Ausrüstung: Kreis-Wasserwacht unterstützt künftig ihre Ortsgruppen
Bisher war jede Ortsgruppe im Landkreis selbst für den Austausch ihrer Schutzausstattung verantwortlich. Ab sofort wird der Einkauf zentral über die Kreis-Wasserwacht in Cham abgewickelt. „Uns geht es natürlich um die Vorschriften und Rechtssicherheit“, sagt Kreisvorsitzender Armin Schlüter. „Vor allem aber geht es uns um Fürsorge und die Sicherheit unserer Einsatzkräfte.“
Von Frank Betthausen
Cham. 2700 Mitglieder hat die Wasserwacht im Kreis Cham – sie ist damit die mitgliederstärkste der Rot-Kreuz-Gemeinschaften in der Region. Neben den Ortsgruppen aus dem Lamer Winkel, aus Falkenstein und Sattelbogen, die für die Freibaddienste vor Ort verantwortlich sind, gibt es mit Roding, Cham, Bad Kötzting und Waldmünchen vier Standorte, von denen aus Einheiten in den Einsatz ausrücken.
Wer weiß, dass die persönliche Schutzausrüstung der Aktiven alle fünf Jahre ersetzt werden muss, kann sich ausmalen, welcher logistische Aufwand dahintersteckt, Wurfsäcke beziehungsweise Leinen, Wasserretter-Westen oder Helme zu erneuern.
Bisher war jede Ortsgruppe selbst für den Austausch verantwortlich. Ab sofort wird der Einkauf neuer Schutzgegenstände über die Kreis-Wasserwacht abgewickelt, wie Kreisvorsitzender Armin Schlüter und Technischer Leiter Fabian Seebauer erläutern. Nach ihren Worten wird neuerdings in Cham zentral Buch über den Materialstand und den Ersatz geführt.
Unterstützung und Entlastung
„Uns geht es natürlich um die Vorschriften und Rechtssicherheit“, sagt Schlüter. „Vor allem aber geht es uns um Fürsorge und die Sicherheit unserer Einsatzkräfte.“ Wichtig ist ihm und Seebauer die Botschaft, dass den Ortsgruppen, die ihren Bedarf in Zukunft über Cham anmelden, keine Verantwortung weggenommen werden solle. Der Schritt sei vielmehr als Unterstützung und Entlastung gedacht.
Mit der Umstellung gehen die Verantwortlichen einen ähnlichen Weg wie bei der zentralen Wartung der Ausrüstungsgegenstände. So kontrolliert geschultes Personal seit längerer Zeit in einer eigenen Prüfwerkstatt einmal pro Jahr die Atemregler und Auftriebswesten der Taucher.
Früher schickte die Wasserwacht ihre Geräte zur Revision ein. „Das war teuer und nicht zielführend“, erläutert Schlüter. Die Lungenautomaten seien mitunter drei, vier Wochen weggewesen. Die eigene Prüfstelle sei hier eine echte Besonderheit. „Da sind wir schon ein Stück weit Vorreiter“, sagt Schlüter.
Einen Besprechungstermin mit Referatsleiter Stefan Raab von der BRK-Kreisgeschäftsstelle nutzt er auch, um mit Fabian Seebauer zum Start in die Frühjahrs- und Sommersaison eine Mitglieder-Aktion sowie ein Paket neuer Ausrüstungsgegenstände zu präsentieren, das für die Ortsgruppen im Landkreis Cham angeschafft worden war.
Größerer Tragekomfort
Es besteht aus Helmen mit größerem Tragekomfort und einer besseren Positionierung der Lampe an der Stirnseite sowie Wasserretter-Westen, Wurfsäcken und Karabinern. Jede der ausrückenden Einheiten erhielt für ihren Bus beziehungsweise Gerätewagen fünf Ausrüstungen und hat die Möglichkeit, aus eigenen Mitteln Zukäufe zu tätigen.
Darüber hinaus kooperiert nach dem BRK-Rettungsdienst neuerdings auch die Kreis-Wasserwacht mit der Arbeitssicherheitsfirma all2work GmbH von Andreas Schmaderer. Der Betrieb aus Cham vertreibt unter anderem die Helme und Lampen, die Teil der Ersatzbeschaffung waren. Über die Ortsgruppen-Vorstandschaften und die Kreis-Wasserwacht werden, wie Armin Schlüter erläutert, künftig Berechtigungsscheine ausgegeben.
Aktive Einsatzkräfte können damit bei dem Unternehmen ihre Sicherheitsschuhe einkaufen. Die Scheine werden nach bestimmten Kriterien vergeben – etwa Übungs- und Einsatzbeteiligung. „Ehrenamt ist zwar immer unentgeltlich“, sagt Schlüter, „aber kein Ehrenamtlicher soll für sein Engagement Geld mitbringen müssen.“ Generell, bekräftigt er, zahlten alle ergriffenen Maßnahmen auf die Sicherheit der Einsatzkräfte ein.
Nicht nur dafür bekundet Stefan Raab der Kreis-Wasserwacht bei dem Termin in der Chamer Tiergartenstraße seinen Respekt. „Bei jedem Schritt, den Ihr macht, gibt es ein Hygienekonzept. Das ist wahrlich keine Selbstverständlichkeit“, lobt er die Wasserretter und gibt dafür auch den Dank von BRK-Kreisgeschäftsführer Manfred Aschenbrenner an alle Beteiligten weiter.