Riesenlob für den Dauereinsatz: „Jede Stunde im Ehrenamt ist wichtig“
„Der BRK-Kreisverband ist euch sehr zu Dank verpflichtet – und ich am allermeisten“, betonte Tobias Muhr bei der Jahresabschlussfeier der BRK-Bereitschaft Cham 2. Der Katastrophenschutzleiter würdigte das Engagement der Aktiven während der Pandemie genauso wie bei der Betreuung von Geflüchteten aus der Ukraine: „Ihr wart immer da!“ Über eine besondere Auszeichnung freute sich in der Klostermühle Altenmarkt Katrin Zollner.
Von Frank Betthausen
Cham. Ohne Menschen, die sich uneigennützig in den Dienst ihrer Mitbürger stellen, wären die Gesellschaft und das Rote Kreuz nur halb so viel wert. Das ist bei der Jahresabschlussfeier der BRK-Bereitschaft Cham 2 in der Klostermühle Altenmarkt deutlich geworden. „Ohne die Ehrenamtlichen, ohne die, die mehr tun als die anderen, kann das BRK, kann die Gemeinschaft nicht existieren“, betonte Kreisbereitschaftsleiter Norbert Winkler bei der Zusammenkunft in seinem Grußwort.
„Wer hätte gedacht, dass wir noch einmal Krieg haben in Europa? Oder dass es in Deutschland zu Flutkatastrophen mit diesem Ausmaß kommt?“ Kreisbereitschaftsleiter Norbert Winkler
Gemeinsam mit Katastrophenschutzleiter Tobias Muhr sowie der Bereitschaftsspitze – bestehend aus Michael Hilpl und seinen Stellvertretern Katrin Zollner und Markus Hausladen – ehrte er an diesem Abend 14 Aktive für ihre langjährige Dienstzeit. Zollner nahm darüber hinaus eine besondere Auszeichnung entgegen: Sie freute sich über das Ehrenzeichen der BRK-Bereitschaften in Bronze.
Winkler trug die Laudatio von Landes- und Bezirksbereitschaftsleiter Dieter Hauenstein vor, in der Zollner als „herausragende ehrenamtliche Mitarbeiterin“ mit „ausgezeichneten Fachkenntnissen“ gewürdigt wird. Durch ihr angenehmes Wesen verstehe sie es, andere Mitglieder zu motivieren und zu überzeugen. „Die Arbeitsleistung von Katrin Zollner im Haupt- und im Ehrenamt ist fortdauernd durch höchste Verlässlichkeit geprägt“, hieß es in den ehrenden Worten, die Winkler verlas.
So viele Katastrophenschutz-Aufgaben wie nie
Der Kreisbereitschaftsleiter dankte jedoch nicht nur ihr für den jahrelangen Einsatz, er strich auch die Leistungen von Michael Hilpls gesamter Truppe in den zurückliegenden drei Jahren heraus, in denen so viele Katastrophenschutz-Aufgaben angefallen waren wie nie.
„Wer hätte gedacht, dass wir noch einmal Krieg haben in Europa? Oder dass es in Deutschland zu Flutkatastrophen mit diesem Ausmaß kommt?“, fragte Winkler, der hervorhob, wie engagiert die Mitglieder dazu beigetragen hätten, die Folgen abzumildern – bei der Betreuung von Geflüchteten aus der Ukraine genauso wie bei Einsätzen im Ahrtal.
„Ohne euch könnten wir all diese Aktionen nicht stemmen“, erklärte Winkler. Und: „Jede Stunde im Ehrenamt ist wichtig.“ In seinem abschließenden Appell bat der Rot-Kreuz-Funktionär seine Mitstreiter, nicht nachzulassen in ihrem Eifer. „Dann können wir etwas bewegen und nur dann sind wir stark.“
Lobende Worte hörten die Bereitschaftsmitglieder auch aus dem Mund von Tobias Muhr. „Der BRK-Kreisverband ist euch sehr zu Dank verpflichtet – und ich am allermeisten“, spielte der Katastrophenschutzleiter auf viele Anforderungen während der Pandemie, etwa durch die Arbeit in den Test-Stationen, und durch die seit einem Jahr andauernden Kampfhandlungen in der Ukraine an. „Ihr wart immer da!“, bescheinigte Muhr den Aktiven, deren Tätigkeit er als „das Rückgrat des Katastrophenschutzes“ bezeichnete.
„Ich persönlich danke jedem, der heutzutage noch etwas ehrenamtlich macht. Jede Stunde ist für uns, die beim Roten Kreuz im Hauptamt tätig sind, Gold wert“, befand er.
„Wir wissen nicht, was die Zukunft bringt, aber unsere Aufgaben werden sehr wahrscheinlich nicht weniger werden.“ Bereitschaftsleiter Michael Hilpl
Das Rote Kreuz sah er dabei als „für die Zukunft gewappnet“ an – auch wenn Muhr in seiner Rede davon ausging, dass die Zahl der Schadenslagen auf der Welt nicht sinken werde. Als aktuelles Beispiel nannte er das verheerende Erdbeben in der Türkei und Syrien.
Bereitschaftsleiter Michael Hilpl gab sich ebenfalls realistisch. „Wir wissen nicht, was die Zukunft bringt, aber unsere Aufgaben werden sehr wahrscheinlich nicht weniger werden“, meinte er in seinem kurzen Ausblick.
Die zurückliegenden drei Jahre seien „natürlich extrem“ von Corona begleitet gewesen. Aber: „Es hat mich gefreut, dass ihr alle so massiv tätig wart und so rege eure Unterstützung angeboten habt“, sagte er an die Adresse seiner Mitglieder, denen er explizit für ihre zahlreichen Sanitätsdienste nach dem Wegfall der Pandemie-Beschränkungen dankte. „Speziell die Stadthalle hat uns gewaltig gefordert“, verwies Hilpl auf die Messen, Kabarett-Abende und Konzerte, die dort abzusichern gewesen seien.
Die geehrten Aktiven in der Übersicht:
- Fünf Jahre Dienst: Markus Brunn, Maria Gmach, Tobias Strom und Jasmin Vieth
- Zehn Jahre Dienst: Bianca Fritsch
- 15 Jahre: Kathrin Kainz und Karina Kösbauer
- 20 Jahre: Mario Klein und Carola Wittmann
- 25 Jahre: Michael Hilpl
- 30 Jahre: Elisabeth Drexler und Stefan Raab
- 35 Jahre: Berthold Brunner und Martina Iglhaut-Krieger