Einmal zum Blutspenden – und dabei zweimal Schwerkranken helfen
Der BRK-Kreisverband weist auf die Bedeutung der Stammzellenspende hin und unterstützt mit seinen Ehrenamtlichen ab sofort offensiv die Stiftung AKB (Aktion Knochenmarkspende Bayern). Jeder, der sich in körperlich guter, gesunder Verfassung befindet und zwischen 17 und 45 Jahre alt ist, kann sich im Landkreis Cham parallel zur Blutspende typisieren lassen.
Von Frank Betthausen
Cham. Zum Weltblutspendetag an diesem Montag (14. Juni) hat der BRK-Kreisverband Cham eine besondere Initiative vorgestellt. Ehrenamtliche Aktive werden in Zukunft bei den Terminen in der Region Blutspender offensiv auf das Thema Stammzellenspende ansprechen. Dazu steht ihnen ab sofort ein Spezialkoffer mit Informationsmaterial der Stiftung AKB (Aktion Knochenmarkspende Bayern) zum Thema Stammzell- beziehungsweise Knochenmarkspende zur Verfügung.
Wer möchte, sich in körperlich guter, gesunder Verfassung befindet und zwischen 17 und 45 Jahre alt ist, kann sich auch im Landkreis parallel zur Blutspende als Stammzellspender typisieren lassen. In diesen Tagen ist der Bedarf besonders groß, weshalb der Kreisverband die Werbetrommel für die AKB rührt. Mit der Stiftung hat der BRK-Blutspendedienst einen Kooperationsvertrag geschlossen. „Durch Corona fehlen aktuell 20 000 Stammzellenspender für Leukämiepatienten“, verdeutlicht BRK-Referatsleiter Stefan Raab vom Kreisverband Cham die Lage.
Ein Extra-Röhrchen für die Typisierung
Mit seinem Team aus dem Ehrenamt möchte er in nächster Zeit möglichst viele Menschen auf die Bedeutung der Stammzellenspende hinweisen, die bis zum vollendeten 60. Lebensjahr möglich ist. „Eine Knochenmarkspende“, heißt es in einem Flyer der AKB, „hat nichts mit dem Rückenmark zu tun. Die Stammzellen werden aus dem Beckenkamm, also Hüftknochen, entnommen.“ Bei der Peripheren Blutstammzellspende werden sie dagegen direkt aus dem zirkulierenden Blut gewonnen.
Raabs Mitarbeiter übergeben Interessierten künftig in Zusammenarbeit mit der Stiftung entweder eine Tüte mit Materialien, über die direkt bei der Blutspende ein Extra-Röhrchen zur Typisierung mit abgenommen werden kann. Oder: Sie händigen den Blutspendern ein Lebensretter-Set aus. Es enthält einen Mundschleimhauttupfer, den der potenzielle Stammzellspender zu Hause selbst verwenden kann, sowie ein Set, über das sich die Person zu einem späteren Zeitpunkt vom Hausarzt Blut abnehmen lassen kann.
"Es ist Luft nach oben"
BRK-Präsident und Kreisvorsitzender Theo Zeller warb aus Anlass des Weltblutspendetags und der Weltblutspendewoche für die Stammzellspende und rief zur Unterstützung der AKB-Aktion auf. Einen großen Dank richtete er an alle Helfer, die sowohl diese Initiative als auch die rund 80 Blutspende-Termine ermöglichen, die das BRK heuer im Landkreis plant. „In dieser Breite könnte das gar nicht umgesetzt werden, wenn wir unsere Ehrenamtlichen nicht hätten“, sagte er.
Was die Blutspende-Bereitschaft betreffe, sei in Bayern nach wie vor Luft nach oben – gerade in Pandemie-Zeiten. „Wir brauchen weiterhin dringend Blutspender“, bekräftigte Zellner und richtete einen besonderen Appell an die junge Bevölkerung. „Das ist ein ehrenamtlicher Beitrag, den jeder bringen kann – ein Beitrag, der Gesundheit erhält und Leben rettet“, betonte er.