Die Fahr- und Einsatzzeiten nehmen deutlich zu
„Die Gesellschaft hat sich verändert – gerade in puncto Erwartungshaltung“, stellte Wachleiter Reinhold Humbs beim Weihnachtsbesuch der SPD-Bundestagsabgeordneten Marianne Schieder in Roding fest. Immer häufiger werde der Rettungsdienst zu Einsätzen gerufen, „bei denen kein Notfallrettungsmittel notwendig“ und nach seiner Darstellung ein Besuch beim Hausarzt ausreichend wäre.
Von Frank Betthausen
Roding. Nicht immer braucht es einen offiziellen Brief an die Politik, um sich über Themen auszutauschen. Viele Botschaften lassen sich auch im persönlichen Gespräch transportieren. Genau aus diesem Grund, das machte sie am Dienstag deutlich, schätzt die SPD-Bundestagsabgeordnete Marianne Schieder die Weihnachts- und Neujahrsbesuche bei den Blaulicht-Organisationen. Bei ihrem Zwischenstopp an der BRK-Rettungswache in Roding ließ sie sich zusammen mit Kreis- und Stadträtin Renate Hecht sowie dem Landtagskandidaten Steve Brachwitz von Wachleiter Reinhold Humbs die drängendsten Sorgen und Nöte der Rettungsdienst-Kollegen in diesen Dezembertagen schildern.
„Die Gesellschaft hat sich verändert – gerade in puncto Erwartungshaltung“, stellte Humbs bei der Unterredung fest. Immer häufiger, meinte er, werde der Rettungsdienst zu Einsätzen gerufen, „bei denen kein Notfallrettungsmittel notwendig“ und nach seiner Darstellung ein Besuch beim Hausarzt ausreichend wäre.
In Verbindung mit anderen Faktoren führe das zu einer „Kettenreaktion“. Die Zahl der Patienten steige, die Entfernung, die zu bestimmten Krankenhäusern zurückgelegt werden müsse, werde immer größer – und so ergäben sich unter dem Strich längere Fahr- und Einsatzzeiten.
Schieder versprach, sich den Fällen widmen zu wollen, in denen der Rettungsdienst als Ersatz für die hausärztliche Versorgung herangezogen werde. „Das nehme ich mit – und das werde ich auch besprechen mit der Kassenärztlichen Vereinigung“, kündigte sie an.
Den Einsatzkräften des BRK – egal, ob sie im Haupt- oder im Ehrenamt tätig seien – dankte sie vor den Festtagen für ihre Arbeit, „die uns allen zugutekommt“.