Egal, was passiert: Die Ersthelfer sind schon da
„Der Schulsanitätsdienst und der Juniorhelfer sind ein ganz, ganz wichtiger Baustein für unsere Gesellschaft“, meint Arnschwangs Schulleiter Hubert Lauerer. Am Mittwoch unterzeichnete er einen Kooperationsvertrag mit dem BRK-Kreisverband Cham. 18 frischgebackene Schulsanitäter freuten sich über ihre Urkunden.
Von Frank Betthausen
Arnschwang. Schulleiter Hubert Lauerer sprach von einem Titel, auf den die Kinder stolz sein dürften. Und Dr. Hans Schneider, 1. stellvertretender BRK-Kreisvorsitzender, meinte vor seinen jungen Zuhörern: „Was Ihr heute feiern dürft, ist eine ganz große Sache!“ 18 Viertklässler der Grundschule Arnschwang dürfen sich seit Mittwoch und der Übergabe ihrer Urkunden durch das Rote Kreuz offiziell Juniorhelfer nennen.
Darüber hinaus unterzeichneten Lauerer und Kooperationslehrerin Simone Schreiner gemeinsam mit Schneider und Sabine Rackl, stellvertretende Leiterin der Jugendarbeit beim BRK-Kreisverband, bei einer kleinen Feierstunde eine Kooperationsvereinbarung. Mit den Unterschriften verfügt die Grundschule Arnschwang ab sofort über einen Schulsanitätsdienst des Jugendrotkreuzes. Es ist der 19. seiner Art im Kreisverband Cham und der siebte an einer Grundschule.
Eine Minute kann entscheidend sein
Schule, sagte Rektor Lauerer in seiner Begrüßung und zog eine Parallele zum Lebensalltag, funktioniere nur, wenn es Leute gebe, die sich über die Maßen einbrächten und engagierten. „Der Schulsanitätsdienst und der Juniorhelfer sind ein ganz, ganz wichtiger Baustein für unsere Gesellschaft“, betonte er.
Dr. Hans Schneider zeigte den Kindern auf, wie wichtig es sei, „ganz nah“ bei den Menschen zu sein, die irgendwann einmal auf ihre Hilfe angewiesen sein könnten. „Ihr als Helfer seid schon vor Ort, bevor überhaupt etwas passiert ist“, umriss er das Konzept des Schulsanitätsdiensts. Eine Minute oder zwei könnten später einmal darüber entscheiden, ob ein Patient „gut davonkommt mit dem Leben oder nicht“.
Eine Kerbe, in die auch Referatsleiter Stefan Raab von der BRK-Kreisgeschäftsstelle in Cham hieb. „Ihr seid das erste Glied der Rettungskette“, sagte der Schulsanitätsdienst-Beauftragte an die Adresse der Viertklässler, die ihre Zertifikate und ihre Befähigung als „Juniorhelfer“ in wenigen Wochen auch an ihre weiterführenden Schulen mitnehmen dürfen. Lehrgangsleiterin Sabine Rackl hatte die Kinder auf ihre Tätigkeit vorbereitet – nicht zuletzt mit einem Praxistag am Mittwoch.
Während Raab den Jungen und Mädchen die Möglichkeit aufzeigte, sich neben dem Einsatz im Schulsanitätsdienst auch beim Jugendrotkreuz zu engagieren, ging stellvertretender Kreisgeschäftsführer Dominik Lommer noch weiter. „Ich hoffe, dass der eine oder andere von Euch auf den Geschmack kommt“, sagte der Ehrengast aus Cham, der auch Rettungsdienstleiter ist.
"Ihr habt etwas fürs Leben gelernt"
Dem potenziellen Notfallsanitäter-Nachwuchs empfahl Lommer in Arnschwang augenzwinkernd, ihn nach erfolgreich absolvierter Schullaufbahn anzurufen. „Dann sehen wir uns in zehn Jahren vielleicht wieder“, meinte er – und erinnerte die Gäste der Feierstunde nach den zurückliegenden Corona-Monaten daran, „dass die sozialen Berufe mit die wichtigsten sind“.
Ehe die frischgebackenen Schulsanitäter aus den Händen der Rot-Kreuz-Vertreter ihre Erstausstattung, darunter neongelbe Westen, erhielten, machte ihnen auch Bürgermeister Michael Multerer klar, wie wichtig ihr erworbenes Wissen sei. „Ihr habt etwas fürs Leben gelernt – und nicht nur für die Schule“, befand das Gemeindeoberhaupt.