Sie kommen zum Einsatz, wenn der Wald zu dicht ist und Drohnen oder Hubschrauber bei der Vermisstensuche nichts mehr ausrichten: Rettungshunde! Seit Anfang 2021 wird in der zu neuem Leben erweckten Staffel in Cham wieder trainiert.
Vor rund sechs Jahren hatte sich die BRK-Rettungshundestaffel beim Kreisverband Cham aufgelöst. Die langjährigen Aktiven Martina Hackl und Mariele Hackl schlossen sich daraufhin der Rettungshundestaffel Regensburg an. Im Februar 2021 entschieden sie sich dazu, den Neuanfang in ihrer Heimat zu wagen. Seitdem wird im Landkreis Cham wieder fleißig trainiert. Die Gruppe soll weiter wachsen. Interessenten können sich jederzeit bei Fachdienstleiterin Martina Hackl melden.
Hauptaufgabengebiet der Rettungshundestaffel Cham ist die Flächensuche. Laut Martina Hackl kommen dafür alle mittelgroßen Rassen in Frage. Große Hütehunde sind zu schwer und können nicht mit der entsprechenden Ausdauer laufen. Vom Schäferhund bis zum Mischling eignen sich ansonsten alle Tiere. Speziell der Golden Retriever und der Labrador liegen auf der Beliebtheitsskala bei den Rettungshundestaffeln weit oben.
Der Hundeführer entscheidet darüber, wie er seinen Hund ins Gelände schickt, damit er am besten zum Ziel kommt. Mit Babypuder, das er in der Luft verteilt, prüft er vorab – je nach Gelände – die Wind- und Wetterlage. Die Kommunikation mit dem Hund läuft vor allem über Körpersprache. Während der Vierbeiner das Areal durchstreift, dienen ihm Herrchen oder Frauchen als Orientierung. Der Hundeführer, der imstande sein muss, Karten und Kompass zu lesen, geht am Rand der Suchparzelle entlang und begleitet „das Geschehen“ von dort aus.
Rettungshunde, wie sie in der Staffel des Chamer BRK zum Einsatz kommen, suchen die Umgebung selbstständig nach jeder Form von menschlichem Geruch ab. Die Tiere spüren keinem Individualgeruch nach, sondern jeder Quelle menschlichen Dufts. Trainiert wird ausschließlich über positive Verstärkung – über Spielzeuge oder Leckerli. Ist der Vierbeiner fündig geworden, zeigt er das übers „Verbellen“ an oder übers „Freiverweisen“. Das Tier pendelt in diesem Fall permanent zwischen seinem Herrchen und der Stelle hin und her, an der die vermisste Person sitzt oder liegt, und zeigt ihm so den Weg.
Die Rettungshundestaffel beim Kreisverband Cham läuft als Arbeitskreis unter dem Dach der Bereitschaften. Trainingszeiten sind immer mittwochs zwischen 19 und 22 sowie samstags zwischen 13 und 17 Uhr. Um der Staffel beizutreten, braucht es nicht zwingend einen Hund. Auch Versteckpersonen oder Helfer werden immer gesucht. Interessenten sollten allerdings kein Problem damit haben, bei Wind und Wetter draußen zu sein. Wer sich für die Mitarbeit interessiert, kann sich per Mail unter der Adresse rhs(at)brk-bereitschaft.de oder unter der Telefonnummer 0176/97919734 an Fachdienstleiterin Martina Hackl wenden. Ein Schnuppertraining ist jederzeit möglich.
Einen Eindruck von der Arbeit der Staffel vermittelt dieser Artikel: