BRK eröffnet Ende 2023 in Rimbach eine Senioren-Wohngemeinschaft
Bei einem Rundgang mit Rot-Kreuz-Vertretern stellt Bürgermeister Heinz Niedermayer das Projekt vor. Alle zwölf Zimmer werden Balkon oder Terrasse haben, dazu kommen eine große Gemeinschaftsküche und Aufenthaltsräume, die sich die Bewohner zum Spielen, Ratschen und gemütlichen Beisammensein teilen. „Wir brauchen Personal. Man kann sich ab sofort bei uns bewerben“, erklärt Yvonne Luithardt, Leiterin der Ambulanten Dienste beim BRK Cham.
Von Frank Betthausen
Rimbach. Für die Gemeinde Rimbach ist es eine enorme Weiterentwicklung – und der BRK-Kreisverband schließt eine Versorgungslücke zwischen seinen Pflegeheim-Standorten Furth im Wald und Bad Kötzting: Voraussichtlich Ende 2023 öffnet in der früheren Pension Sonnenhof eine Senioren-Wohngemeinschaft ihre Pforten. Im Dachgeschoss wird eine Allgemeinärztin mit ihrer Praxis einziehen – als Nachfolgerin von Dr. Willibald Schneider, der im nächsten Jahr in den Ruhestand geht.
Nach aufwändigen Umbau- und Sanierungsarbeiten wird die Kommune in dem Gebäude oberhalb des Fußballplatzes des SV Rimbach zwölf Zimmer an ältere Bürger vermieten, die selbstbestimmt in den eigenen vier Wänden leben, sich aber trotzdem rund um die Uhr versorgt wissen wollen. Das Pflegepersonal stellt wie in Willmering, wo es bereits eine solche WG gibt, das Bayerische Rote Kreuz.
Eine lange Zeit der Genehmigungen
2020 hatte die Gemeinde das leerstehende Haus gekauft. Nach längerer Vorplanung beginnen Anfang Oktober die Baumeisterarbeiten, wie Bürgermeister Heinz Niedermayer bei einem Ortstermin mit BRK-Kreisgeschäftsführer Manfred Aschenbrenner und Führungskräften des Kreisverbands erläutert.
Sie sind nach einer Tagung in Lam in den Heckenweg gekommen, um sich über das Vorhaben zu informieren. „Wir haben ein großes Projekt vor – ein Projekt, das in der heutigen Zeit supernotwendig ist“, sagt Niedermayer und freut sich, „nach einer langen Zeit der Genehmigungen so weit zu sein“.
Rund 3,5 Millionen Euro lässt sich die Gemeinde die Idee einer Senioren-WG kosten. „Das geht auch nur, wenn du schuldenfrei bist“, bekräftigt der Bürgermeister, nach dessen Angaben Rimbach eine hohe Förderung erhält. 1,2 Millionen Euro fließen dem Ort vom Amt für Ländliche Entwicklung zu. Darüber hinaus sei das Vorhaben komplett ins KfW-Förderprogramm aufgenommen worden. Mit Blick auf den Mietpreis bekräftigt Niedermayer daher: „Wir wollen, dass das Ganze bezahlbar ist für die Bürger und wollen kein Geld verdienen.“
Elektro-Ladesäule vor dem Haus
Bei einem Rundgang mit den BRK-Vertretern lobt das Gemeindeoberhaupt nicht zuletzt die Zimmeraufteilung. Alle zwölf Wohneinheiten werden Balkon oder Terrasse haben, dazu kommen eine große Gemeinschaftsküche und Aufenthaltsräume, die sich die Bewohner ebenfalls teilen – zum Spielen, Ratschen und gemütlichen Beisammensein. Im Keller sind weitere Freizeit- und Hobbyräume geplant. Vor dem Haus werden zwölf Parkplätze und eine Elektro-Ladesäule errichtet.
„Das i-Tüpfelchen ist die Arztpraxis“, meint Manfred Aschenbrenner. Sie werte das Konzept ungemein auf. Überhaupt passe die Immobilie perfekt für eine solche WG. „Von der Planung her ist das eine runde Sache“, sagt der Kreisgeschäftsführer. Und: Auch der Bedarf sei gegeben. Das BRK stehe bereit, die Räume mit Leben zu füllen und freue sich auf die Zusammenarbeit mit der Gemeinde.
Pflegegrade zwischen eins und vier
Wie Yvonne Luithardt, die Leiterin der Ambulanten Dienste, erläutert, wird der BRK-Kreisverband für den Betrieb der Senioren-Wohngemeinschaft in Rimbach etwa zehn Mitarbeiter einstellen. Sie werden sich – bei den Schichtzeiten sei das BRK „komplett flexibel“ – um die zwölf Bewohner kümmern, deren Pflegegrad sich zwischen den Stufen eins und vier bewege.
„Wir brauchen Personal. Man kann sich ab sofort bei uns bewerben“, zeigen Luithardt und Aschenbrenner auf, nach deren Worten für die neue Einrichtung Pflegefachkräfte genauso gesucht werden wie Pflegehilfs- oder Hauswirtschaftskräfte. Auch ungelernte Kräfte könnten sich beim Roten Kreuz bewerben.
Wichtig sei vor allem Empathiefähigkeit. Außerdem gehe es darum, offen zu sein und einen guten Zugang zu den Menschen zu haben. „Wir gehen immer nach dem, was die Bewohner von uns wollen, das sollte auch den Mitarbeitern bewusst sein“, verdeutlicht Luithardt die besondere Konzeption der Senioren-WG.