Huml hat Bayerischen Präventionspreis 2019 verliehen - Bayerns Gesundheitsministerin und LGL-Präsident Zapf zeichneten innovative Präventionsprojekte aus Augsburg, Cham, Landshut und Nürnberg aus
Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin Melanie Huml hat am Mittwoch in München den Bayerischen Präventionspreis 2019 verliehen. Ausgezeichnet wurden vier innovative und zukunftsweisende Projekte aus Augsburg, Cham, Landshut und Nürnberg.
Huml betonte: "Mein Ziel ist es, Gesundheitsförderung und Prävention für alle Menschen im Freistaat weiter zu stärken. Dazu trägt auch unser erfolgreicher Bayerischer Präventionspreis bei, den wir gemeinsam mit dem Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) verleihen."
Die Ministerin ergänzte: "Mit diesem Preis möchten wir herausragende Präventions-Projekte noch bekannter machen und andere zum Nachahmen anregen. Ich freue mich deshalb sehr über die rege Beteiligung in diesem Jahr: 106 Projekte aus ganz Bayern haben sich beworben. Klar ist: jedes eingereichte Projekt hat in seinem Bereich einen Beitrag für mehr Gesundheit in Bayern geleistet."
Der Bayerische Präventionspreis wurde zum 15. Mal verliehen und ist mit jeweils 2.500 Euro dotiert. Er wird in vier Kategorien vergeben, die gleichzeitig die vier Haupthandlungsfelder des Bayerischen Präventionsplans abbilden.
Huml erläuterte: "Die heute ausgezeichneten Projekte sind Beispiele guter Praxis im besten Sinne. Sie orientieren sich an den aktuellen Erfordernissen der jeweiligen Zielgruppen. Jedes einzelne Projekt hat die Gesundheitsförderung und Prävention im Freistaat vorangebracht. Dafür danke ich den Verantwortlichen!"
LGL-Präsident Dr. Andreas Zapf unterstrich: "Gesundheitsförderung und Prävention sind erfolgreich, wenn sie das persönliche Verhalten und die Lebenswelt nachhaltig gesundheitsorientiert verändern. Damit eröffnen sich Chancen und Möglichkeiten in jedem Lebensalter und in allen Lebensbereichen, z. B. Familie, Freizeit oder Arbeitswelt. Der Präventionspreis zeichnet damit nicht nur besondere Leistungen aus, er gibt auch Anregungen für neue Aktivitäten und stärkt das landesweite Netzwerk Prävention insgesamt."
Den Bayerischen Präventionspreis in der Kategorie "Prävention in Familie, Kindertagesstätte und Schule" erhielt das Projekt "GeschwisterCLUB - Präventionsangebote für Geschwister von Kindern mit Behinderung, chronischer oder schwerer Erkrankung" des Instituts für Sozialmedizin in der Pädiatrie in Augsburg e.V.. Die Ministerin betonte in ihrer Laudatio: "Der GeschwisterClub des Instituts für Sozialmedizin in der Pädiatrie in Augsburg, der sich um die Brüder und Schwestern von behinderten oder schwer kranken Kindern kümmert, leistet einen wichtigen Beitrag zum gesunden Aufwachsen dieser Kinder: Sie werden stark gemacht im Umgang mit den Belastungen, die sich aus ihrer schwierigen Familiensituation ergeben." Huml fügte hinzu: "Besonders freut es mich, dass sich dieses Angebot von Augsburg aus nun bundesweit etablieren kann: Die Teilnahme an den Geschwister-Präventionskursen GeschwisterTREFF und SuSi ("Supporting Siblings"), die mittlerweile von der Zentralen Prüfstelle Prävention zertifiziert wurden, kann von der Gesetzlichen Krankenversicherung bezuschusst werden."
