Joachim Herrmann macht sich für den Fortbestand in Furth stark

Frank Betthausen
Joachim Herrmann wurde am Mittwoch von BRK-Kreisvorsitzendem Theo Zellner am Rettungszentrum in Furth im Wald empfangen. Am dortigen Arbeitsgespräch nahmen außerdem Bundestagsabgeordnete Martina Englhardt-Kopf (4. von links), Landtagsabgeordneter Gerhard Hopp (2. von rechts), BRK-Kreisgeschäftsführer Manfred Aschenbrenner (links), stellvertretender Landrat Markus Müller (3. von links) sowie GüRD-Projektleiter Manfred Maurer (rechts), dessen Stellvertreterin Tereza Homolková (3. von rechts) und Assistentin Martina Thiel teil.

Bei einem Arbeitsgespräch zum Grenzüberschreitenden Rettungsdienst signalisierte Bayerns Innenminister den Chamer BRK-Verantwortlichen seine Unterstützung, wenn es darum geht, das Kompetenz- und Koordinierungszentrum in der Drachenstich-Stadt dauerhaft zu sichern.

Von Frank Betthausen

Furth im Wald. Bei einem Arbeitsgespräch mit Vertretern des BRK-Kreisverbands Cham hat sich Bayerns Innenminister Joachim Herrmann am Mittwoch in Furth im Wald „begeistert“ über die Entwicklung des Grenzüberschreitenden Rettungsdienstes (GüRD) und die Zusammenarbeit mit den Partnerorganisationen in Tschechien geäußert. 

Bei dem Treffen im Rettungszentrum in der Eschlkamer Straße signalisierte der CSU-Politiker den Verantwortlichen mit BRK-Kreisvorsitzendem Theo Zellner an der Spitze seine Unterstützung, wenn es darum geht, das Kompetenz- und Koordinierungszentrum in der Drachenstich-Stadt ab dem Jahr 2027 dauerhaft zu sichern.

Die Fragen der Finanzierung seien nicht einfach, meinte Herrmann. Aber: „Wir sind uns alle einig, dass die Arbeit auf jeden Fall fortgeführt werden soll“, betonte er mit Blick auf den 31. Dezember 2026. 

Das dritte INTERREG-Projekt

Mit diesem Tag endet das dritte INTERREG-Projekt, über das die Tätigkeit von GüRD-Leiter Manfred Maurer, seiner Stellvertreterin Tereza Homolková und Assistentin Martina Thiel zu einem beträchtlichen Teil finanziert wird. Den Rest tragen die Krankenkassen, die vier Oberpfälzer Landkreise entlang der Grenze und das BRK Cham.

Das oberste Ziel, erklärte Theo Zellner im Austausch mit dem hochrangigen Gast aus München, müsse es sein, die wertvolle Arbeit vor Ort – allein seit 2019 seien mehr als 1000 Einsätze im gesamten bayerisch-tschechischen Grenzraum begleitet und evaluiert worden – „nachhaltig und dauerhaft“ zu garantieren.

Der Aufwand für Planung und Koordination und den „ständigen Austausch“ mit den zuständigen Stellen in Tschechien sei beträchtlich, erklärte Zellner. „Er ist es jedoch seit dem ersten INTERREG-Projekt 2016 jeden Tag wert gewesen. Auch die zwischenmenschlichen Kontakte funktionieren bestens“, hielt der frühere BRK-Präsident fest.

„Wir laufen der Finanzierung wie Klinkenputzer hinterher. Das muss aufhören.“ 

BRK-Kreisvorsitzender Theo Zellner

Frank Betthausen
BRK-Kreisvorsitzender Theo Zellner zeigte Innenminister Joachim Herrmann die Entwicklung des Grenzüberschreitenden Rettungsdienstes seit dem Jahr 2016 auf. Links Bundestagsabgeordnete Martina Englhardt-Kopf

In der Unterhaltung mit seinem langjährigen Wegbegleiter Joachim Herrmann fand das ehemalige Landkreis-Oberhaupt am Mittwoch deutliche Worte. „Wir laufen der Finanzierung wie Klinkenputzer hinterher. Das muss aufhören“, meinte er. 

„Aus meinen Erfahrungen als Landrat heraus bewegt mich das Ganze doppelt“, sagte Zellner. Er wolle am 31. Dezember 2026 nicht vor den Menschen in der Region an einem Punkt stehen, an dem „das Ganze zu Ende geht“.

Joachim Herrmann stellte fest, dass sich die Zusammenarbeit mit Tschechien in den vergangenen 15 Jahren in vielen Bereichen hervorragend entwickelt habe. „Daran gilt es zukünftig anzuknüpfen.“

„Ganz selbstverständlich“

Das betreffe die Schleierfahndung genauso wie Rettungsdienstfragen oder das Gemeinsame Zentrum der deutsch-tschechischen Polizei- und Zollzusammenarbeit Petrovice-Schwandorf. „Die Kooperation zwischen der tschechischen und der bayerischen Polizei und der Bundespolizei ist heute ganz selbstverständlich“, erklärte er.

Mit Theo Zellner war sich der Innenminister einig, dass es in den kommenden Monaten „zielgerichtete, gemeinsame Anstrengungen“ brauche, um die Zukunft des Kompetenz- und Koordinierungszentrums für den grenzüberschreitenden Rettungsdienst weiterhin auf sichere Beine zu stellen.