Das Haushaltsvolumen und die Aufgaben haben sich seit 2016 verdoppelt

Der BRK-Kreisverband erreicht erstmals die Etat-Marke von 40 Millionen Euro. „Die Zahl hat mich selbst überrascht", sagt Kreisvorsitzender Theo Zellner in einem Interview mit der BRK-Pressestelle zum Jahreswechsel. Den 2025 angedachten Bau einer Fahrzeughalle für den Katastrophenschutz in der Tiergartenstraße sieht er als „das i-Tüpfelchen“ am Standort Cham.

  • Von Frank Betthausen

    Cham. Innerhalb von acht Jahren, seit 2016, hat der BRK-Kreisverband Cham sein Haushaltsvolumen verdoppelt – und damit nach Darstellung von Theo Zellner auch seine Aufgaben und sein Engagement. 

    „Die Zahl hat mich selbst überrascht. Unser Etat wird zum ersten Mal die Marke von mehr als 40 Millionen Euro erreichen“, betont der Kreisvorsitzende mit Blick auf die vom Kreisvorstand verabschiedete Haushaltsplanung für das Jahr 2025. 

    In einem Interview mit der BRK-Pressestelle zieht der langjährige BRK-Präsident zum Jahreswechsel Bilanz. 

    „Wir sind ein starker Verband mit inzwischen 44 Einrichtungen in 35 Gebäuden. Unsere Beiträge, die wir im Landkreis Cham liefern, helfen dem BRK im Rettungsdienst und im Katastrophenschutz ebenso wie in der Pflege und in der Wohlfahrt auch auf bayerischer Ebene. Der Kreisverband steht wirtschaftlich sehr gut da“, sagt er und dankt in diesem Zusammenhang „dem Steuermann, Kreisgeschäftsführer Manfred Aschenbrenner, für diese enormen Anstrengungen“.

  • Rückblick BRK 2024
    Höhepunkt der zurückliegenden zwölf Monate war in den Augen von BRK-Kreisvorsitzendem Theo Zellner die Segnung des Rettungszentrums in Cham (auf dem Bild Rettungssanitäterin Claudia Schönberger vor dem neuen Gebäude in der Tiergartenstraße).

„Wir wollen und müssen das nächstes Jahr beginnen. Katastrophenschutzleiter Tobias Muhr und seine Einheiten brauchen für die neuen Herausforderungen anständige Unterbringungsmöglichkeiten und haben sich dieses Signal als Würdigung ihrer Arbeit verdient.“ 

BRK-Kreisvorsitzender Theo Zellner über die Baupläne in der Tiergartenstraße

Bei allen zum Teil drastisch gestiegenen Kosten sei immer noch Spielraum für Investitionen vorhanden – „und ein Gefühl des Hauptamts für die Anliegen im Ehrenamt“, meint der Bad Kötztinger, der 2024 als „ereignisreich, in Teilen anstrengend, aber letztendlich erfolgreich“ bezeichnet.

Höhepunkt der zurückliegenden zwölf Monate war in den Augen von Zellner die Segnung des neuen Rettungszentrums in Cham. In schwierigen Planungszeiten mit riesigen Preissteigerungen – das Projekt wurde während der Corona-Pandemie auf den Weg gebracht – „den Rahmen einzuhalten und trotzdem beste Standards zu vollenden, das ist wirklich eine klasse Leistung“, sagt der Kreisvorsitzende in der Rückschau und verbindet diese Worte mit einem großen Dank an Rettungsdienstleiter Dominik Lommer. 

Dieses Lob gelte auch für dessen Einsatz bei der erfolgreichen Bewerbung um die neuen Rettungsdienst-Standorte Falkenstein, Weiding und Arrach.

Mit Kompetenz und Leidenschaft

Den 2025 angedachten Bau einer Fahrzeughalle mit zentralen Lagermöglichkeiten für den Katastrophenschutz in der Tiergartenstraße sieht Zellner als „das i-Tüpfelchen“ am Standort Cham. „Wir wollen und müssen das nächstes Jahr beginnen. Katastrophenschutzleiter Tobias Muhr und seine Einheiten brauchen für die neuen Herausforderungen anständige Unterbringungsmöglichkeiten und haben sich dieses Signal als Würdigung ihrer Arbeit verdient“, bekräftigt er.

