Mit dem neuen Subaru sicher und schnell an die Einsatzstelle
Die Aktiven der BRK-Bereitschaft Helfer vor Ort Arrach blicken auf ihr 15-jähriges Wirken mit 1200 Einsätzen zurück und freuen sich über ein topmodernes Fahrzeug.
Von Regina Pfeffer
Arrach. Die BRK-Bereitschaft Helfer vor Ort (HvO) Arrach hat ihr 15-jähriges Bestehen und die Segnung ihres neuen Einsatzfahrzeuges gefeiert. Den Subaru hatten die Verantwortlichen durch Spenden und mit viel Fleiß finanziert.
Fördervereinsvorsitzender Michael Stahl unternahm bei der Feierstunde an der Unterkunft in der Engelshütter Straße in Haibühl eine ausführliche geschichtliche Rückblende.
Im Januar 2009 traf sich ein Arbeitskreis – bestehend aus dem damaligen Bürgermeister Sepp Schmid, Alexander Engl (DLRG), Franz Marchl (BRK), Maria und Ralf Schönfeld (Wasserwacht) sowie Michael Stahl (FFW) – mit dem Ziel, das therapiefreie Intervall bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes in der Gemeinde Arrach zu verbessern. Das Herzensanliegen war es, eine BRK-Bereitschaft zu gründen.
Feuerwehren und Kommune sprangen in die Bresche
„Der Rahmen war geschaffen“, sagte Stahl. Die beiden Feuerwehren stellten ihre Räume zur Verfügung, und auch die Kommune sprang in die Bresche und finanzierte die Ausstattung sowie das erste Einsatzfahrzeug.
Allen war jedoch klar, dass dies wieder zurückgezahlt werden soll. Also wurde im Dezember 2009 ein Förderverein gegründet. Bei der Premiere der Arracher Seeweihnacht im selben Jahr wurde das erste Einsatzfahrzeug in Dienst gestellt – mit Hilfe des Autohauses Gogeißl aus Traidersdorf.
Seit dieser Zeit sind die HvO-ler immer erreichbar und haben bereits 1200 Einsätze in ihrem Zuständigkeitsbereich absolviert.
Die Segnung des neuen Einsatzfahrzeuges nahm am Wochenende Pfarrer Ambros Trummer vor. Er legte seinen Ausführungen die Lesungsgeschichte vom barmherzigen Samariter zugrunde. Mit dem Fahrzeug und seiner Besatzung verknüpften sich Hoffen, Vertrauen, Erleichterung und Hilfe.
„Wichtiger als das Fahrzeug sind die Menschen“
„Sie sind unendlich wichtig und hilfreich diese Einsatz- und Rettungsfahrzeuge. Wenn wir dieses Auto jetzt segnen, dann ist das keine Zauberei oder Magie, sondern die Bitte an den ewigen Gott, der über uns ist, dass es schnell genug kommen kann und andere damit gerettet werden können“, sagte Trummer.
In diesem Vertrauen sprach er das Segensgebet und besprengte das Fahrzeug mit Weihwasser und Weihrauch. Es folgten Fürbitten und ein gemeinsames Vaterunser. „Wichtiger als das Fahrzeug sind jedoch die Menschen“, befand der Pfarrer beim Schlusssegen.
Die Dankesworte von Michael Stahl schlossen vor allem die aktive Truppe mit ein. Dies seien Menschen aus der Gemeinde, die ein Herz hätten für ihre Mitbürger, die mehr leisteten als ihre bürgerlichen Pflichten, die sich in ihrer Freizeit ausbilden ließen und Einsätze übernähmen, die nicht leicht seien und seelische Spuren hinterließen. „Oft haben Sekunden über Leben und Tod entschieden“, sagte Stahl.
Dazu kämen diverse Sanitätsdienste. Der Förderverein habe tausende von Euros gesammelt, um finanzielle Mittel bereitzustellen. Sein Dank galt auch der Gemeinde, die große Teile des Fahrzeugunterhalts übernehme, und dem BRK-Kreisverband Cham für das Einsatz-Navi.
Lob für die reibungslose Zusammenarbeit
An Geschäftsleiterin Christiane Schwarz vom Hotel Herzog Heinrich überreichte er ein Präsent für die Unterstellung des Fahrzeuges. Auch Banken, Vereine und Funktionäre sowie Privatspender hätten dazu beigetragen, dass diese wichtige Säule im Notfallsystem so reibungslos funktioniere. Im Namen von Landrat Franz Löffler überreichte Stahl eine Spende.
Bürgermeister-Stellvertreter Hans Sperl sagte Vergelt’s Gott für die geleistete Arbeit und dankte vor allem jenen, die den Ausrückenden den Rücken freihalten. Stellvertretender Rettungsdienstleiter Tobias Muhr überbrachte die Grüße und Glückwünsche des Kreisverbandes.
Die Zusammenarbeit mit dem Förderverein sei stets reibungslos gewesen und höchst lobenswert. „In den Bereitschaften lebt die Zusammenarbeit und Kameradschaft“, sagte Muhr.
Herausfordernde Situation für die Retter
Der BRK-Vertreter verwies auf die herausfordernde Situation für die Retter, die im Ernstfall zu bekannten und benachbarten Personen in der Region oder im Dorf ausrücken und professionelle Rettung bieten müssten. „Es ist schwierig, einen kühlen Kopf zu bewahren, wenn man die Menschen kennt“, gab er zu bedenken.
Auch Kreisbereitschaftsleiter Norbert Winkler würdigte das Engagement der Helfer vor Ort Arrach für den Dienst am Menschen und wünschte eine unfallfreie Rückkehr aus den Einsätzen.
Nach dem offiziellen Teil wurden einige Spenden übergeben. In würdigem Rahmen! Denn: Vereine und Bürger gaben den Arracher Rettern die Ehre und feierten mit ihnen gemeinsam bei Kaffee, Kuchen, Grillspezialitäten und Barbetrieb bis in die Nacht hinein. Für die passende Musik sorgte Anton Wühr.
900 Euro von Vereinen und Initiativen
500 Euro kamen von der Kleiderkammer Lam, vertreten durch Lydia Gleißner und Heidi Liebl. Das Team aus sechs Frauen öffnet jeden Mittwoch von 10 bis 12 Uhr sowie von 15 bis 17 Uhr seinen Laden in der Arberstraße.
Mit 300 Euro, überreicht durch eine Abordnung mit Vorsitzender Maria Reiner an der Spitze, unterstützte die Frauengemeinschaft St. Wolfgang das segensreiche Tun der Helfer vor Ort. Der Betrag war bei der Kräuterbuschen-Aktion generiert worden.
Erkenntlich zeigte sich auch der CSU-Ortsverband Arrach mit Vorsitzendem Hermann Zapf, der 100 Euro beisteuerte.