Hilfe für die Helfer: Info-Abend für alle Mobilen Retter aus der Region
Winfried Weber, Einsatzleiter der Krisenintervention und Notfallseelsorge im Landkreis Cham, informiert die ehrenamtlichen Projekt-Aktiven am 5. Mai zu den Themen Resilienz, Selbstwahrnehmung und Stressbewältigung beziehungsweise zum Umgang mit belastenden Einsatzsituationen.
Von Frank Betthausen
Cham. Die Ende Januar gestartete Initiative Mobile Retter, bei der Ersthelfer über eine Handy-App zu Menschen mit einem Herz-Kreislauf-Stillstand gelotst werden, um noch vor dem Rettungsdienst Erste Hilfe leisten zu können, ist im Landkreis Cham mit viel Schwung angelaufen. In einem Zwischenfazit zu der von der Vereinigung Mobile Retter Cham-Neumarkt-Regensburg getragenen Aktion äußerten sich BRK-Rettungsdienstleiter Dominik Lommer und Projekt-Koordinator Fabian Seebauer sehr zufrieden mit den Zahlen.
Bis zum 25. April hatten sich im Landkreis 225 Personen für die besondere Form der Nachbarschaftshilfe registrieren lassen. „Das ist eine beachtliche Entwicklung“, sagte Seebauer bei einem Treffen in Cham, bei dem er mit Lommer und Winfried Weber, dem Einsatzleiter der Krisenintervention und Notfallseelsorge, einen wichtigen Termin vorstellte.
Eine bessere Selbsteinschätzung als Ziel
Am Freitag, dem 5. Mai, wird Weber allen Mobilen Rettern ab 19 Uhr in der Stadthalle Cham rund zwei Stunden lang als Referent zu den Themen Resilienz, Selbstwahrnehmung und Stressbewältigung beziehungsweise zum Umgang mit belastenden Einsatzsituationen zur Verfügung stehen. Das Angebot richtet sich auch an neue Interessenten sowie Ehrenamtliche aus Regensburg und Neumarkt. „Ziel ist es, sich besser einzuschätzen und dass man mit Stressfaktoren umzugehen weiß“, kündigte Weber an.
Dominik Lommer sieht in dem Info-Abend und in der Kooperation mit dem Kriseninterventionsteam des Landkreises „einen enorm wertvollen Teil der Präventionsarbeit“, wie es in einer Pressemitteilung des BRK-Kreisverbands heißt. „Wir wollen den Leuten bewusst machen, was emotional auf sie zukommt, wenn sie zu einer Reanimation alarmiert werden“, sagte er. Denn: „Die Wahrscheinlichkeit, auf dem Dorf zu jemandem zu fahren, den man kennt, ist groß.“
Wie Fabian Seebauer aufzeigte, richtet sich das Projekt Mobile Retter nicht an Laien, sondern an Personen mit nachgewiesenen Kenntnissen in Herz-Lungen-Wiederbelebung. Dazu zählen unter anderem Pflegekräfte, Ärzte, Rettungsdienstmitarbeiter, Rettungsschwimmer, Medizinische Fachangestellte, betriebliche Ersthelfer oder Polizeibeamte.
Dritter Helfer rückt mit Defibrillator aus
Seit gut einem Monat finden nach seinen Worten bei den Einsätzen der Ersthelfer auch Defibrillatoren – 141 registrierte Standorte gibt es aktuell im gesamten Projektgebiet – Verwendung. In der Praxis bedeutet das, dass zusätzlich zu den beiden üblicherweise alarmierten Mobilen Rettern im Idealfall eine dritte Person ausrückt, die das Gerät mitbringt.
Um mit einer groben Teilnehmerzahl planen zu können, bitten Seebauer und Lommer um eine unverbindliche Anmeldung für die Präventionsveranstaltung am 5. Mai unter dem Link http://www.anmeldung.brkcham.bayern. Fragen zum Projekt können per Mail jederzeit unter der Adresse mobile.retter(at)brkcham.bayern an die Verantwortlichen gerichtet werden.