Seit 2013 bewahrten sie fast 10 000 Amphibien vor dem Tod
Einsatz am Drachensee: Zum zehnten Mal betreuten Aktive der Bergwacht-Bereitschaft Furth im Wald und Mitglieder der Jugendgruppe über vier Wochen hinweg den Amphibienzaun an der Kreisstraße auf Höhe der Ösbühler Bucht.
Von Burghard Lang
Furth im Wald. Seit Jahren sind sie im Einsatz für den Naturschutz: In den vergangenen vier Wochen waren Mitglieder der Bergwacht-Bereitschaft Furth im Wald wieder täglich am Drachensee unterwegs. Entlang des fast 500 Meter langen Amphibienzauns an der Kreisstraße auf Höhe der Ösbühler Bucht sammelten sie mehr als 600 Erdkröten und Teichmolche aus den Eimern ein.
Die Amphibien waren auf dem Weg von ihrem Winterquartier am Dieberg zu ihrem Laichgewässer im Drachensee. Dabei hätten sie die Kreisstraße mit all ihren Gefahren überqueren müssen. Stattdessen fielen sie in die vom Kreisbauhof vor Ort eingegrabenen 20 Eimer. Jeden Vormittag holten Bergwacht-Aktive die Tiere heraus und brachten sie zu ihrem Laichort.
Es war das zehnte Mal, dass sich elf Männer und Frauen um Bereitschaftsleiter Dominik Schönberger dieser Aufgabe annahmen. Auch zwei Mitglieder aus der Jugendgruppe beteiligten sich.
Temperaturen in der Nacht sind entscheidend
Unter den eingesammelten Amphibien waren 90 Prozent Erdkröten, darunter doppelt so viele Männchen wie Weibchen, die meist schon ihren kleineren männlichen Partner Huckepack mitbrachten. Die Anzahl der Grasfrösche sowie Teich- und Bergmolche ging auch 2022 weiter zurück.
Wie üblich war das Wanderungsverhalten der wechselwarmen Tiere stark von den Nachttemperaturen abhängig. Bei Minusgraden oder gar Schneefall waren die Eimer am Morgen leer. Trotzdem mussten sie kontrolliert werden.
Ein weiteres Problem war die tagelange Trockenheit in der ersten Woche, die die Tiere hinderte, sich auf den Weg zu machen. Diese Wetterverhältnisse prägten fast zwei Drittel der Wanderzeit, so dass einige Mitglieder der Crew um Naturschutzwart Jürgen Baunach gar keine Erdkröte und keinen Teichmolch zu Gesicht bekamen.
Wenige Tage Ende März
Die Hauptwanderzeit konzentrierte sich auf wenige Tage Ende März, als die Nachtfröste nachließen und zum Teil regnerisches Wetter den Zug begünstigte. An diesen Vormittagen waren die Eimer gut gefüllt. Als sie trotz günstiger Witterungsbedingungen nach Ostern leer blieben, wurden die Behältnisse wieder mit alten Straßenschildern verschlossen, bis der Kreisbauhof den Zaun abbaute.
Mit 54 Einsatzstunden blickte das Naturschutzteam der Further Bergwacht abermals auf eine erfolgreiche Aktion zurück. Seit 2013 bewahrten die Aktiven fast 10 000 Amphibien vor dem Straßentod.