Ehrungen, Abschiede und beeindruckende Zahlen

Die aktivsten Mitglieder der Bereitschaft
Die meisten Stunden haben 2024 diese Mitglieder der BRK-Bereitschaft geleistet (von links): Dr. Peter Hering, Annemarie Urban, Andreas Urban, Christian Ruhland, Nikolaus Scherr und Dieter Müller (Foto: Max Schmid).

Bei der Jahresversammlung des BRK Waldmünchen treten mehrere langjährige Funktionäre ein letztes Mal in ihren Ämtern ans Rednerpult. Andreas Urban freut sich über ein deutliches Plus bei den Blutspendern – und die gesamte Rot-Kreuz-Familie über den Aufschwung in der Jugendarbeit. Bürgermeister Markus Ackermann sieht die Rettungswache mit mehr als 800 Einsätzen pro Jahr „als gesichert“ an.

Von Nikolaus Scherr

Waldmünchen. Zum letzten Mal sind bei der Jahresversammlung im Lehrsaal des BRK-Hauses zwei langjährige Führungskräfte des Bayerischen Roten Kreuzes in Waldmünchen an das Rednerpult getreten: zum einen Dr. Peter Hering als Bereichsvorsitzender und zum anderen Dieter Müller als Bereitschaftsleiter.

Die Leiterin des Frauenarbeitskreises (FAK), Karin Betz, nannte die Betreuung und Registrierung der Blutspender bei acht Terminen in Waldmünchen und Schönthal als eine der Hauptaufgaben. 

Dazu oblag den Mitgliedern die Mithilfe beim Seniorennachmittag während des Heimatfestes und die Kaffee- und Kuchenstation beim 100-jährigen Jubiläum der BRK-Bereitschaft. In Summe leisteten die Damen – unterstützt von zwei Herren – im vergangenen Jahr 875 Stunden Dienst. 

Die Zahlen der Rettungswache trug Wachleiter und Notfallsanitäter Walter Urban vor. Der in Waldmünchen stationierte Rettungswagen rückte 2024 zu 192 Krankentransporten (Vorjahr: 223) aus. 

Die Notfalleinsätze (ohne Notarzt) summierten sich auf 330 (363) und an Notarzteinsätzen waren 316 (368) abzuarbeiten. In Summe verzeichnete das Team 838 (954) „Fälle“ und damit einen Rückgang von 116 Fahrten oder 12,2 Prozent. 

Dies seien, wie Urban sagte, im langjährigen Vergleich keine ungewöhnlichen Schwankungen. Mit beigetragen zu diesem Rückgang hätten wohl die neuen Rettungsstandorte in Schönsee und in Weiding bei Arnschwang.

„Das war ein deutliches Plus von 22,62 Prozent, das durch die vier zusätzlichen Spende-Termine zustande kam.“ 

Blutspende-Beauftragter Andreas Urban über die Entwicklung im vergangenen Jahr

Erfreulich dagegen war der Anstieg der ehrenamtlich geleisteten Stunden von 1037 auf 1431 im Jahr 2024. Hier dankte der Wachleiter allen freiwillig Tätigen und nannte mit Christian Ruhland, Dieter Müller und Jonas Pangratz auch die drei fleißigsten Rettungsdienstler. 

Für den Bereich Blutspende im Altlandkreis Waldmünchen zeichnet Andreas Urban verantwortlich. Auch er konnte von „erfreulichen Steigerungen“ berichten. Zu den 15 (elf) Terminen in Waldmünchen, Schönthal, Rötz und Tiefenbach erschienen 1450 (1143) Männer und Frauen. Zur Blutabgabe wurden 1341 (1068) Personen zugelassen. 

„Das war ein deutliches Plus von 22,62 Prozent, das durch die vier zusätzlichen Spende-Termine zustande kam“, erklärte Urban. Einen noch deutlicheren Zuwachs gab es bei den Erstspendern mit 79 (52; 41 Prozent). 

„Vielen Dank“ sagte Urban an dieser Stelle Referatsleiter Stefan Raab, der auch dieses Sachgebiet für den gesamten Landkreis betreue, und den vielen 155 Helfern, die in den zurückliegenden zwölf Monaten 957 Stunden ehrenamtlich geleistet hatten.

Stephanie Haberl (links) und Julia Allwicher
Wieder zum Leben erweckt haben unter anderem diese beiden Damen das Jugendrotkreuz in Waldmünchen: Stephanie Haberl (links) und Julia Allwicher (Foto: Nikolaus Scherr).

