„Wenn wir fahren müssen, dann dürfen wir fahren“

Maja Schoplocher
Er sei „eigentlich immer mit im Thema“, meint Markus Hausladen – erst recht, da er sich seit längerem in der Führung seiner Heimatbereitschaft Cham 2 engagiert. Im März war er dort als zweiter Stellvertreter wiedergewählt worden.

Seit mehr als drei Jahrzehnten ist Markus Hausladen aus Cham ehrenamtlich beim BRK tätig. In wenigen Wochen übernimmt er von Norbert Winkler die Kreisbereitschaftsleitung. Im Interview mit der Pressestelle spricht er über prägende Einsätze, die Rolle der jungen Aktiven und die Dankbarkeit, die er seinem Arbeitgeber gegenüber empfindet.

Von Maja Schoplocher

Cham. Flutkatastrophen, Bereitschaftsabende und Großereignisse wie der Papst-Besuch in Regensburg: Seit mehr als 30 Jahren ist Markus Hausladen beim BRK-Kreisverband ehrenamtlich tätig. Der Chamer, der schon fast als Rot-Kreuz-Urgestein bezeichnet werden darf, hat in all der Zeit viel erlebt. Jetzt übernimmt er von Norbert Winkler die Kreisbereitschaftsleitung.

Der heute 51-Jährige, der sein Geld als kaufmännischer Angestellter verdient, kam damals über den Wehrersatzdienst zum Roten Kreuz. Er bot ihm die Möglichkeit, seinen Beruf weiter auszuüben. „Für mich war das perfekt“, erzählt Hausladen, der sich von Anfang an im Ehrenamt wohlfühlte. Schnell sei er herzlich aufgenommen worden. Und: Als junger Mensch hatte er das Gefühl, dass beim BRK alles nicht so steif sei… 

Durch seine lange Mitgliedschaft und seine vielen Aktivitäten für die Bereitschaft Cham 2 – Hausladen ist darüber hinaus als Fachdienstleiter Personenauskunft sowohl auf Kreis- als auch auf Bezirksebene tätig – kann er auf eine Fülle an Diensten und Einsätzen zurückblicken. 

Im März freute er sich über eine Ehrung

Er sei „eigentlich immer mit im Thema“, meint er – erst recht, da er sich seit längerem in der Führung seiner Heimatbereitschaft engagiert. Im März war er dort als zweiter Stellvertreter wiedergewählt und für seine 30-jährige Dienstzeit geehrt worden.

Welche Ereignisse ihm besonders in Erinnerung geblieben sind? Gemeinsam mit einem Team aus Cham half er 2021 bei der Flutkatastrophe im Ahrtal mit, die Verpflegung von Feuerwehr und Rettungskräften sicherzustellen. „Da waren wir von Samstagfrüh bis Mittwochabend unterwegs“, berichtet er.

„Es funktioniert im Großen und Ganzen alles sehr gut.“ 

Der designierte Kreisbereitschaftsleiter Markus Hausladen

Frank Betthausen
Wenn er in den Einsatz muss, geht er in den Einsatz: Markus Hausladen (rechts) ist seinem Arbeitgeber, die Firma Kappenberger + Braun, sehr dankbar dafür, dass er jederzeit flexibel ausrücken kann. Im Fall der Fälle kommt er da schon einmal mit Hemd und Krawatte am Ort des Geschehens an...

Über seinen Arbeitgeber, die Firma Kappenberger + Braun, sei in solchen Fällen immer volle Unterstützung gewährleistet, freut er sich. „Wenn wir fahren müssen, dann dürfen wir fahren.“

Auch bei anderen Hochwasser-Lagen half Hausladen mit. So wie beispielsweise 2013 in Deggendorf, wo er und seine Unterstützer eine Notunterkunft für Betroffene zu errichten hatten.

Ein weiterer Dienst, der dem Funktionär gut in Erinnerung geblieben ist, war der Besuch von Papst Benedikt XVI. in Regensburg im Jahr 2006. Damals lösten die Ehrenamtlichen aus Cham Regensburger Bereitschaftskollegen ab, die seit einigen Tagen durchgearbeitet hatten.

Insgesamt, stellt der 51-Jährige fest, übernehme er als Kreisbereitschaftsleiter eine starke Gemeinschaft. „Es funktioniert im Großen und Ganzen alles sehr gut“, meint Hausladen, den beim Roten Kreuz alle „Haui“ rufen. In den verschiedenen Aufgabenbereichen, vom Sanitätsdienst bis hin zum Katastrophenschutz, sei der Kreisverband Cham gut aufgestellt. 

Die Bereitschaftsarbeit als Beruf

Als eine seiner wichtigsten Aufgaben in nächster Zeit sieht er es an, den Führungsnachwuchs einzugliedern. Denn: In mehreren Bereitschaften kam oder kommt es zu einem Generationenwechsel. „Dieses Engagement unserer jüngeren Aktiven freut mich sehr“, sagt der Chamer.

Für ihn persönlich ist die Bereitschaftsarbeit „wie ein Beruf zu sehen“ – auch wenn es natürlich keine festen Arbeitszeiten im Ehrenamt gebe. Teilweise arbeite er täglich zwei Stunden, in anderen Wochen sei dafür wiederum weniger zu tun.

Aber: Auch nach 30 Jahren ergeben sich immer wieder neue Herausforderungen, für die er künftig als Kreisbereitschaftsleiter in einer herausgehobenen Führungsrolle zuständig ist.