Bei der Einweihung der Wasserwacht-Unterkunft im Gewerbegebiet Oberdorf bescheinigte Bürgermeisterin Alexandra Riedl den Aktiven großes Durchhaltevermögen und Engagement im Ringen um ihre neue Heimat.
Roding. Bürgermeisterin Alexandra Riedl brachte es in ihrem Grußwort bei der Einweihung der neuen Wasserwacht-Unterkunft im Gewerbegebiet Oberdorf auf den Punkt. Die Aktiven, fand sie am Samstag lobende Worte für das Projekt, das in Zusammenarbeit mit der Firma Feldbauer umgesetzt werden konnte, hätten auf dem langen Weg nicht aufgegeben. Sie hätten zusammengehalten und viele gute Ideen eingebracht.
„Die Ortsgruppe Roding ist eine sehr aktive Truppe, die für Ausbildung und Unterricht vor Ort sorgt und sich bei Veranstaltungen wie dem Fackelschwimmen einbringt. Trotz Sanierung beider Bäder habt ihr den Schwimmunterricht extern aufrechterhalten“, zollte Riedl dem gesamten Team Respekt.
Ab der neuen Badesaison könnten die Kinder das Schwimmen mit Unterstützung der Wasserwacht im Platschare erlernen.
„Unsere Mitglieder haben mit unglaublichem Einsatz gezeigt, wie beeindruckend das Ehrenamt sein kann.“
Franz Schweiger, Vorsitzender der Wasserwacht Roding
Im August 2024 sei mit dem Umzug begonnen worden. Nach vielen Stunden an ehrenamtlicher Arbeit und nach 253 Tagen stünden der Bus und die beiden Boote in der Halle der neuen Wache, freute sich Vorsitzender Franz Schweiger.
Das Gebäude, das der BRK-Kreisverband angemietet hat, diente, wie berichtet, früher lange Zeit als Verteilzentrum der Deutschen Post. Den Rodinger Wasserrettern stehen dort ein großer Lehrsaal, moderne Duschen, eine Gemeinschaftsküche sowie ein Büro für die Verwaltungstätigkeiten zur Verfügung.
„Der chronische Platzmangel am alten Standort war immer wieder ein Thema, als das damalige Postgebäude erneut ins Spiel gebracht wurde“, erinnerte sich Schweiger.
Seine Vorgängerin Alexandra Fink und Technische Leiterin Ramona Kraus hätten sich intensiv mit dem Projekt auseinandergesetzt. Mit der Vorstandschaft sei der Entschluss gefasst worden, das Vorhaben anzugehen.
„Im Spätherbst 2023 begann mit der Baufirma Feldbauer die konkrete Planungsphase“, blickte Schweiger zurück und lobte die „hervorragende Zusammenarbeit“ mit den Projektentwicklern Corinna Aschenbrenner und Franz Reichold.
Nach der Schlüsselübergabe im Juni 2024 habe der aufwändige Umzug mit neuen Regalen, Möbeln, Spinden und dem Aufbau der Küche mit Essecke stattgefunden. Ein großer Dank galt in diesem Zusammenhang Tobias Muhr, dem BRK-Katastrophenschutzleiter, für die Unterstützung im Hintergrund.
Nach den Neuwahlen Anfang des Jahres sei das Augenmerk auf den Einweihungstermin gerichtet worden. Viele fleißige Hände hätten die Räume sowie die Außenanlagen „top hergerichtet“, berichtete Schweiger. Seine Mitglieder hätten mit unglaublichem Einsatz gezeigt, wie beeindruckend das Ehrenamt sein könne.
„Gott möge das Wirken der Wasserwacht mit seinem Segen begleiten“, richteten Stadtpfarrer Matthias Kienberger und Pfarrerin Ruth Endes geistliche Worte an die Gäste. „Wasser ist nicht nur eine der wichtigsten Ressourcen unseres Lebens, sondern auch ein Ort, der sowohl Schönheit als auch Gefahr in sich birgt“, erklärten die Geistlichen.
Das Wasser sei ein Ort des Lebens, der Erneuerung und Entspannung – gleichzeitig berge es Risiken, die uns in ihrer Weite und Tiefe immer wieder herausforderten.
„Die Stadt Roding lebt am und mit dem Wasser. Es hat viele schöne Seiten, aber es kann auch Schaden bringen und dann fällt der Wasserwacht eine verantwortungsvolle Rolle zu.“
BRK-Kreisvorsitzender Theo Zellner
„Die Wasserwachtler nehmen die Herausforderungen an, stehen bereit, um schnell zu helfen. Sie haben sich dem konkreten Schutz der Menschen verschrieben, die sich am und im Wasser aufhalten“, betonte Kienberger, der auf einen Bibeltext verwies, in dem es um die Macht des Wassers und die Liebe Gottes geht, die auch in den wilden Strömungen und Stürmen unseres Lebens allgegenwärtig sei.
„So wie Gott inmitten bei uns ist, steht uns auch die Wasserwacht in Not und Gefahr zur Seite. Sie ist ein Beispiel dafür, wie sich Menschen in den Dienst der Gemeinschaft stellen, nicht nur in großen, spektakulären Momenten, sondern auch in den stillen, oft unsichtbaren Handlungen der Hilfe, die so viele von uns in Not retten“, hielt Kienberger fest. Zusammen mit Ruth Endes erbat er den Segen Gottes und besprengte die Räumlichkeiten mit Weihwasser.
„Die Stadt Roding lebt am und mit dem Wasser. Es hat viele schöne Seiten, aber es kann auch Schaden bringen und dann fällt der Wasserwacht eine verantwortungsvolle Rolle zu“, betonte BRK-Kreisvorsitzender Theo Zellner.
Er dankte der Politik für die Unterstützung und dafür, dass die Professionalität im Rettungswesen mit entsprechender Ausrüstung beibehalten werden könne.
„Der Zivilschutz gewinnt in der heutigen Zeit immer mehr an Bedeutung und die Zusammenführung aller Hilfsorganisationen bringt Hilfe in der Not“, erklärte Zellner, der sich freute, dass spürbar wieder mehr Menschen bereit seien, sich zu engagieren und für Ehrenämter zur Verfügung zu stellen.
Als „wesentlichen Teil der Sicherheitsarchitektur unserer Heimat“ bezeichnete Landrat Franz Löffler die Wasserwacht. „Wir haben eine Phase, die wir seit 70 Jahren nicht mehr hatten. Die geopolitische Lage ist herausfordernd geworden und Schlagwörter wie Operationsplan Deutschland beunruhigen die Menschen massiv“, betonte der Landrat.
Die Katastrophenschutz-Einrichtungen müssten sich damit auseinandersetzen, wie man vor Ort aufgestellt sei.
„Die Ortsgruppe Roding ist mit der neuen Unterkunft und den Mitgliedern, die mit Herz im Einsatzfall parat stehen, gut gerüstet“, sagte Löffler und dankte allen Blaulicht-Organisationen sowie der Wasserwacht explizit für das Angebot der Schwimmkurse.
Bevor Franz Schweiger die Gäste zum Buffet und angeregten Gesprächen einlud, bat er seine Zuhörer um eine kleine Unterstützung. Sein Team hatte eine Leinwand mit dem Wasserwachtlogo vorbereitet, in dem es das Kreuz mit Farbe zu füllen galt.
Mit den Fingerabdrücken aller Gäste entstand ein Kunstwerk, das zur Erinnerung an den Einweihungstag einen Ehrenplatz im Lehrsaal bekommen soll.
Die Wasserwacht- und Einsatzpartner