Theo Zellner: „Hier sind kein Zentimeter und kein Kubikmeter zu viel“
Der Kreisvorsitzende des BRK Cham freute sich am Montagabend bei der Hebfeier für das neue Rettungszentrum in der Tiergartenstraße vor allem darüber, dass für die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter eine zeitgemäße Unterkunft entstehe. „Das Bauwerk macht einen schnellen, effizienten Einsatz unserer Rettungskräfte möglich", meinte er. Die Technik-Installation läuft auf Hochtouren, die Tore und Fensterelemente werden ebenfalls noch im Mai eingebaut, erläuterte Architekt Markus Weber.
Von Karl Pfeilschifter
Cham. „Der Bau ist errichtet – und wenn der Bau errichtet ist, dann ist ein Richtfest angebracht“, befand Theo Zellner. Der Kreisvorsitzende des BRK Cham hat am Montagabend bei der Hebfeier für das neue Rettungszentrum in der Tiergartenstraße von einem „markanten und großen Gebäude“ gesprochen, bei dem allerdings kein Zentimeter und kein Kubikmeter zu viel seien. Das Bauwerk mache einen schnellen, effizienten Einsatz der Rettungskräfte möglich.
„Das Gebäude stellt ein Zeichen der Hilfe dar und ist ein Zeichen für die Mitmenschen dafür, dass das BRK da ist.“ Kreisvorsitzender Theo Zellner
Und: Es stelle ein „Zeichen der Hilfe“ dar und sei für die Mitmenschen ein Zeichen dafür, dass das BRK da sei. Zellner stellte heraus, dass es wichtig sei, den haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern für ihren lebensrettenden Einsatz die entsprechenden Instrumente zur Verfügung zu stellen – und dazu gehöre eine zeitgemäße Unterkunft.
Der Dank des BRK-Kreisvorsitzenden galt allen Bauleuten, die über Monate hinweg viel geleistet und den Zeitrahmen immer vor Augen hätten. Das Richtfest in Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste gelte „den Leuten vom Bau“. Der langjährige BRK-Präsident sprach seinen Dank auch dem Landkreis und der Stadt Cham für die zugesagte finanzielle Unterstützung aus.
„Einer der markantesten Meilensteine“
Mit dem Ersatzneubau, dessen Kosten sich auf rund fünf Millionen Euro belaufen, entstehe an der Stelle des bisherigen Gebäudes aus den 1980er Jahren für die rund 100 haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter im Rettungsdienst eine adäquate Unterkunft. Es gibt zwölf Garagen, außerdem Fortbildungsräume für alle BRK-Untergliederungen. Einzigartig sei auch der hohe Energiestandard.
Architekt Markus Weber nannte das Richtfest „einen der markantesten Meilensteine im Ablauf einer Baustelle“. Nach den Abbrucharbeiten im Sommer vergangenen Jahres folgten nach seiner Darstellung die Bodenverbesserungs-Arbeiten. Anschließend rückten die Mitarbeiter der Baufirma Alt an, um den Rohbau für die neue Rettungswache hochzuziehen.
Knapp 1400 Quadratmeter Nettoraumfläche bei einem Volumen von rund 6400 Kubikmetern verteilen sich laut Weber auf vier Stockwerke. Wie der Architekt ausführte, seien zwei Ebenen für die Fahrzeugplätze, Lager und Einsatzräume gedacht. Ein Stockwerk sei für Ruhe- und Aufenthaltsräume mit einem großen Schulungsbereich vorgesehen.
„Obendrauf“ komme eine sogenannte Penthouse-Ebene für Büroräume mit Dachterrasse und einem tollen Überblick über Stadt und Landkreis. Weber verwies auf den engen Zeitplan der Firma Alt. Das Richtfest, sagte der Redner, sei auch als Dank des Bauherrn an die Bauleute zu verstehen.
Anerkennung zollte er allen bis jetzt beteiligten Firmen „für die fachgerechte und saubere Arbeit sowie die gute Zusammenarbeit“.
So für die Abbrucharbeiten der Firma Althammer, für die Baumeister-Tätigkeit der Firma Alt mit ihrem Polier Sepp Laußer und den Firmen Stelzl und Köstler für die Technik. Weitere Betriebe stünden parat, die Technik-Installation laufe, die Tore und die Fensterelemente würden noch im Mai eingebaut. Das letzte große Ausschreibungspaket sei in der vergangenen Woche submittiert worden und werde gerade verhandelt. Bis auf ein paar Kleinigkeiten seien alle Aufträge vergeben und 95 Prozent der Kosten fixiert.
Die Fertigstellung zum Jahresende ist das Ziel
„Es sieht gerade noch gut aus für den Kostenrahmen von fünf Millionen Euro“, zeigte sich Markus Weber zufrieden. Es seien aber alle Firmen und Beteiligen mit termingerechten Arbeiten gefordert, um die Fertigstellung zum Jahresende zu schaffen.
Landrat Franz Löffler zeigte sich beeindruckt von dem imposanten Neubau. Er stehe in bewegten Zeichen für die Sicherheit der Mitmenschen. Um dies zu gewährleisten, seien die Rahmenbedingungen wie das neue Gebäude sehr wichtig. Wie Löffler sagte, beginne die Gesundung am Einsatzort, wozu schnellstmögliche und kompetente Hilfe notwendig sei. Deshalb sei hier bei dem Gebäude kein Quadratmeter zu viel. Zusammen mit dem Krankenhaus sei es ein perfekter Ort.
Chams Bürgermeister Martin Stoiber sprach von „gleichwertigen Lebensbedingungen“, dazu gehöre auch die gesundheitliche Versorgung. Dazu schaffe das Bayerische Rote Kreuz die entsprechenden Rahmenbedingungen, um schnell ausrücken zu können, wenn die Menschen Hilfe bräuchten.
„Und stolz und froh ist jeder heute, der tüchtig mit am Werk gebaut, es waren wackere Handwerksleute, die fest auf ihre Kunst vertraut.“ Bauleiter Robert Babl
Stoiber nutzte den Termin, um den einstimmigen Stadtratsbeschluss für die finanzielle Unterstützung des Vorhabens bekanntzugeben.
Dem Bauleiter der Firma Alt, Robert Babl, war es vorbehalten, vom Gerüst aus den Richtspruch zu sprechen. „Nach harten, arbeitsreichen Tagen grüßt stolz die Richtkrone nun ins Land. Und stolz und froh ist jeder heute, der tüchtig mit am Werk gebaut, es waren wackere Handwerksleute, die fest auf ihre Kunst vertraut“, sagte der Bauleiter. „Drum wünsche ich, so gut ich's kann, so kräftig wie ein Handwerksmann, mit Stolz empor gehobenem Blick, dem neuen Hause recht viel Glück“, erklärte Babl.
Im Anschluss trank der Mitarbeiter ein Glas Sekt aus und warf es auf den Boden. Die Scherben sollen „der Bauherrschaft Glück und Segen auf allen Wegen bringen“.