Um anderen helfen zu können, haben sie „viel auf sich genommen”
Sechs Pflegehelferinnen freuten sich am Freitag in Cham über ihre Zertifikate. „Ihr habt viel Zeit investiert! Letztlich für andere Menschen, denen Ihr jetzt helfen dürft und könnt“, lobte BRK-Referatsleiter Stefan Raab die Absolventinnen. Andrea Schönberger bedankte sich bei Lehrgangsleiterin Helene Filimon mit einem Präsent. „Es war wirklich eine Bereicherung. Ich kann jedem nur empfehlen: Macht diesen Kurs!“, sagte die Teilnehmerin begeistert.
Von Frank Betthausen
Cham. Wer sich für einen Pflegeberuf entscheidet, geht nicht nur für sich selbst einen besonderen Entwicklungsschritt – er tut auch der Allgemeinheit Gutes. Darauf hat Referatsleiter Stefan Raab am Freitag beim Abschluss des BRK-Pflegehelfer-Kurses von Ausbilderin Helene Filimon hingewiesen. Es war der 79. Lehrgang dieser Art, den der Kreisverband Cham in seiner Geschichte veranstaltet hat.
„Ihr habt viel auf Euch genommen! Ihr habt viel Zeit investiert! Letztlich für andere Menschen, denen Ihr jetzt helfen dürft und könnt“, sagte Raab an die Adresse der sechs Absolventinnen. Zusammen mit Filimon und seiner Mitarbeiterin Katrin Zollner überreichte er den frischgebackenen Helfern in der Pflege in den Schulungsräumen der Chamer Wasserwacht ihre „sehnlichst erwarteten, wohlverdienten Zertifikate“ sowie eine Flasche Wein.
Erinnerungen an den Kalten Krieg
Der Vertreter der Kreisgeschäftsstelle nutzte den „besonderen Termin“ für einen Rückblick auf die Geschichte der Pflegerhelfer-Kurse. Denn: Auf den Tag genau vor 15 Jahren war Josef Pongratz, der frühere Leiter des Referats Ausbildung, gestorben. Raab bezeichnete ihn und Peter Bauer – er verantwortete einst den Bereich Ehrenamt und hat die Rot-Kreuz-Familie ebenfalls bereits für immer verlassen – als „Pioniere des Chamer BRK“.
Ein Kreis, dem er Helene Filimon am Freitag bewusst zurechnete – „verbunden mit einem Riesendankeschön für ihre kreativen Ideen und ihr nimmermüdes Engagement“. Die Lehrgangsleiterin selbst reagierte bescheiden und erinnerte ihrerseits an Josef Pongratz. „Wenn der Sepp nicht gewesen wäre, wäre ich nicht da, wo ich heute bin“, sagte sie.
Der Pflegehelfer-Kurs, erläuterte Stefan Raab, gehe auf die Historie des Kalten Krieges zurück. Unter der Bezeichnung Schwesternhelferinnen-Lehrgang habe das Angebot einst zu Katastrophenschutz-Zwecken darauf abgezielt, Personal für die Mitarbeit in Krankenhäusern zu qualifizieren.
Ein Thema, das „wichtiger ist denn je“
Mittlerweile habe sich das Bild gewandelt. Zielrichtung sei es heute, Menschen das Rüstzeug für ihre berufliche Zukunft zu vermitteln - vorrangig in der Altenpflege. „Ein Thema, das wichtiger ist denn je“, sagte Raab, der den Absolventinnen im Namen von BRK-Kreisgeschäftsführer Manfred Aschenbrenner zu ihrem Erfolg gratulierte.
Pflege, meinte er weiter, sei ein essentieller Bestandteil dessen, was unsere Gesellschaft ausmache. Dabei gebe es wenige Branchen, in denen Arbeitskräfte so gefördert würden und derart viele Weiterentwicklungsmöglichkeiten hätten. Vom Wundmanagement über die Kinästhetik, die Lehre von der Bewegungsempfindung, bis hin zur Fachausbildung sei alles möglich.
Und so wünschte auch Helene Filimon ihren Schülerinnen – einige von ihnen haben sich für den Ende November beginnenden Lehrgang zum Betreuungs-Assistenten eingeschrieben –, „dass sie sich fort- und weiterbilden und nicht stehenbleiben“. Das sei mit das Schönste in diesem beruflichen Umfeld.
Ein Dank an die Josef-Stanglmeier-Stiftung
Andrea Schönberger bedankte sich bei Filimon im Namen aller Damen mit einem Präsent für die Gestaltung des Kurses. Über Jahre hinweg habe sie mit sich gerungen und sich gefragt, ob sie sich für das Angebot anmelden solle, erzählte sie. Im Sommer habe sie sich dazu entschlossen, es durchzuziehen. „Gott sei Dank habe ich es gemacht! Ich bin sehr, sehr froh“, sagte sie und schob nach: „Es war wirklich eine Bereicherung. Ich kann jedem nur empfehlen: Macht diesen Kurs!“
Stefan Raab war es abschließend ein Anliegen, seinen Referats-Mitarbeiterinnen Katrin Zollner, Andrea Obermeier und Franka Heunisch für ihre Unterstützung in allen Belangen der Breitenausbildung zu danken.
In seine anerkennenden Worte bezog er Rettungssanitäterin Marianne Simon – sie hatte den Pflegehelferinnen das nötige Wissen in Erster Hilfe vermittelt – und Simon Frank mit ein. Der Kreisjugendpfleger ist Stiftungsbeauftragter der Josef-Stanglmeier-Stiftung, über deren Förderung es gelinge, die Gebühren für die Kurse überschaubar zu halten.
Der nächste Pflegehelfer-Kurs findet laut Helene Filimon ab 11. Januar statt. Für Rückfragen und Anmeldungen steht sie unter der Telefonnummer (0 99 71) 85 00 85 25 zur Verfügung.