Das Projekt mit der Nummer 30 (2016 bis 2019)

Ein Koordinierungskonzept für den Grenzüberschreitenden Rettungsdienst

In seiner Vergabesitzung am 22. Juni 2016 genehmigte der Begleitausschuss des europäischen INTERREG V-Förderprogrammes den Projektantrag „Koordinierungskonzept Grenzüberschreitender Rettungsdienst“. Antragsteller war der BRK-Kreisverband Cham als sogenannter Leadpartner.

Das Bayerische Rote Kreuz schuf so in Furth im Wald ein entsprechendes Kompetenz- und Koordinierungszentrum (CCC). Das CCC Grenzüberschreitender Rettungsdienst (Gü-RD) bündelt seitdem die Kompetenzen und Interessen aller Rettungsdienste im Grenzgebiet zu Tschechien, das acht Landkreise und 25 Rettungswachen umfasst.

Ziel war und ist es, eine qualifizierte Notfallrettung für die Bevölkerung sicherzustellen.

Das ETZ-Programm

Die Europäische Territoriale Zusammenarbeit (ETZ) ist ein Ziel der EU-Strukturförderung. Finanziert wird es aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE).

Die ETZ ist gegliedert in drei Stränge der Kooperation:

  • Grenzübergreifende Zusammenarbeit
  • Transnationale Zusammenarbeit
  • Interregionale Zusammenarbeit
     

Insgesamt 8,9 Milliarden Euro stellte die Europäische Union in der Förderperiode von 2014 bis 2020 für diese Programme zur Verfügung, von denen auch der Grenzüberschreitende Rettungsdienst profitierte.

Weitere Informationen finden Sie auf dieser Seite des Europäischen Parlaments.

Die Ziele des Projekts

Ziele des ersten INTERREG-Projekts waren eine praxisnahe, grenzüberschreitende Zusammenarbeit, die Generierung von Wissenstransfer, der Abbau von Sprachbarrieren und eine gemeinsame Strategie-Entwicklung für moderne und bevölkerungsnahe Rettungsdienststrukturen. 

Regional bestehende, im Grunde lose Kooperationen und Informationen sollten erfasst, strukturiert, ausgetauscht und in einer Gesamtstrategie zur Koordinierung des Grenzüberschreitenden Rettungsdienstes zusammengefasst werden. 

Parallel dazu erfolgte eine wissenschaftliche Begleitung des Projekts durch die Westböhmische Universität in Pilsen und die Technische Hochschule Deggendorf. Angestrebt wurde eine neue Form der Zusammenarbeit hinsichtlich der Notfallrettung im bayerisch-tschechischen Grenzgebiet sowie der Einsatzstrategien und Einsatzzeiten. 

Durch die Bemühungen sollte der bayerisch-tschechische Grenzraum weiter zusammenwachsen. Die Menschen beidseits der Grenze sollten davon profitieren. Des Weiteren sollte sich eine direkte positive Auswirkung auf Tourismus und Verkehr ergeben. 

Das Projekt sollte einen elementaren Beitrag dazu leisten, dass im Rettungsdienst beider Länder „grenzenloses Helfen" möglich wird. Patienten, egal ob Bürger, Pendler, Urlauber oder Transitreisende, sollten nach aktuellem medizinischen Standard grenzüberschreitend versorgt und auf schnellstem Weg in die am besten geeignete Zielklinik in einem der Nachbarländer transportiert werden. 

Das Projekt bestand aus neun Kernaktivitäten:

  1. Analyse und Lösungsentwürfe
  2. Gemeinsame Übungen
  3. Praktika
  4. Schulungen, Seminare und Bildung
  5. Konferenzen
  6. Meetings und Workshops
  7. Koordinierungs- und Kompetenzzentrum
  8. Simulation im Rettungsdienst
  9. Organisation und Leitung des Projekts

Das Projektgebiet

Das Projektgebiet erstreckt sich bis heute über die dunkelgrau eingefärbte Fläche entlang der bayerisch-tschechischen Grenze.

In Bayern sind dies die Landkreise Cham, Freyung-Grafenau, Hof, Neustadt an der Waldnaab, Regen, Schwandorf, Tirschenreuth und Wunsiedel im Fichtelgebirge sowie die kreisfreien Städte Hof und Weiden in der Oberpfalz.

In der Tschechischen Republik umfasst das Gebiet die Bezirke Plzeňský kraj (Pilsen), Karlovarský kraj (Karlsbad) und Jihočeský kraj (Südböhmen).

Die Projektpartner

Unter Beteiligung des Bayerischen Roten Kreuzes (Landesgeschäftsstelle, Abteilung Rettungsdienst), der Technischen Hochschule Deggendorf, der Universität Pilsen und des Rettungsdienstes der Region Pilsen wurde die grenzüberschreitende Notfallrettung zwischen Bayern und der Tschechischen Republik während der ersten Projektphase strukturiert und gefestigt.

Hier können Sie sich über die damaligen Projektpartner informieren:

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