Julian Preidls Appell: „Hauptsache, es geht etwas vorwärts”
Der neue Landtagsabgeordnete der Freien Wähler stattet dem BRK seinen Antrittsbesuch ab und wirbt in der Politik um volle Unterstützung für das Ehrenamt. Kreisgeschäftsführer Manfred Aschenbrenner stellt dem Gast „seinen“ Kreisverband vor und beschreibt ihm den „erfreulichen Zuwachs“ im Bereich der Kindertagesstätten. „Wir haben keinen Personalmangel und haben hier ein gutes Standing.“
Von Frank Betthausen
Cham. Als „wichtigen Kitt für die Gesellschaft“ hat der im Herbst erstmals in den Landtag gewählte Abgeordnete Julian Preidl das Rote Kreuz bezeichnet. Bei seinem Antrittsbesuch in der BRK-Kreisgeschäftsstelle in Cham bezog der Freie Wähler aus Bad Kötzting sein Statement „nicht zuletzt auf die enorme Unterstützung durch das Ehrenamt“ und die regionale Verwurzelung, die sich über Jahrzehnte aufgebaut habe.
„Das BRK spielt eine ganz wichtige, entscheidende Rolle und ist sehr breit aufgestellt – von der Notfallversorgung bis hin zur Pflege und Prävention, etwa durch seine Kursangebote“, sagte Preidl bei einem Kennenlerngespräch mit BRK-Kreisgeschäftsführer Manfred Aschenbrenner und BRK-Katastrophenschutzleiter Tobias Muhr.
Die Zusammenarbeit zwischen der Politik und dem Sozialverband bezeichnete der Bad Kötztinger, der in München unter anderem im Sozialausschuss tätig ist, als „extrem wertvoll“, da es in irgendeinem Bereich immer Optimierungsbedarf gebe.
Für ihn eines der „essenziellen Themen“
„Es ist wichtig, dass man ständig miteinander im guten Austausch bleibt und von der Basis hört, wo der Schuh drückt – und das sage ich absolut überparteilich. Hauptsache, es geht etwas vorwärts“, bekräftigte der Landespolitiker.
Die Politik sei das den Menschen, die sich leidenschaftlich in ihrer Freizeit engagierten – im Sanitätsdienst bei Sportveranstaltungen genauso wie in der Ersten Hilfe – schuldig. „Es ist eines der essenziellen Themen in unserer Gesellschaft, um die sich Politik kümmern muss“, meinte er.
Manfred Aschenbrenner stellte dem Gast zusammen mit Muhr den BRK-Kreisverband vor und strich wie Preidl den Wert freiwilliger Leistungen heraus. „Wir leben aus dem Ehrenamt heraus“, sagte er. Das gelte für das Engagement der mehr als 3000 Aktiven im Bereich der Gemeinschaften ebenso wie für den Kreisvorstand.
Boom bei den Kindertagesstätten
In „einer gewinnbringenden Kombination“ mit mittlerweile rund 700 hauptamtlich Beschäftigten habe sich das BRK bei einem Haushaltsvolumen von knapp 40 Millionen Euro pro Jahr zu einem bedeutenden Arbeitgeber in der Region entwickelt.
Als ein „immer wichtigeres Standbein“ nannte der Kreisgeschäftsführer den „erfreulichen Zuwachs“ bei den Kindertagesstätten in den vergangenen zwei Jahren. „Wir haben keinen Personalmangel und haben hier ein gutes Standing“, freute sich Aschenbrenner.
Zum 1. September kämen – die Gespräche liefen derzeit – noch einmal bis zu drei neue Kinderkrippen hinzu; darunter die Ausweichlösung für die Erweiterung der Wiltinger Pusteblume im alten Schulgebäude in Sattelpeilnstein.
„Wir arbeiten gut mit den Kommunen zusammen, was das Thema betrifft“, betonte Aschenbrenner, der darüber hinaus darauf verwies, „wie unheimlich gut“ dem BRK Cham die boomenden Schulsanitätsdienste und die Jugendrotkreuz-Arbeit täten.
Besuch in Furth im Wald ins Auge gefasst
Eine erfreuliche Entwicklung sei auch im Bereich der Pflege zu verzeichnen. So gehe beim Kreisverband in diesen Tagen mit Arnschwang eine zweite Senioren-Wohngemeinschaft in Betrieb. Die dritte öffne in Rimbach ihre Pforten.
Breiteren Raum nahm bei dem Gespräch mit dem Abgeordneten die Arbeit des Grenzüberschreitenden Rettungsdienstes ein, die seit 2016 vom Rettungszentrum Furth im Wald aus koordiniert wird. Anfang Dezember hatte der Begleitausschuss für die INTERREG-Projekte grünes Licht für ein vom BRK Cham beantragtes Digitalisierungs-Projekt gegeben.
Mit dem Vorhaben soll in den nächsten drei Jahren die Kooperation mit dem Rettungsdienst der Region Pilsen über das Tagesgeschäft hinaus weiterentwickelt werden – beispielsweise über eine zweisprachige Einsatzdokumentation, den Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Kommunikation oder den Wissenstransfer in Form von Praktika und Übungen.
Julian Preidl strich den Stellenwert des Grenzüberschreitenden Rettungsdienstes heraus und regte an, einmal mit seinem Amberger Abgeordneten-Kollegen Bernhard Heinisch, Mitglied im Innenausschuss des Landtags, zu einem Besichtigungstermin in Furth im Wald vorbeizukommen.