„Helfer in der Pflege: Teilnehmer stoßen auf Zertifikate an
In Corona-Zeiten war große Flexibilität gefragt: Daran erinnerte Ausbilderin Helene Filimon beim Kursabschluss am Mittwochabend in Cham. „Pflege ist Teamarbeit“, betonte Referatsleiter Stefan Raab und appellierte an die Absolventen, sich ihre Kraft zu erhalten und „die Wichtigkeit dieser Tätigkeit" nach außen zu tragen.
Von Frank Betthausen
Cham. Das Gläschen in Ehren hatten sie sich am Ende alle redlich verdient: Acht Frauen und zwei Männer haben am Mittwochabend im Rotkreuzhaus in der Tiergartenstraße ihre Zertifikate als frisch gebackene Helfer in der Pflege entgegengenommen – und erleichtert darauf angestoßen. Der Lehrgang, an den ein Basiskurs zum Betreuungsassistenten gekoppelt ist, war der 76., den der BRK-Kreisverband in dieser Form angeboten hatte.
Die Ausbildung liefert die Basisqualifikation in der Pflege und Betreuung und ermöglicht weitere Wege in dieser Branche oder den Wiedereinstieg ins Berufsleben, wie Referatsleiter Stefan Raab und Ausbilderin Helene Filimon bei einer Feierstunde aufzeigten. Wegen des Pandemie-Geschehens fand sie in einem kleineren Rahmen statt als üblich. „Wir möchten euch dennoch wahnsinnig viel Wertschätzung mit auf den Weg geben“, sagte Raab, der den erfolgreichen Absolventen auch im Namen von Kreisgeschäftsführer Manfred Aschenbrenner gratulierte.
"Eine erfüllende Berufung"
Als gelernter Krankenpfleger wisse er, wie belastend der Pflegeberuf sein könne – „aber auch wie unheimlich erfüllend diese Berufung sein kann“. Längst nicht jeder sei für diese Tätigkeit geeignet. „Pflege ist Teamarbeit“, betonte Raab und appellierte an die Teilnehmer, sich ihre Kraft zu erhalten und „die Wichtigkeit dieser Tätigkeit“ nach außen zu tragen. „Jeder Tag ist neu. Das ist keine monotone Arbeit, keine Fließbandarbeit. Das macht aber auch den Reiz aus“, meinte der Referatsleiter.
Dankesworte richtete er am Mittwoch nicht nur an die acht Frauen und zwei Männer, die durch Corona in diesem Lehrgang „so flexibel sein mussten wie selten jemand“. Er erwähnte lobend auch die Josef-Stanglmeier-Stiftung, die das BRK seit langer Zeit unterstütze und dafür sorge, dass Kurse wie dieser zu moderaten Preisen angeboten werden könnten.
Rund 1500 Teilnehmer seien seit 1979 im BRK-Kreisverband als Helfer in der Pflege ausgebildet worden und hätten so den Einstieg in einen neuen Beruf geschafft – wobei die heutigen Lehrgänge nach seinen Angaben aus der früheren Schwesternhelferinnen-Ausbildung hervorgingen.
Schwierige Hürden genommen
Helene Filimon erinnerte an die „schwierigen Hürden“ des Online-Unterrichts, den ihre Schüler seit dem Kursbeginn am 3. März gemeistert hätten. Nur einmal – während des Erste-Hilfe-Kurses im April – hätten sich die Teilnehmer persönlich gesehen. „Und es war trotzdem so, als würdet ihr euch schon immer kennen“, freute sie sich.
Filimon dankte insbesondere den Altenpflege-Einrichtungen im Landkreis, die den angehenden Pflegehelfern trotz der schwierigen Corona-Situation Praktika ermöglicht hatten. „Was wir uns aus diesen Lehrgängen heraus immer wünschen“, sagte sie und brach wie Raab eine Lanze für den Pflegeberuf, der so dringend gebraucht werde, „ist, dass jemand noch die Fachkraftausbildung draufsetzt.“
Heike Engl-Blasini dankte vor der Übergabe der Zertifikate Helene Filimon im Namen der Teilnehmer „mit einer Eins mit Stern für die super Organisation“. Gemeinsam mit Nicole Raab überreichte sie der Kursleiterin einen Präsentkorb.
Nächster Lehrgang ab September
- Aufbaukurs: An den Pflegehelfer-Lehrgang, der am Mittwoch seinen Abschluss fand, schließt ab Montag, 28. Juni, der Aufbaukurs zum Betreuungsassistenten an. Über ihn erlangen die Teilnehmer die Qualifikation, im Bereich der Seniorenheime in der Betreuung mitzuarbeiten.
- Anmeldungen: Der nächste BRK-Lehrgang „Helfer in der Pflege“ mit dem Basiskurs zum Betreuungsassistenten startet am Montag, 13. September. Nachfragen beziehungsweise Anmeldungen sind bei Helene Filimon unter der Telefonnummer (0 997 1) 85 00 85 25 oder per E-Mail unter filimon(at)kvcham.brk.de möglich.