Arbeitsplätze. „Das sollte man an dieser Stelle nicht vergessen“, hob Zellner hervor.
Franz Kopp zeigte den Gästen den enormen Handlungsbedarf vor Ort auf. Seit 2019 werde im Kinderhaus Burgwichtl eine dritte Gruppe mit einer Sondergenehmigung des Landratsamts betrieben. Insgesamt besuchten den Kindergarten in der Nothafftstraße 70 Mädchen und Jungen. Die drei Gruppen seien immer voll belegt gewesen.
„Ich glaube schon, dass die Gemeinde und das Rote Kreuz hier ein Stück an der Zukunft bauen und ein gutes Zukunftsteam darstellen.“
BRK-Kreisvorsitzender Theo Zellner
Da der Bestand nach den Worten von Kopp „nur sehr schwierig und mit weitaus größeren finanziellen Mitteln hätte erweitert werden können“, seien die Verantwortlichen froh gewesen, dass ihnen das Objekt in der Haidsteiner Straße mehr oder weniger in den Schoß gefallen sei. „Es war auch schnell klar, was wir daraus machen wollen“, erklärte der Bürgermeister.
Die „relativ lange Planungsphase“ konnte ihn und seine Gemeinderäte nicht schrecken – immerhin sei ein bestehendes Gebäude umzuwidmen und aufwändig umzubauen.
„Wir haben es geschafft – und wir haben eine solide, saubere Planung“, betonte der Lokalpolitiker, der in dem Vorhaben einen weiteren Pluspunkt erkannte. „Wir beleben einen Leerstand – dieses Gebäude hätte sicher längere Zeit leer gestanden – und brauchen keine neue Fläche zu versiegeln.“
Architekt Heinrich Heitzer aus Rimbach stellte bei einem Rundgang die künftigen Räume vor. Die Arbeiten der Rohinstallation – Elektro, Heizung, Sanitär und Lüftung – seien in vollem Gange. Auch die Fenster seien eingebaut.
„Die Firmen sind alle gut bei der Sache. Wir sind im Zeitplan“, äußerte sich der Planer zuversichtlich, bis zum Start des neuen Kindergartenjahrs im September eine Punktlandung hinlegen zu können.