Nacht acht Jahren kommt es in der BRK-Gemeinschaft zum Wechsel auf der Leitungsposition. „Es waren schöne Jahre. Trotzdem habe ich für mich entschieden: Irgendwann muss man kürzertreten“, erklärte Norbert Winkler. Eine seiner letzten Amtshandlungen war es, die bisher feststehenden Führungskräfte der Landkreis-Bereitschaften und der Rettungshundestaffel zu benennen.
Von Frank Betthausen
Cham. Wechsel an der Spitze: Markus Hausladen ist am Freitagabend im Lehrsaal der BRK-Kreisgeschäftsstelle in Cham zum neuen Kreisbereitschaftsleiter gewählt worden. Der 51-Jährige beerbt Norbert Winkler, der sich nach acht Jahren – zwölf Jahre brachte er sich darüber hinaus als Stellvertreter ein – nicht mehr zur Wahl gestellt hatte.
Zu Hausladens Vize bestimmten die Bereitschaftsmitglieder Tobias Muhr, der diesen Posten auch in den vergangenen vier Jahren innegehabt hatte. Als zweiter Stellvertreter soll Andreas Liebert berufen werden.
Er gehe mit einem lachenden und einem weinenden Auge, sagte Winkler bei der mit 51 Wahlberechtigten gut besuchten Versammlung. „Es waren schöne Jahre. Trotzdem habe ich für mich entschieden: Irgendwann ist Schluss, irgendwann muss man kürzertreten“, meinte der Funktionär, der dem Roten Kreuz als Bereitschaftsleiter in Lam erhalten bleibt.
Sein Herz „war immer beim Ehrenamt"
Wie Winkler beschwor Markus Hausladen, der zweiter Stellvertreter gewesen war und von Winkler seine Schulterklappen erhielt, den Gemeinschaftsgeist. „Ich allein werde nichts erreichen können – wenn, dann alle miteinander“, meinte der kaufmännische Angestellte, der sich in der Bereitschaft Cham 2 engagiert und als Fachdienstleiter Personenauskunft sowohl auf Kreis- als auch auf Bezirksebene tätig ist.
Ins gleiche Horn stieß Tobias Muhr, der als stellvertretender Rettungsdienst- und Katastrophenschutzleiter fungiert und der Bereitschaft Cham 1 angehört. Er sei seit 21 Jahren im Hauptamt tätig, sagte der 42-Jährige. „Dennoch ist mein Herz immer beim Ehrenamt.“ Die Zeiten seien bewegt und herausfordernd. „Das alles schaffen wir nur miteinander“, appellierte er an die Bereitschaftsfamilie.
„Wir haben auch in dieser Situation gesagt: Wir können, wollen und werden helfen.“
Der scheidende Kreisbereitschaftsleiter Norbert Winkler über die fordernden Corona-Jahre
Er freue sich darauf, mit Hausladen und Muhr – beide wurden bei je einer Enthaltung einstimmig gewählt – zusammenzuarbeiten, erklärte Andreas Liebert. Der 31-Jährige ist IT-Teamleiter bei einem Autokonzern und bei der Bereitschaft Roding zu Hause. Dem Roten Kreuz – Liebert leitet im Landkreis den Fachdienst Sanität – war er 2016 beigetreten.
In einem kurzen Rückblick ließ Norbert Winkler am Freitag die wichtigsten Ereignisse seiner achtjährigen Amtszeit Revue passieren und dankte den ehrenamtlichen Kräften beim BRK Cham für ihren Einsatz und ihre Unterstützung.
Er nannte die groß angelegten Katastrophenschutzübungen Roter Eber 2018 und Heißer Bogen 2023 genauso wie die Suche nach der vermissten Julia aus Berlin am Čerchov 2021. Durch seine Dimensionen sei dieser Einsatz „eine unvorstellbare Aktion“ gewesen – mit einer „grandiosen“ Leistung aller Helfer.
Sie setzten sich immer wieder Gefahren aus
Corona, das die Rot-Kreuz-Familie über Monate und Jahre hinweg beschäftigt habe, sei mit seinen kritischen Situationen – Ehrenamtliche hätten sich etwa in den Teststationen selbst immer wieder Gefahren ausgesetzt – eine Herausforderung für alle Beteiligten gewesen.
„Wir haben auch in dieser Situation gesagt: Wir können, wollen und werden helfen“, betonte Winkler. Die Bewältigung der Pandemie sei eine Gemeinschaftsleistung gewesen, in die sich jeder Einzelne in den BRK-Gruppierungen und Gemeinschaften eingebracht habe.
Generell – als ein weiteres Beispiel nannte der Funktionär den Ukraine-Konflikt mit der Erstversorgung und Betreuung von Menschen, die ihre Heimat verlassen mussten – habe sich die Zahl der großen Einsätze in den vergangenen Jahren spürbar ausgewachsen.
„Das sind Dinge, die man vor Jahren oder Jahrzehnten gar nicht im Fokus gehabt hat. Aber: Das sind Herausforderungen, die uns alle – auch die neue Führung – weiter beschäftigten werden“, meinte er und rief jeden Einzelnen dazu auf, in der Unterstützung für das Rote Kreuz nicht nachzulassen.
„Wir brauchen alle miteinander! Das ist ein ganz, ganz wichtiger Faktor“, sagte Winkler.
Eine seiner letzten Amtshandlungen war die Bestellung der bis zu diesem Termin benannten Führungskräfte, die in den einzelnen Landkreis-Bereitschaften für die Wahlperiode von 2025 bis 2029 vorgeschlagen worden waren. Sie erhielten an dem Abend wie die Fachdienstleitung der Rettungshundestaffel beim BRK Cham ihre Ernennungsurkunden.
Die bisher feststehenden Führungskräfte sind:
In den Bereitschaften Bad Kötzting, Cham 1, Roding, Waldmünchen und Falkenstein müssen die Mitglieder ihre Spitze erst noch benennen.
Hintergrund: Die BRK-Bereitschaften
„Ich allein werde nichts erreichen können – wenn, dann alle miteinander.“
Der künftige Kreisbereitschaftsleiter Markus Hausladen