Mit Zuversicht aus der Pandemie
Keine Kontakte, keine Treffen, keine Trainings: Corona hat die Kreis-Wasserwacht und die sieben Ortsgruppen im Landkreis Mitglieder gekostet. Doch die Verantwortlichen starten mit neuem Schwung durch. „Wir werden das in naher Zukunft aufholen", kündigte Technischer Leiter Fabian Seebauer bei der Frühjahrssitzung im Hotel am Regenbogen in Cham an. Ein Schwerpunkt der Arbeit liegt 2022 auf der Jugend.
Von Frank Betthausen
Cham. Corona, daraus macht die Vorstandschaft der Kreis-Wasserwacht kein Geheimnis, war für die Ortsgruppen im Landkreis Cham – wie für viele andere Vereine – eine echte Belastungsprobe. „Die Pandemie hat uns in unseren Aktivitäten und in der Bindung zu unseren Leuten geschwächt“, hielt Fabian Seebauer, Technischer Leiter der Kreis-Wasserwacht, bei der Frühjahrssitzung im Hotel am Regenbogen in Cham fest.
Die Folge der wochenlangen Lockdowns, der fehlenden Angebote und der eingeschränkten Kontaktmöglichkeiten: Der Wasserwacht sind einige der mehr als 2800 Mitglieder im Landkreis weggebrochen. Nicht in astronomischen Höhen – aber sie fehlen. Um die Lücken aufzufüllen, werden die Verantwortlichen in den nächsten Wochen ihre Aktivitäten, insbesondere im Jugendbereich, stark hochfahren, wie Seebauer ankündigte.
Lang ersehnte Freiräume
„Wir werden das in naher Zukunft aufholen und neue Mitglieder werben“, gab er sich bei dem Treffen im Kolpinghaus vor den Vorstandsvertretern der sieben Ortsgruppen in der Region, den Leitern der Ausbildungs- und Fachbereiche sowie der Spitze der Kreis-Wasserwacht optimistisch. Auch BRK-Kreisgeschäftsführer Manfred Aschenbrenner nahm an dem Termin teil, der zweimal jährlich stattfindet.
Große Zuversicht schöpfen Seebauer und die Kreisvorstandschaft mit Vorsitzendem Armin Schlüter aus den Corona-Lockerungen der vergangenen Wochen, die den Wasserrettern wieder lang ersehnte Möglichkeiten und Freiräume bieten – vor allem in der Jugend-Förderung. So werden die Ortsgruppen und die Kreis-Wasserwacht heuer verstärkt auf Jugend-Trainings setzen, ihre Naturschutz-Aktivitäten ausbauen sowie Freizeiten und Zeltlager anbieten.
„Wir werden da wieder an Attraktivität gewinnen – dadurch, dass wir wieder die gesamte Bandbreite an Ausbildung anbieten können. Gerade im Bereich Schwimmen und Rettungsschwimmen“, war sich Seebauer sicher.
Jeden Monat interne Fortbildungen
Flankiert werden die Bemühungen von Loti, dem neuen Maskottchen der Wasserwacht Bayern, das über eine Kampagne auch im Landkreis Cham zum Einsatz kommen soll. Das Tierchen, ein Axolotl, hatte bei der Frühjahrssitzung im Hotel am Regenbogen seinen ersten Auftritt.
Die Kreis-Wasserwacht plant 2022 über ihre eigenen Ausbilder nicht nur einen Boots-, sondern auch einen Wasserretter- und einen Tauchkurs. Interne Fortbildungen wird es ebenfalls jeden Monat geben – genauso wie vierwöchentlich stattfindende Treffen zum Thema Unterwasser-Ortung.
Mit Blick auf die Ausstattung sprach der Technische Leiter bei der Sitzung von „einer Reihe wichtiger Beschaffungen, mit denen wir unsere Einsatzbereitschaft sicherstellen“. Wie er erläuterte, war im vergangenen Jahr die Wasserretter-Ausrüstung für die 86 Einsatzkräfte in den Schnelleinsatzgruppen in Cham, Bad Kötzting, Roding und Waldmünchen komplett erneuert worden.
Kreisgeschäftsführer war beeindruckt
Darüber hinaus schaffte die Kreis-Wasserwacht 2021 zwei Komplettsets „Atmen und Sprechen“ an. Über das Funksystem haben ein Taucher unter Wasser und ein Aktiver an Land die Möglichkeit, miteinander zu kommunizieren.
Seebauer und Schlüter nutzten die Versammlung in Cham, um allen aktiven Mitgliedern und den Vorstandschaften der Ortsgruppen in Cham, Roding, Waldmünchen, Bad Kötzting, Lam, Sattelbogen und Falkenstein für die gute Zusammenarbeit „im alles andere als leichten Jahr 2021“ zu danken. Den lobenden Worten für das „beständige ehrenamtliche Engagement“ schloss sich BRK-Kreisgeschäftsführer Manfred Aschenbrenner an.
Er war nach eigenen Worten vor allem davon angetan, welches Nachwuchs-Fundament bei den Wasserrettern vorhanden sei. „Die Zahl junger Aktiver und Führungskräfte ist beeindruckend – sowohl in den Ortsgruppen als auch in der Vorstandschaft der Kreis-Wasserwacht“, betonte er.