Ortsvorsitzender Andreas Dietl hatte für die Wasserwacht ebenfalls viel Positives zu erzählen. Auf 557 Mitglieder (ein Plus von 15 Personen) ist die größte Gruppe im Bereich Waldmünchen nach seinen Worten angewachsen. Als Höhepunkte des Jahres 2024 nannte er die Einweihung der neuen Wachstation am Perlsee und „das grandiose Seefest im Juli“.

Die Berichte über die Aus- und Fortbildungen sowie Übungen und Einsätze übernahm Melanie Kurzendorfer als technische Leiterin. An aktiven Einsatzkräften verfügt die Wasserwacht Waldmünchen über 23 ausgebildete Wasserretter, Motorbootführer oder Einsatzleiter. Diese leisteten 1111 Stunden Dienst. Ausrücken mussten die Einsatzkräfte zu fünf Alarmierungen im ganzen Landkreis.

Viel Arbeit an den Trainingsabenden

Viel Arbeit gibt es laut Kurzendorfer nach wie vor an den gut besuchten Trainingsabenden für die Wasserwacht-Jugend. 62 Kinder und Jugendliche wurden im Berichtszeitraum zu drei Trainingszeiten durch 13 Betreuer zu Schwimmern ausgebildet. In Summe brachten sich die Wasserwachtler über 8240 Stunden hinweg ein. 

Großen Zulauf hat auch das zu neuem Leben erweckte Jugendrotkreuz. Die Leitung für diese Gemeinschaft übernahmen für die Gruppe der vier- bis achtjährigen Kinder Regina Ring und Max Schmid. Für die Gruppe der Neun- bis 15-Jährigen sind Stefanie Haberl und stellvertretend Julia Allwicher sowie Max Schmid zuständig.

Die Gruppenstunden finden zweimal im Monat am Donnerstag statt – inzwischen sind dort 28 Kinder und Jugendliche mit vollem Elan dabei. Schon im ersten Jahr summierten sich die Stunden der Teilnehmer auf rund 600, und die Gruppenleiter waren mit knapp 500 Stunden für die Vor- und Nacharbeiten beschäftigt. 

„Jeder Verein, der die Jugendarbeit vernachlässigt, wird unweigerlich die Quittung bekommen.“ 

Bürgermeister Markus Ackermann

Das Highlight für die jüngste Gruppe im BRK Waldmünchen war der Kreiswettbewerb in der Trenck-Stadt, bei dem ein Team in der Stufe 2 den fünften Platz und in Stufe 1 sogar das Siegertreppchen erreichte. Beim Kreiswettbewerb am 22. März in Cham möchte sich das JRK Waldmünchen mit drei Gruppen beteiligen. 

Die Übernahme der Teddy-Klinik an einem Tag bei der Landesgartenschau in Furth im Wald steht heuer genauso auf dem Programm wie ein Stand beim Herbstfest in Waldmünchen. 

In der örtlichen BRK-Bereitschaft steht eine große Veränderung bevor. Leiter Dieter Müller kandidiert nach 16 Jahren nicht mehr für das Amt und wird „mit einem lachenden und einem weinenden Auge in die Reihen der normalen Mitglieder zurücktreten“.

„Keinesfalls als ein normales Jahr“ bezeichnete er das Jubiläumsjahr 2024 „mit der beeindruckenden 100-Jahr-Feier“. Müller dankte allen, die zu diesem Erfolg beigetragen hätten – darunter die Wasserwacht, die Bergwacht Furth im Wald und die Bereitschaft Cham II.

Auszeichnungen für langjährige Mitglieder
Einige langjährige aktive Mitglieder freuten sich über Auszeichnungen. Von links: Dr. Peter Hering, Dieter Müller, Alfred Gillitzer, Dr. Klaus Hör, Sabrina Bücherl, Christian Ruhland, Norbert Winkler und Stefan Raab (Foto: Nikolaus Scherr)

Auch in der Bereitschaft gab es ein Mitgliederplus von zwei Personen auf jetzt 88 Männer und Frauen. Mit Corinna Uhlschmid, Florian Kade und Beatrix Meixner traten drei neue Mitglieder in die Gemeinschaft ein. 

Die Übernahme von Sanitätsdiensten gehört mit zu den Hauptaufgaben. Bei 27 Veranstaltungen kamen hier 342 (262) Stunden zusammen.

Auch im Rettungsdienst engagierten sich die Aktiven überaus fleißig mit 1614 Stunden. Das Jubiläum forderte Dieter Müller und seinen Gefolgsleuten insgesamt fast 1000 Stunden ab. Summa sumarum waren es 4416 Stunden im Jahr 2024. Dazu kamen gesellschaftliche Anlässe mit 1232 Stunden. 

