Die Further Bergwacht hat einen neuen Ehrenbereitschaftsleiter
Die hohe Auszeichnung für Klaus Schuhmann haben die Bergretter in der Drachenstichstadt in ihrer mehr als 80-jährigen Geschichte erst zum dritten Mal vergeben. Auch Burghard Lang, Karl Beck und Herbert Boxhorn freuten sich über eine besondere Würdigung ihrer jahrzehntelangen Arbeit.
Von Frank Betthausen
Furth im Wald. Wer sich über so lange Zeit hinweg in dieser Weise ehrenamtlich engagiert, der hat sich eine Würdigung seiner Arbeit, wie sie vier langjährige Aktive der Bergwacht-Bereitschaft Furth im Wald erfahren haben, mehr als verdient. Bei einem Ehrenabend zeichneten Bereitschaftsleiter Dominik Schönberger und seine Stellvertreter Andrea Winklmüller sowie Georg Hofstetter die Mitglieder Burghard Lang, Karl Beck, Herbert Boxhorn und Klaus Schuhmann aus.
Die höchste Anerkennung erhielt Schuhmann, den die Bergretter zu ihrem Ehrenbereitschaftsleiter ernannten. Dies kam in dieser Form überhaupt erst zum dritten Mal in der mehr als 80-jährigen Geschichte der Further Bergwacht vor. Schuhmann, der seit 2013 Ehrenmitglied ist, war im März 1985 zum Nachfolger des mittlerweile verstorbenen langjährigen Ehrenbereitschaftsleiters Helmut Hörmann gewählt worden. „Von 1985 bis 1994 übte Klaus das Amt des Bereitschaftsleiters mit großem Erfolg aus“, betonte Dominik Schönberger in seiner Laudatio.
Er setzte sich von Anfang an für das Gerätehaus ein
Von Anfang an habe sich Schuhmann für den Bau des Gerätehauses am Sagweg durch den Bergwacht-Förderverein eingesetzt, dessen Vorsitzender er war. Daneben förderte er laut Schönberger die Sanierung der Hütten und den Ausbau der Rettungsstelle am Skilift Voithenberg. Seine 60 Jahre währende Arbeit in der Bergwacht, für die er bei der Zusammenkunft ebenfalls ausgezeichnet wurde, habe er jedoch schwerpunktmäßig der Aus- und Weiterbildung gewidmet.
Schuhmann wirkte als Ausbilder der Bereitschaft und Instruktor für die Gebirgs-Sanitätsausbildung im damaligen Bergwachtabschnitt Bayerwald sowie als San- und Fernmeldeausbilder in der Lehrgruppe des BRK-Bezirksverbands Niederbayern/Oberpfalz. „Nicht zuletzt hatte er für den Naturschutz immer ein offenes Ohr“, erklärte Schönberger. Mit dem Wegfall des Eisernen Vorhangs habe Schuhmann die Öffnung des Wanderwegenetzes über die grünen Grenzübergänge Richtung Čerchov unterstützt.
Herbert Boxhorn, der 1985 als Bergwachtmann in die Bereitschaft Furth im Wald eingetreten war, ernannten Schönberger, Winklmüller und Hofstetter an dem Abend zum Ehrenmitglied. „Seit dem ersten Tag leistet er ohne Einschränkung ehrenamtlich Dienst in der Bergrettung und im Naturschutz“, betonte der Bereitschaftsleiter.
Die Kameraden schätzen seine humorvolle Art
Dabei sei Boxhorn ein Mann für alle Fälle. Egal, ob es die Holzaktionen an der Dieberg- und der Roberthütte, die Pflege der Wanderwege rund um den Dieberg oder Umbau- und Renovierungsarbeiten am Gerätehaus seien: Der Geehrte sei bei allen Arbeitseinsätzen mit von der Partie. „Beim Bergfest bringt er die nötige Portion Würze mit, wenn es gilt, das Grillfleisch für die Gäste zu klopfen und zuzubereiten“, erklärte Schönberger. Boxhorn werde für seine ruhige, humorvolle Art sehr geschätzt. Der Kamerad sei bei Jung und Alt beliebt.
Für 60 Jahre Bergwachtdienst ehrte die Bergretter-Gemeinschaft aus der Drachenstichstadt Karl Beck, der sich ab 1961 als Bergwachtmann in Dienst nehmen ließ. Wie Boxhorn verschrieb er sich mit Leidenschaft der Bergrettung und dem Naturschutz. Für seine Verdienste hatten ihn die Verantwortlichen bereits vor geraumer Zeit zum Ehrenmitglied ernannt.
Zu seinen Aufgaben gehörte in früheren Jahren die Wartung des Fuhrparks. „Bis heute ist er eine äußerst wichtige Stütze beim Unterhalt der Bergwacht-Stützpunkte – besonders der Roberthütte“, wie Schönberger festhielt. Auch beim Bergfest stehe Beck der Bereitschaft mit Rat und Tat zur Seite.
Ein Herzensanliegen ist ihm der Naturschutz
Über eine Auszeichnung für 50 Jahre Bergwachtdienst freute sich bei der Versammlung Burghard Lang, dem ebenfalls schon vor Jahren die Ehrenmitgliedschaft verliehen worden war. Er hatte seine ehrenamtliche Tätigkeit als Bergwachtmann 1970 aufgenommen. Zu seinen Aufgaben gehörte über lange Zeit hinweg unter anderem die Pressearbeit der Bereitschaft.
Ein Herzensanliegen ist ihm jedoch, wie Schönberger betonte, von Beginn an der Naturschutz. „Burghard Lang ist der Naturschutzleitfaden der Bergwacht Bayern zu verdanken, an dem er maßgeblich beteiligt war und der bis heute nichts an Bedeutung verloren hat“, erklärte der Bereitschaftsleiter.
Nur durch das Engagement Langs sowie seine Verbindungen zum Landesbund für Vogelschutz und zum Bund Naturschutz sei der Umweltschutzpreis des Landkreises bereits zweimal an die Bereitschaft vergeben worden. „Und Burghard kann die Aktiven immer noch mit Ideen und Tatendrang für Aktionen und die Ausbildung begeistern“, freute sich Schönberger, der abschließend daran erinnerte, dass Lang vor 26 Jahren an der Gründung der Bergwacht-Jugendgruppe beteiligt war.