Wie formuliert es Ramona Kraus, die Technische Leiterin der Wasserwacht-Ortsgruppe? Nach dem Umzug der Gemeinschaft an den neuen Standort im Gewerbegebiet Oberdorf gebe es kein „Gestopfe“ mehr und alles habe seinen eigenen Platz – von den Taucheranzügen über die beiden Boote bis hin zu den Mitglieder-T-Shirts. Am 5. April findet in der Robert-Bosch-Straße ein Festakt zur Einweihung statt.
Von Maja Schoplocher
Roding. Wer die Wasserwacht Roding sucht, der findet sie seit vergangenem August an einer neuen Adresse: in der Robert-Bosch-Straße 15 im Gewerbegebiet Oberdorf. Ohne das freiwillige Engagement und den enormen Einsatz der ehrenamtlichen Wasserretter wäre der Umzug dorthin nicht möglich gewesen.
Ramona Kraus, die Technische Leiterin der Ortsgruppe, ist hocherfreut über den Abschluss des Projekts und die neuen Räumlichkeiten. „Hier können wir ganz anders arbeiten“, erklärt sie. Es sei kein „Gestopfe“ mehr und alles habe seinen eigenen Platz – von den Taucheranzügen über die beiden Boote und den Mannschaftstransportwagen bis hin zu den Mitglieder-T-Shirts.
In dem rundum sanierten Gebäude, das der BRK-Kreisverband Cham bei der Firma Feldbauer angemietet hat und in dem davor die Deutsche Post ein Verteilzentrum hatte, gibt es neben der Fahrzeughalle einen großen Lehrsaal, moderne Duschen, eine Gemeinschaftsküche und ein Büro für die Verwaltungstätigkeiten.
„Wir haben dort nicht einmal mehr Spinde für neue Mitglieder reingebracht.“
Technische Leiterin Ramona Kraus über die beengten Verhältnisse in der Paul-Gerhardt-Straße
In dem Vorhaben stecken viele Stunden an Arbeit und Grübelei. Tagelang habe sie abends an immer neuen Plänen gesessen, um die beste Lösung für alle zu finden, berichtet Kraus. Gemeinsam hätten die Ehrenamtlichen eine „Heidenarbeit“ geleistet.
Dabei hat das Team viele Dinge in Eigenregie gestemmt. Beispielsweise die Spinde! Sie sind über mehrere Stellen zusammengetragen, sauber gemacht und in modernem Dunkelgrau angesprüht worden. Mittlerweile sehen sie aus wie neu.
Das Gleiche gilt für die gebrauchte Küche, die aus dem Bestand der alten Rettungswache in Cham stammt. Rettungssanitäter Stefan Guldan, der privat gern mit Holz arbeitet, hat sie an die neue Örtlichkeit angepasst.
Den Wunsch nach einer neuen Unterkunft für die Wasserwacht Roding habe es schon lange gegeben, erzählt Kraus. Das erste Gespräch dazu habe im ersten Quartal 2023 stattgefunden. In der Paul-Gerhardt-Straße, in der weiterhin die Rettungswache und die Bereitschaft untergebracht sind, war schlichtweg viel zu wenig Platz. „Wir haben dort nicht einmal mehr Spinde für neue Mitglieder reingebracht“, erklärt Kraus.
Jetzt seien die Verhältnisse ganz andere. Der Aufbau des neuen Standorts sei „insgesamt wirklich praktisch“. Am Ende sei alles „so geworden, wie wir es uns vorgestellt haben“.
Die Wasserwacht Roding hat insgesamt rund 250 Mitglieder. Nicht nur mit dem Umzug hatten sie im vergangenen Jahr viel zu tun. Und das unter massiv erschwerten Bedingungen! Immerhin stehen der Gemeinschaft seit geraumer Zeit durch die Umbau- und Sanierungsarbeiten weder das örtliche Hallenbad noch das Freibad zur Verfügung. Kraus und ihre Mitstreiter mussten für ihre Kurse und Trainings nach Rötz und Cham ausweichen.
Trotz der alles andere als leichten Ausgangslage und der Corona-Pandemie hielt die 28-Jährige mit ihren Unterstützern seit 2021 beachtliche 37 Schwimmkurse ab und kann deshalb erleichtert berichten, dass sich nur noch um die 20 Kinder auf der Warteliste befinden.
Ab dem 1. Mai öffnet das Rodinger Freibad wieder, und zum Start des neuen Schuljahres soll voraussichtlich auch das Hallenbad wieder zugänglich sein. So ist für diese „kräftezehrende“ Zeit, wie Kraus sie beschreibt, ein Ende in Sicht.
Mit der neuen Unterkunft warten weitere Herausforderungen auf sie und die Mannschaft der Wasserretter mit Ortsgruppen-Vorsitzendem Franz Schweiger an der Spitze. In naher Zukunft werde etwa neues Material gebraucht, erzählt Kraus.
So gilt es, Ersatz für Schwimmbretter, -nudeln oder Flossen anzuschaffen. Hinzu komme, dass sich nach der überstandenen Schließung des Hallen- und Freibads viele organisatorische Dinge erst wieder einpendeln müssten.
Am 5. April findet in der Robert-Bosch-Straße ein Festakt zur Einweihung statt. „Langweilig wird es mir in nächster Zeit nicht“, meint Kraus. Doch bereits jetzt kann sie mit ihrem Team stolz auf das Erreichte zurückblicken…
„Langweilig wird es mir in nächster Zeit nicht.“
Technische Leiterin Ramona Kraus