BRK-Kreisverband plant weiteren Neubau in der Tiergartenstraße
Auf dem Areal oberhalb des Chamer Rettungszentrums sollen eine Fahrzeughalle sowie zentrale Lagermöglichkeiten für den Katastrophenschutz, die Bereitschaften, die Wasserwacht und die Bergwacht entstehen, im Innenhof dringend benötigte Parkplätze für Mitarbeiter und Einsatzkräfte. „Das ist kein Prunkbau, der hier angedacht ist, sondern ein reiner Funktionsbau ohne Büros oder dergleichen", erläuterte Kreisgeschäftsführer Manfred Aschenbrenner in dieser Woche dem Kreisvorstand.
Von Frank Betthausen
Cham. Der BRK-Kreisverband rundet seine Planungen für das Grundstück in der Tiergartenstraße ab. Nachdem dort zum Jahreswechsel das neue Rettungszentrum in Betrieb gegangen war, soll nächste Woche der Abbruch des oberhalb gelegenen Altbestands beginnen. Der Gebäudeteil der früheren BRK-Zentrale aus Kreisgeschäftsstelle und Rettungswache – die Verwaltung und andere Dienste befinden sich seit 2020 in der Further Straße – war stehengeblieben, um während der Bauarbeiten den Rettungsdienstbetrieb an dem Standort aufrechterhalten zu können.
„Wir werden unseren Beitrag leisten, können ein derartiges Projekt bei der Bedeutung, die der Katastrophenschutz in der jüngeren Vergangenheit erlangt hat, aber nicht alleine schultern.“ Kreisgeschäftsführer Manfred Aschenbrenner
Auf der freiwerdenden Fläche sollen eine Fahrzeughalle sowie zentrale Lagermöglichkeiten für den Katastrophenschutz, die Bereitschaften, die Wasserwacht und die Bergwacht entstehen, im Innenhof dringend benötigte Parkplätze für Mitarbeiter und Einsatzkräfte.
Für den Abriss, der bis Ende Juli, Anfang August über die Bühne gegangen sein soll, zeichnet die Firma Althammer verantwortlich.
Die Kostenschätzung für das Projekt liegt bei rund 1,5 Millionen Euro, wie Kreisgeschäftsführer Manfred Aschenbrenner am Montagabend dem BRK-Kreisvorstand erläuterte.
Hoffen auf Unterstützung durch die Politik
„Das ist kein Prunkbau, der hier angedacht ist, sondern ein reiner Funktionsbau ohne Büros oder dergleichen. Er ist als Stellplatz für unsere Katastrophenschutz-Fahrzeuge gedacht“, betonte er und verwies auf die Dringlichkeit des Vorhabens. Denn: Werde das alte Gebäude, wie vorgesehen, abgerissen, „hätte der Katastrophenschutz auf Dauer kein Dach mehr über dem Kopf“.
Die momentan vorliegende Kostenschätzung werde in den nächsten Monaten in eine Finanzierung münden. Dabei sei das BRK auf die Unterstützung der Politik und eine über das normale Maß hinausgehende finanzielle Hilfe angewiesen.
„Wir werden unseren Beitrag leisten, können ein derartiges Projekt bei der Bedeutung, die der Katastrophenschutz in der jüngeren Vergangenheit erlangt hat, aber nicht alleine schultern“, meinte Aschenbrenner.
Nach den bisherigen Planungen hat die Halle eine Tiefe von 13,50 und eine Länge von 44 Metern, wie Katastrophenschutzleiter Tobias Muhr erläuterte. Mit den Abmessungen reagiere das BRK auf den Wandel im Katastrophen- und Zivilschutz, der sich durch die verheerenden Klima-Ereignisse der vergangenen Jahre und die kriegerischen Handlungen in Europa ergebe.
„Unser größtes Auto hat momentan acht Meter Länge. Aber: Wir sind viel unterwegs und kennen die strategische Ausrichtung des Katastrophenschutzes", sagte Muhr.
„Die Motivation der Ehrenamtler braucht als Mutterboden den Katastrophenschutz.“ BRK-Kreisvorsitzender Theo Zellner
Die Fahrzeuge, die künftig kämen, hätten andere Dimensionen. „Das sind Großfahrzeuge: 18-Tonner!“, verdeutlichte er dem Kreisvorstand die neuen Gebäude-Anforderungen.
„Der Katastrophenschutz wird in Gänze noch viel, viel mehr gebraucht, als es uns heute bewusst ist“, gab er eine Prognose ab und dankte dem Vorstand für die Bereitschaft, in der Tiergartenstraße nach der Inbetriebnahme des neuen Rettungszentrums „zügig weiter- und vorauszuplanen“.
Kreisvorsitzenden Theo Zellner wusste er an seiner Seite. „Ich würde mir wünschen, dass keine allzu lange Zäsur entsteht und wir das möglichst schnell über die Bühne bringen“, erklärte er. Mit Blick auf die derzeitige bauliche Situation bekräftigte er: „Das kann so nicht bleiben.“
Die Bergwacht Cham soll „zurückkehren"
Sowohl der langjährige BRK-Präsident als auch der stellvertretende Rettungsdienstleiter Muhr sahen in den Überlegungen, für den Katastrophenschutz ähnlich moderne Stellplätze und Lagermöglichkeiten zu schaffen, eine Gelegenheit, die ehrenamtlichen Rot-Kreuz-Kräfte zusätzlich für ihre wichtige Tätigkeit zu begeistern. „Die Motivation der Ehrenamtler braucht als Mutterboden den Katastrophenschutz“, meinte Theo Zellner.
Wie Muhr erläuterte, wolle die Hilfsorganisation mit dem Funktionsbau und seinen bis zu neun Stellplätzen ihr Ziel verwirklichen, die Tiergartenstraße als Anlaufstelle für den gesamten Blaulichtbereich beim BRK zu etablieren und hier Haupt- und Ehrenamt in ihrem Wirken zusammenzuführen. „Da ist im Übrigen die Rückführung der Bergwacht Cham ein wichtiger Punkt“, zeigte er auf.
Die Bergretter haben in der Unteren Regenstraße bisher eine Garage angemietet. „Das ist für uns nicht wirklich greifbar und auch nicht nah bei uns“, sagte Muhr. Vor diesem Hintergrund gebe es aktuell Gespräche, den Standort „zu integrieren und alles, was zum Roten Kreuz gehört, auch zum Roten Kreuz zurückzuholen“.