Das Projekt mit der Nummer 297 (2020 bis 2022)

Grenzüberschreitende Notfallrettung Bayern/Tschechien

In seiner Vergabesitzung am 26. November 2019 genehmigte der Begleitausschuss des europäischen INTERREG V-Förderprogrammes den Projektantrag „Grenzüberschreitende Notfallrettung Bayern/Tschechien“. Antragsteller war wie für das erste Projekt der BRK-Kreisverband Cham als Leadpartner.

Zwischen den Jahren 2016 und 2019 hatte das Bayerische Rote Kreuz in Furth im Wald ein entsprechendes Kompetenz- und Koordinierungszentrum (CCC) aufgebaut. 

Das CCC Grenzüberschreitender Rettungsdienst (Gü-RD) bündelt bis heute die Kompetenzen und Interessen aller Rettungsdienste im Grenzgebiet zu Tschechien, das acht Landkreise und 25 Rettungswachen umfasst.

Ziel war und ist es, eine qualifizierte Notfallrettung für die Bevölkerung sicherzustellen.

Im Projekt 297 schlossen sich die Johanniter Unfallhilfe Bayern, der Malteser Hilfsdienst und das BRK unter der Koordination des CCC zur ARGE Grenze zusammen. 

Somit war ein vollumfänglicher Informationsaustausch entlang der Grenze garantiert.

Das ETZ-Programm

Die Europäische Territoriale Zusammenarbeit (ETZ) ist ein Ziel der EU-Strukturförderung. Finanziert wird es aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE).

Die ETZ ist gegliedert in drei Stränge der Kooperation:

  • Grenzübergreifende Zusammenarbeit
  • Transnationale Zusammenarbeit
  • Interregionale Zusammenarbeit
     

Insgesamt 8,9 Milliarden Euro stellte die Europäische Union in der Förderperiode von 2014 bis 2020 für diese Programme zur Verfügung, von denen auch der Grenzüberschreitende Rettungsdienst profitierte.

Weitere Informationen finden Sie auf dieser Seite des Europäischen Parlaments.

Die Ziele des Projekts

Die praxisnahe grenzüberschreitende Zusammenarbeit aller an der Notfallrettung beteiligten Hilfsorganisationen, die Generierung von Wissenstransfer, der Abbau von Sprachbarrieren und eine gemeinsame Strategieentwicklung und deren Weiterentwicklung wurden in der zweiten Projektphase als Gesamtziel definiert. 

Die im Projekt Nummer 30 geschaffenen Verknüpfungen sollten gepflegt und verfestigt werden. Gemeinsame Werkzeuge sollten in den rettungsdienstlichen Alltag integriert werden. Außerdem galt es, gemeinsame Strategien über den Rettungsdienst hinaus zu erarbeiten und auf ihre Praxistauglichkeit hin zu überprüfen. 

Die entstandenen Strukturen zur gemeinsamen Hilfeleistung im Grenzgebiet sollten im Alltag evaluiert und gegebenenfalls korrigiert werden. Ferner wurden anhand der erhobenen Einsatzzahlen und Feedback-Rückmeldungen Dispositionsstrategien für alle Grenzübergänge festgelegt. 

Der bayerisch-tschechische Grenzraum wuchs während des Zeitraums zwischen 2020 und 2022 weiter zusammen. Die Menschen, die direkt in der Region leben und arbeiten, sollten davon profitieren. 

Von den Projektgesamtzielen erhofften sich die Verantwortlichen auch Auswirkungen auf Tourismus und Verkehr. 

Durch ein gemeinsam besetztes und betriebenes Kooperationszentrum sollte der Bevölkerung beider Länder der Gedanke eines gemeinsamen Europas positiv dargestellt werden.

Das Projekt wurde gemeinsam entwickelt und gliederte sich in folgende Kernaktivitäten:

  • Praktische Beübung der Einsätze im Grenzgebiet (einschließlich der Patientenübergabe im Krankenhaus)
     
  • Netzwerkarbeit in der Arbeitsgemeinschaft Grenze zusammen mit dem Malteser Hilfsdienst und der Johanniter Unfallhilfe zur Abdeckung des gesamten Grenzraumes
     
  • Förderung der Entwicklung der Informationsschnittstelle für die Zusammenarbeit der ILS BY und CZ
     
  • Entwicklung einer Feedback-App zur Erfassung und Dokumentation der während der Übungen und Realeinsätze gewonnenen Erkenntnisse
     
  • Programmierung einer deutsch-tschechischen Übersetzungsplattform zur Anwendung in der Notfallkommunikation
     
  • Ausbildung in der Bewältigung von Großschadenslagen
     
  • Übung der Modellszenarien im Bayerischen Ausbildungszentrum für besondere Einsatzlagen (BayZBE) in Windischeschenbach
     
  • Praktika, gemeinsame Konferenzen und Meetings

    Das Projekt knüpfte an die Bemühungen der Jahre zwischen 2016 und 2019 an, so dass in der Notfallrettung eine „Hilfe ohne Grenzen“ möglich wurde. Nicht nur die Bevölkerung des Grenzgebietes, sondern auch Durchreisende und Touristen bekamen die „Sicherheit ohne Grenzen“ in positiver Weise zu spüren.

Das Projektgebiet

Das Projektgebiet erstreckt sich bis heute über die Landkreise Cham, Freyung-Grafenau, Hof, Neustadt an der Waldnaab, Regen, Schwandorf, Tirschenreuth und Wunsiedel im Fichtelgebirge sowie die kreisfreien Städte Hof und Weiden in der Oberpfalz.

In der Tschechischen Republik umfasst es die Bezirke Plzeňský kraj (Pilsen), Karlovarský kraj (Karlsbad) und Jihočeský kraj (Südböhmen).

Die Projektpartner

Unter Beteiligung des Bayerischen Roten Kreuzes (Landesgeschäftsstelle, Abteilung Rettungsdienst), der Technischen Hochschule Deggendorf, der Universität Pilsen und des Rettungsdienstes der Region Pilsen wurde die grenzüberschreitende Notfallrettung zwischen Bayern und der Tschechischen Republik während des ersten Projekts strukturiert und gefestigt.

Zur Erweiterung der Netzwerke konnten für den Zeitraum zwischen 2020 und 2022 auf bayerischer Seite die Euregio Egrensis sowie die Euregio Bayerischer Wald-Böhmerwald-Unterer Inn als assoziierte Partner gewonnen werden. 

Die Europaregion Donau-Moldau, in der Oberpfalz vertreten durch den Bezirk, unterstützte das Projekt als externer Partner in Form von politischer Lobbyarbeit sowie im Bereich der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.

Hier können Sie sich über die damaligen Projektpartner informieren:

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