Fritz Korherr stieß 1994 zur BRK-Bereitschaft Furth im Wald und übernahm 2008 deren Leitung. Vor wenigen Tagen übergab der 52-Jährige, der seine hauptamtliche Tätigkeit im Rettungsdienst aus gesundheitlichen Gründen aufgeben musste, das Amt an Moritz Blab. Er will dennoch weiterhin aktiv bleiben und „helfen, wo er kann“.
Von Maja Schoplocher
Furth im Wald. Seine Tätigkeit im Rettungsdienst musste er aus gesundheitlichen Gründen aufgeben, doch die Verbundenheit und die Emotionen sind immer noch da. „Ich bekomme immer feuchte Augen, wenn ein Rettungswagen vorbeifährt“, sagt Fritz Korherr, der ehemalige Leiter der Bereitschaft Furth im Wald.
Über die Freiwillige Feuerwehr und seinen Bruder war er 1994 zu der BRK-Gemeinschaft in der Drachenstich-Stadt gestoßen. Er leitete die Bereitschaft seit 2008, bis er das Amt vor wenigen Tagen an Moritz Blab übergab.
Manche Einsätze aus mehr als 30 Jahren in hauptamtlicher Rettungsdienst-Funktion „schwirren ihm heute noch durch den Kopf“, berichtet der 52-Jährige, der seinen Job dennoch immer unglaublich gern gemacht hat. Wie überall gebe es eben schöne und schlechte Zeiten.
Wenn nichts Schlechtes mehr passieren konnte…
Besonders beeindruckt haben ihn die Geburten im Rettungswagen, da sei jede etwas Besonderes gewesen. „Das sind dann Tage, an denen kann nichts Schlechtes mehr passieren“, blickt der Notfallsanitäter, der seinen Beruf wegen einer Erkrankung schweren Herzens aufgeben musste, zurück.
Zu seinem Ehrenamt als Bereitschaftsleiter kam Korherr eher durch Zufall, nachdem sein Vorgänger kurzfristig aufgehört hatte. Mit einem guten Stellvertreter im Hintergrund konnte er sich das Amt vorstellen und übernahm es schließlich.
Viel zu tun als Ehrenamtlicher war für ihn immer: Bereits im März beginnt in der Stadt die jährliche Planung für den Drachenstich. Verträge müssen abgeschlossen, Dienstpläne erstellt werden... Im Jahr kam er so zum Teil auf 1000 Stunden an Engagement in seiner Freizeit.
„Wie viel im Hintergrund geschieht, das sehen die Leute nicht.“
Fritz Korherr
Wie viel im Hintergrund geschieht, „das sehen die Leute nicht“, erzählt Korherr, der für eine Rettungstat unter besonders schwierigen Umständen 2015 vom damaligen Ministerpräsidenten Horst Seehofer die Christophorus-Medaille erhielt.
Zu seinem Aufgabengebiet gehörte viel Organisatorisches genauso wie Einsatzarbeit an der Basis. Beispielsweise versorgten sein Team und er 2015 in einer Erstaufnahmestelle an die 200 Flüchtlinge.
Im Jahr 2022 betreuten die Aktiven am Bahnhof in Furth im Wald Menschen aus der Ukraine, die wegen der dortigen Kämpfe ihre Heimat verlassen mussten.
Und auch der Tag, an dem das BRK nach extremen Schneefällen auf der B20 Autofahrer mit warmen Getränken und Essen zu verpflegen hatte, ist ihm noch gut in Erinnerung.
Er wollte stets „jeden gleich behandeln“
Für Korherr war es in seiner Führungsrolle immer wichtig, „jeden gleich zu behandeln“. Das stärke das Gemeinschaftsgefühl, die Gerechtigkeit und vor allem die Motivation der Ehrenamtlichen.
„Durch ein modernes Bild in der Öffentlichkeit“, zu dem ganz besonders das neue Rettungszentrum in Furth im Wald beitrug, sei es in den vergangenen Jahren gelungen, das Team zu verjüngen. Auch die Ausstattung mit Quads spielte eine Rolle.
Dass es bei der Bereitschaft so weiterläuft, ist sein größter Wunsch. Wichtig sei ihm, dass durch den Wechsel frische Ideen in die Mannschaft kommen. In der Übergangsphase werde er seinen Nachfolger Moritz Blab unterstützen und in die Aufgaben einführen.
Ihm selbst wird künftig ebenfalls nicht langweilig werden, obwohl ihm das Ehrenamt und der Rettungsdienst natürlich fehlen. Im bekannten Café seiner Familie steht er im Hintergrund seinen Eltern zur Seite. Beim BRK bleibt er weiterhin aktiv. „Ich will helfen, wo ich helfen kann“, sagt er.