Nicht zuletzt im Katastrophenschutz zeige sich beim BRK in Cham die einmalige Unterstützung des Hauptamts durch freiwillige Aktive. „Natürlich definieren auch wir uns im Landkreis Cham durch das Ehrenamt. Hunderte Unterstützer sorgen bei uns dafür, dass die Hilfe für die Menschen vor Ort kompetent und mit Leidenschaft erfolgt“, erklärt der Altlandrat. 

Von den Bereitschaften, über die Wasser- und die Bergwacht sowie das Jugendrotkreuz bis hin zur Wohlfahrts- und Sozialarbeit: Das Engagement in der Region sei schlichtweg beeindruckend.

  • Rückblick Theo Zellner
    „Es macht mir nach wie vor Freude, in dieser Organisation Verantwortung zu tragen“, sagt BRK-Kreisvorsitzender Theo Zellner.
  • „Eine Erfolgsgeschichte“ ist für Zellner mehr denn je auch das Kompetenz- und Koordinierungszentrum für den grenzüberschreitenden Rettungsdienst zwischen Bayern und Tschechien in Furth im Wald. 

    Die Arbeit, die in der Drachenstich-Stadt geleistet werde, verfestige sich weiter und weiter. „Das wird immer mehr zum Normalbetrieb im täglichen Miteinander mit unseren Freunden in Tschechien“, meint er.

    2024 sei die dritte Projektstufe erreicht worden. „Das war noch nie da, dass ein Projekt wie dieses zweimal verlängert wird“, freut sich der Kreisvorsitzende. Dennoch müssten alle Verantwortlichen den 31. Dezember 2026 und das nächste Ende der Förderperiode im Blick haben. 

    „Wir werden die Finanzierungsdiskussion intensiv weiterführen müssen“, appelliert der Funktionär an alle Beteiligten und setzt nach wie vor darauf, den grenzüberschreitenden Rettungsdienst im Bayerischen Rettungsdienstgesetz zu verankern.

„Ich bin allen Verantwortlichen und Mitarbeitern – im Betrieblichen Gesundheitsmanagement genauso wie im Bereich der Breitenausbildung – unendlich dankbar für das Herzblut, das sie in ihre Arbeit beim Roten Kreuz stecken.“ 

BRK-Kreisvorsitzender Theo Zellner

Eine beachtliche Entwicklung habe der Kreisverband 2024 im Bereich der stationären und der ambulanten Pflege genommen. „Die Zeiten sind nicht einfach. Aber: Unsere Mitarbeiter, denen die Pandemie alles abverlangt hatte, leisten weiter Großartiges. Trotz fehlenden Personals in manchen Bereichen belegen wir unsere Häuser immer noch sehr gut“, erklärt der Kreisvorsitzende.

Mit den neuen Senioren-Wohngemeinschaften in Rimbach und Arnschwang sowie der Tagespflege, die zum 2. Januar in Blaibach ihre Pforten öffne, wachse der Kreisverband auch auf diesem Sektor. 

„Hier kommt die gute Zusammenarbeit in den Kommunen besonders zum Tragen“, sagt der 75-Jährige. Das Gleiche gelte für den Bereich der Kindertagesstätten, der extrem boome. Zehn Kitas in sieben Gemeinden verantworte das BRK Cham ab Februar in der Region – Tendenz steigend.

Rund 750 hauptamtlich Beschäftigte

All diese Erfolge seien nur möglich, weil rund 750 hauptamtlich Beschäftigte täglich ihr Bestes gäben und das Schiff auf Kurs hielten. „Ich bin allen Verantwortlichen und Mitarbeitern – im Betrieblichen Gesundheitsmanagement genauso wie im Bereich der Breitenausbildung – unendlich dankbar für das Herzblut, das sie in ihre Arbeit beim Roten Kreuz stecken“, erklärt Zellner.

Und auch er brennt immer noch für den Sozialverband. „Es macht mir nach wie vor Freude, in dieser Organisation Verantwortung zu tragen“, sagt der Vorsitzende mit Blick auf die Neuwahlen im April nächsten Jahres.

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