Eine App sorgt für Transparenz und ein besonderes Miteinander im Pflegealltag
Im BRK-Seniorenheim Waldmünchen wird seit rund zwei Jahren die Anwendung myo genutzt – finanziert von der Glücksspirale. Angehörige, Bewohner und Mitarbeiter sind dadurch in einem engen, guten Austausch.
Von Eva Rothmeier
Waldmünchen. Viele kennen die Situation: Sie möchten gerne mehr Zeit mit Angehörigen oder Bekannten, die in einem Seniorenheim leben, verbringen, doch manchmal lassen es die Umstände einfach nicht zu. Im BRK-Seniorenheim Waldmünchen gibt es dafür seit rund zwei Jahren durch ein von der Glücksspirale finanziertes Projekt eine Lösung: Mit der Kommunikations-App myo können sich Angehörige jederzeit über sämtliche Aktionen und Aktivitäten im Haus informieren.
Beim Seniorennachmittag am Heimatfest wurden Bratwurstsemmeln und Mandeln verspeist, Kinder des Kindergartens St. Stephan waren zu Besuch, um ein selbst gebautes Vogelhaus für den Garten der Einrichtung zu überreichen, und die schönen Sommertage werden derzeit gerne für Spaziergänge genutzt. All das erfahren Angehörige von Bewohnern des BRK-Seniorenheims Waldmünchen, wenn sie die App myo, für die alle einen kostenlosen Zugang erhalten können, nutzen. Dazu gibt es viele schöne Bilder oder Videos von den Unternehmungen.
Wie Facebook – nur kleiner
„Man kann sich die App in etwa wie Facebook vorstellen, nur eben viel kleiner. Alles, was hier verschickt wird, ist datenschutzkonform und geht nur an einen kleinen, ausgewählten Kreis. Kurz erklärt wird durch myo ein wunderbarer Austausch zwischen unseren Mitarbeitern und den Angehörigen unserer Bewohner möglich“, beschreibt es Einrichtungsleiter Stefan Paa.
Pflegemitarbeiter können dank der App von allen Aktivitäten im Seniorenheim Fotos und Videos entweder nur an einen oder mehrere Angehörige verschicken. Diese haben im Gegenzug die Möglichkeit, das gesendete Material zu kommentieren. Die Kommentare sind ebenfalls nicht öffentlich und können nur vom Versender gelesen werden.
„Die App sorgt dafür, dass der Alltag und damit die Arbeit unserer Pflegekräfte transparenter werden. Wenn man zu Besuch ist, bekommt man ja immer nur eine Momentaufnahme von dem, was wirklich in der Einrichtung alles geboten ist, mit. Dank der App kann sich jeder Angehörige, der sich dafür interessiert, über alles informieren, was bei uns geschieht. Und das ist eine ganze Menge“, erklärt Paa.
Im Alltag einfach einmal Danke sagen
Das bestätigt eine Angehörige, deren Mutter seit einigen Jahren im Seniorenheim in Waldmünchen lebt und die die App seit der Einführung nutzt. „Ich bin begeistert davon, weil es mir die Möglichkeit gibt, nahezu täglich – und wo immer ich auch gerade bin – auf meinem Smartphone zu sehen, wie viel Mühe sich die Pflegekräfte mit ihren Aktionen und Aktivitäten für die Bewohner geben. Die Kommentarfunktion benutze ich gerne, um mich dafür auch einfach mal zu bedanken“, erzählt sie und möchte die Gelegenheit nutzen, myo allen Angehörigen ans Herz zu legen.
Eingeführt wurde die App in der Einrichtung in Waldmünchen im Jahr 2022 für einen Projektzeitraum von vorerst zwei Jahren. Sämtliche Kosten wurden bislang von der Glücksspirale getragen. „Jetzt sind wir dabei, die weitere Finanzierung nach Ablauf des Glücksspirale-Projekts zu prüfen“ sagt Stefan Paa.
Er und seine Mitarbeiter sind absolut überzeugt vom großen Nutzen der App. „Myo könnte man auch als unsere digitale Heimzeitung bezeichnen. Ich finde es immer wieder schön, dadurch zu sehen, was hier im Haus alles auf die Beine gestellt wird“, sagt er.