Das Projekt "PeM - Wir pflegen euch Mitarbeiter - Betriebliches Gesundheitsmanagement in der Altenpflege des BRK Kreisverbandes Cham" wurde in der Kategorie "Prävention in Ausbildungsstätte und Betrieb" ausgezeichnet. Huml unterstrich: "Maßnahmen zum Betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM) und zur Gesundhaltung der Mitarbeiter in der Altenpflege wurden vom Bayerischen Roten Kreuz Kreisverband Cham mit dem Projekt 'Wir pflegen euch Mitarbeiter' für seine 500 Mitarbeiter in vorbildlicher Weise strukturell verankert. Ziel war es, angesichts der hohen Belastungen und des Fachkräftemangels in der Altenpflege die Wünsche und Bedürfnisse der Mitarbeiter bei der Gestaltung des BGM stärker zu berücksichtigen, um insbesondere psychische Belastungen zu verringern." In Kooperation mit der Hochschule Deggendorf gab es diverse Workshops und Einzelcoachings, darüber hinaus wurden ein Lenkungskreis gegründet und ein Mitarbeiter aus den eigenen Reihen zum 'systemischen Prozessberater für Betriebliches Gesundheitsmanagement' ausgebildet.
Ausgezeichnet wurde zudem in der Kategorie "Prävention im Alter" das Projekt "TANDEM - Trainings- und Erholungstage für Tandems aus pflegebedürftigen Menschen und ihre Angehörigen im ländlichen Raum" der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) mit Sitz in Landshut. Huml betonte: "Pflegende Angehörige leisten Großartiges - dabei bringen sie sich selbst häufig an die Grenze der Belastbarkeit. Häufig vernachlässigen sie dabei die eigene Gesundheit." Die Ministerin fügte hinzu: "Gerade in der Landwirtschaft wird viel zu Hause gepflegt. Mit dem TANDEM-Projekt hat die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau ein wirklich innovatives Angebot ins Leben gerufen. Die Trainings- und Erholungswoche für Tandems aus pflegebedürftigen Menschen und ihren pflegenden Angehörigen ist eine großartige Möglichkeit zur Stärkung einer besonders belasteten Personengruppe. Dass eine Finanzierung innerhalb der Regelversorgung möglich ist, macht die Sache perfekt. Ich hoffe, dass sich andere Sozialversicherungsträger daran ein Beispiel nehmen!"
Den Bayerischen Präventionspreis in der Kategorie "Förderung gesundheitlicher Chancengleichheit" erhielt das Projekt des Bildungszentrums der Stadt Nürnberg "Gesunde Südstadt - Soziallagenbezogene Gesundheitsförderung im Stadtteil". Huml ergänzte: "Dieses Projekt der Nürnberger Volkshochschule füllt mit Leben, was das Präventionsgesetz unter 'Gesundheitsförderung in Lebenswelten' meint! Es ist gelungen, Strukturen und Netzwerke in einem Stadtteil mit einem hohen Anteil von Menschen in sozial schwierigen Situationen im Bereich der Prävention und Gesundheitsförderung aufzubauen und mit passenden Angeboten immer mehr Menschen zu gewinnen, die hier leben." Sie fügte hinzu: "Es freut mich sehr, dass dies durch eine beispielhafte Kooperation erreicht wird. Denn dabei sind die Stadt Nürnberg mit dem Bildungszentrum, die AOK Bayern, das Gesundheitsamt der Stadt und auch die Gesundheitsregionplus Nürnberg, die mit dem 'Gesundheitsterminal' im Südpunkt ein wichtiges lokales Informationsangebot geschaffen hat. Sie machen damit deutlich: Gesundheitsförderung und Prävention gelingen am besten gemeinsam!"
Bewertet und ausgewählt wurden die Preisträger von einer Fachjury, die das für den Wettbewerb um den Bayerischen Präventionspreis verantwortliche Zentrum für Prävention und Gesundheitsförderung (ZPG) am LGL einberufen hatte. Der Preis, der seit 2002 verliehen wird – seit 2015 im zweijährigen Rhythmus - wird in vier Kategorien entsprechend den Handlungsfeldern des Bayerischen Präventionsplans vergeben: Prävention in Familie, Kindertagesstätte und Schule, Prävention in Ausbildungsstätte und Betrieb, Prävention im Alter sowie Förderung gesundheitlicher Chancengleichheit.
Die ausgezeichneten Projekte und weitere Projekte des Wettbewerbs zum Bayerischen Präventionspreis werden in die Datenbank "Netzwerk Prävention" auf der Website des ZPG unter www.zpg-bayern.de aufgenommen.
Chamer Zeitung vom 05.12.2019
Kötztinger Zeitung vom 06.12.2019
Umschau vom 06.12.2019