Bürgermeister Markus Ackermann war sichtlich beeindruckt von den Leistungen der BRK-Familie. Als „phänomenal“ bezeichnete er die Gesamtstatistik der Wasserwacht mit mehr als 8000 Stunden. 

Den Rettungsdienst und die Rettungswache sah Ackermann mit mehr als 800 Einsätzen pro Jahr „als gesichert“ an. 

Würdevoll und klasse organisiert habe die Bereitschaft ihr 100-jähriges Jubiläum, die breitgefächerte Leistung könne sich absolut sehen lassen. Zur Reaktivierung des JRK meinte das Stadtoberhaupt: „Da geht richtig die Sonne auf.“ 

Abschließend richtete er eine Mahnung an alle Verbände und Organisationen. „Jeder Verein, der die Jugendarbeit vernachlässigt, wird unweigerlich die Quittung bekommen“, meinte er.

„Mir ist nicht bange um die Zukunft, wenn alle weiter so zusammenarbeiten wie bisher.“ 

Der scheidende Kreisbereitschaftsleiter Norbert Winkler

Begrüßung durch Dr. Peter Hering
Bereichsvorsitzender Dr. Peter Hering begrüßte die Gäste zur Jahresversammlung der Rotkreuz-Familie in Waldmünchen (Foto: Nikolaus Scherr).

BRK-Referatsleiter Stefan Raab zollte den Waldmünchner Ehrenamtlichen ebenfalls seinen größten Respekt für ihre Arbeit. Er gratulierte nicht zuletzt dem JRK und übergab Max Schmid für die weitere Arbeit einen Förderbetrag. 

In Anbetracht vieler nationaler und internationaler Krisen zitierte er die Präsidentin des BRK, Angelika Schorer. „Mensch sein und menschlich bleiben, ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit“, hatte sie gesagt. 

Mit Kreisbereitschaftsleiter Norbert Winkler verabschiedete sich bei der Versammlung ein weiteres Urgestein des BRK im Landkreis. Er wird der Hilfsorganisation allerdings als „Rotkreuzler mit Leib und Seele“ an der Spitze der Bereitschaft in Lam erhalten bleiben. 

Er gratulierte allen Gemeinschaften in Waldmünchen „für die sehenswerten Leistungen“ im vergangenen Jahr. „Mir ist nicht bange um die Zukunft, wenn alle weiter so zusammenarbeiten wie bisher“, meinte er. 

Im Ausblick erinnerte er an die anstehenden Wahlen im BRK-Kreisverband am Samstag, 26. April, in Cham und an eine zweitägige Katastrophenschutzübung am 17. und 18. Mai.

Ehrungen und Auszeichnungen

Bereitschaftsleiter Dieter Müller bedachte bei der Zusammenkunft im BRK-Haus seine fleißigsten Mitglieder mit einem kleinen Präsent. Die meisten Stunden erbrachte er dabei im vergangenen Jahr mit 791 an der Zahl selbst. Müller hatte jede Menge Aufwand rund um das 100-jährige Bestehen der Bereitschaft zu meistern.

Mit 708 Stunden folgt in der Statistik für 2024 Christian Ruhland auf Platz zwei – vor Nikolaus Scherr (467), Andreas Urban (414), Jonas Pangratz (286) und Johann Dirscherl (217). Ihnen allen sprach auch Bereichsvorsitzender Dr. Peter Hering ein Riesenlob aus.

Für ihren außergewöhnlichen Einsatz beim 100-jährigen Jubiläum dankte Müller außerdem Annemarie Urban. Sie hatte mit einem Team an Helfern in liebevoller Detailarbeit die TV-Halle festlich geschmückt.

Für langjährige aktive Mitgliedschaft werden beim BRK Zeitauszeichnungen vergeben. Diese ehrenvolle Aufgabe übernahmen Hering und Müller zusammen mit Kreisbereitschaftsleiter Norbert Winkler und Referatsleiter Stefan Raab.

Bei der Versammlung in Waldmünchen freuten sich Lisa Urban, Karin Böhm und Sabrina Steudle über eine Urkunde und eine Spange für fünf Jahre Dienst. 15 Jahre sind Christian Ruhland, Elena Scherr, Walter Stangl, Viola Scherr, Lisa Scherr und Sabrina Bücherl dabei, 40 Jahre Silvia und Josef Dirscherl.

Auf 45 Jahre bringt es Dr. Klaus Hör und auf 55 Jahre Alfred Gillitzer. Seit sage und schreibe 60 Jahren halten Irmtrud und Wieland Oberhofer dem Bayerischen Roten Kreuz die Treue.

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