Das BRK Cham präsentiert sich als Hilfsorganisation zum Anfassen
So spannend ist das Rot-Kreuz-Leben: Der Kreisverband zeigt bei der „Blaulicht-Meile“ am 11. Juni in der Chamer Innenstadt viele seiner Einsatzmöglichkeiten. Die kindgerechten Angebote am verkaufsoffenen Sonntag reichen von Motorbootfahrten über Vorführungen der Rettungshundestaffel bis hin zu einer großen Fahrzeugschau. Als besondere Attraktion stellt die Wasserwacht einen Tauchcontainer auf. In der Teddyklinik soll den jungen Besuchern die Angst vor dem Arzt oder dem Krankenhaus genommen werden.
Von Frank Betthausen
Cham. Technik, Tauchcontainer, Teddy-Klinik: Der BRK-Kreisverband bildet zur „Blaulicht-Meile“ am 11. Juni in der Chamer Innenstadt eine große Palette seines Aufgabenspektrums ab. „Wir wollen die Gelegenheit nutzen, uns als bürgernahe Rettungsorganisation zum Anfassen zu präsentieren, die viele Möglichkeiten bietet, sich im Haupt- und im Ehrenamt zu engagieren“, kündigt Katastrophenschutzleiter Tobias Muhr an. Die kindgerechten Rot-Kreuz-Angebote am verkaufsoffenen Sonntag, der unter dem Motto „Chamer Blaulicht-Bande“ steht, reichen von Motorbootfahrten mit der Wasserwacht über Vorführungen der Rettungshundestaffel bis hin zu einer abwechslungsreichen Fahrzeugschau.
„Die Kinder dürfen Ringe ins Wasser werfen, die unsere Einsatzkräfte herauftauchen müssen.“ Katastrophenschutzleiter Tobias Muhr
Zwischen 10 und 17 Uhr wird an den einzelnen Stationen des BRK Hochbetrieb herrschen. Eine besondere Anlaufstelle für die kleinsten Besucher wird dabei die Teddyklinik des Jugendrotkreuzes (JRK) sein. „Wir wollen den Kindern dort die Angst vor dem Arzt oder dem Krankenhaus nehmen“, erläutert Muhr. So haben die Mädchen und Jungen die Möglichkeit, die Patienten-Aufnahme genauso spielerisch nachzuerleben wie eine Röntgen-Untersuchung.
„Unsere jungen Besucher sind eingeladen, ihre Plüschbären oder andere Stofftiere mitzubringen, die in der Teddy-Klinik versorgt werden“, sagt der Katastrophenschutzleiter und verweist auf einen weiteren Programmpunkt des JRK. Auf dem Marktplatz wird der Schulsanitätsdienst bei einer Vorführung verdeutlichen, wie ein Verletzter erstbehandelt und an den Rettungsdienst übergeben wird – passend zum Info-Stand des Referats Ausbildung, an dem die Besucher viel Wissenswertes zum Thema Erste Hilfe erfahren.
Eine besondere Lieferung aus Oberbayern
Stark ins Programm eingebunden ist die Wasserwacht. Neben den Bootsfahrten auf dem Regen, die sich speziell an Kinder richten, sind die Aktiven mit einer großen Fahrzeug-Präsentation in der Innenstadt vertreten. Dabei haben die Chamer die Gelegenheit, unter anderem ein Unterwassersonargerät zu besichtigen.
Einer der Höhepunkte am Standort der Wasserretter, die am 11. Juni einen Grillstand „für den Hunger zwischendurch“ betreiben, ist der Tauchcontainer. Tobias Muhr und die Wasserwacht lassen ihn extra mit einem Lastwagen aus Oberbayern anliefern. Durch die rundherum angebrachten Fenster können die Zuschauer Rettungstaucher in Aktion beobachten. „Die Kinder dürfen Ringe ins Wasser werfen, die unsere Einsatzkräfte herauftauchen müssen“, kündigt Muhr an.
Jede Menge Action ist auch bei der Bergwacht und beim Rettungsdienst geboten. Die Bergretter führen am verkaufsoffenen Sonntag ihren Bus und ihr Quad vor. Außerdem werden sie an einer Feuerwehr-Drehleiter demonstrieren, wie eine Abseilaktion verläuft.
Die Kollegen aus dem Rettungsdienst stellen das Berufsbild des Notfallsanitäters vor und geben Einblicke in einen Rettungswagen. Darüber hinaus bauen sie verschiedene Generationen von Patienten-Tragen auf. „Von ur-, uralt bis hochmodern“, sagt Muhr. Und: Sie kooperieren auf der „Blaulicht-Meile“ wie im Einsatz-Alltag mit den Floriansjüngern. Bei einer Schauübung simulieren sie an einem Auto gemeinsam mit der FFW eine technische Rettung.
„Natürlich wird es viele Gelegenheiten geben, die Hunde zu streicheln und sich über die Arbeit mit den Tieren zu informieren.“ Katastrophenschutzleiter Tobias Muhr
Weitere interessante Programmpunkte sind bei den Fachdiensten des BRK zu erwarten. So kommen Tierfreunde bei der Rettungshundestaffel des BRK-Kreisverbands auf ihre Kosten. Die Rot-Kreuz-Kräfte werden auf einem 50-Meter-Parcours vorführen, wie ihre Vierbeiner nach Vermissten suchen. „Natürlich wird es viele Gelegenheiten geben, die Hunde zu streicheln und sich über die Arbeit mit den Tieren zu informieren“, sagt Muhr.
Der Betreuungsdienst stellt Fahrzeuge wie seinen Einsatzstellen-Verpflegungsanhänger vor. Im Gegensatz zum realen Geschehen erhalten an der Ausgabestelle diesmal allerdings nicht primär Feuerwehrkräfte oder Polizeibeamte eine warme Mahlzeit. Es sind vielmehr die Landkreis-Bürger, die sich dort mit heißen Würschteln verpflegen können.
Während der Sanitätsfachdienst beziehungsweise die Schnelleinsatzgruppe (SEG) Behandlung ihren Gerätewagen Sanität 25 (GW-San 25) und einen Mannschaftstransportwagen zur Besichtigung vorfahren, errichtet die Schnelleinsatzgruppe CBRN(E) abermals in Zusammenarbeit mit der Feuerwehr einen Dekontaminationsplatz.
Einsteigen ist ausdrücklich erlaubt
Bei der Rot-Kreuz-Einheit, die sich auf den Umgang mit chemischen, biologischen, radiologischen und nuklearen Gefahren sowie explosiven Stoffen spezialisiert hat, dürfen die Besucher in Schutzanzüge schlüpfen. Die Mitarbeiter zeigen der Öffentlichkeit außerdem ihren erst vor wenigen Tagen in Dienst gestellten Mannschaftstransportwagen und den Geräteanhänger Heißwasserdampfdesinfektion, mit dem in kürzester Zeit große Flächen gereinigt werden können.
Erstmals wird laut Tobias Muhr das Herzenswunsch-Hospizmobil des Kreisverbands zur Besichtigung bereitstehen. Mit dem Fahrzeug erfüllt das BRK schwer erkrankten Menschen, die häufig an ihrem Lebensende angelangt sind, einen letzten großen Traum. „Dieses Projekt ist uns ein Herzensanliegen, weshalb wir es den Menschen am Veranstaltungssonntag näherbringen möchten“, erläutert der Katastrophenschutzleiter.
Alle Autos und Lastwagen des BRK, die am 11. Juni auf der „Blaulicht-Meile“ präsentiert werden, dürfen von den Kindern ausgiebig von außen und innen begutachtet werden. „Einsteigen und das Rote Kreuz von allen Seiten kennenlernen: Das ist unser Motto“, sagt Muhr.